Don't touch me! Don't touch him!

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Niall's POV

Ich weiß nicht, wie lange ich in diese Dunkelheit eingehüllt war. Wie viel Zeit war vergangen, seitdem Jeff mich oder eher meinen Kopf unsanft gegen die Wand geknallt hatte? Waren es Minuten, Stunden oder sogar Tage? 

Ein muffiger Geruch stieg langsam in meine Nase und brannte mir fast meine Schleimhäute weg. Wo zur Hölle war ich da gelandet? Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen, ich blinzelte einige Male ehe ich überhaupt sah, wo ich war. Definitiv ein Keller. Sonne schien durch ein kleines Fenster hindurch und brannte in meinen Augen. Unter mir spürte ich etwas Weiches, womöglich eine Matratze. Nachdem meine Augen sich an das bisschen Sonne gewöhnt hatten, versuchte ich mich aufzusetzen, doch ein Schmerz durchzog meinen Kopf und es fühlte sich an, wie tausend Messerstiche. "Autsch..." fluchte ich leise und fast mir an die Stelle, an meinem Hinterkopf. Ich konnte deutlich trockenes Blut fühlen und dennoch blickte ich kurz auf meine Hand, um zu sehen, ob nicht auch frisches Blut daran haftete. Doch ich hatte Glück. 

Langsam ließ ich meinen Blick durch den muffigen Keller gleiten. Ich erkannte die Holztreppe auf der ich unsanft herunter geschupst wurde und in der hinteren linken Ecke stand ein großer, sperriger, brauner Holzschrank. Daneben war ein kleiner Arbeitstisch mit - Moment, war das eine Flasche Wasser? Sofort stand ich auf, wollte zu dem Wasser stürmen, da meine Kehle schon gewaltig brannte. Doch ich taumelte, hielt mich an der Wand fest und fasste meinen Kopf an. °Okay Niall, schön langsam.° ermahnte ich mich selbst und schritt langsam an der Wand entlang zu dem Tisch. Mein Kopf schmerzte und meine Knie fühlten sich wie Wackelpudding an. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte ich endlich den kleinen Tisch und griff sofort nach dem Wasser, um es zu öffnen und an meinen Mund zu setzen. Die kalte Flüssigkeit lief meinen Rachen herunter und löschte dieses Brennen etwas. Schnell war die Flasche geleert und ich ließ sie achtlos zu Boden fallen. 

Erneut ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Hatte Jeff mich wirklich hier gefangen gehalten? Mein Blick ging zur Tür am Ende der Holztreppe. Ich vermutete nicht, dass sie offen war aber einen Versuch war es doch wert oder nicht? Also ging ich auf wackeligen Beinen die Treppe hinauf und drehte an dem Türknauf. Doch wie ich es schon geahnt hatte, sie war verschlossen und womöglich von der anderen Seite. Vorsichtig klopfte ich an de Tür. "Jeff? Jeff bitte mach auf!" jammerte ich und klopfte nun immer stärker gegen die Tür. Aber von der anderen Seite war kein einziges Geräusch zu vernehmen. Erschöpft und müde lehnte ich meine Stirn an die Tür und legte eine Hand auf den Knauf. "Bitte..." Es war nur noch ein schwaches Flehen, ehe ich mich umdrehte und langsam die Tür herunter rutschte. Ich zog die Beine an meine Brust und schlang meine Arme um die Knie, während vereinzelte Tränen meine Wangen herunter rannten. Ich kam mir so elend vor. Hier saß ich nun, eingesperrt in einem Keller, heulend auf der Treppe und Niemand schien mich zu hören. Wo war Jeff denn? 

Das Schlimmste an dieser ganzen Sache war, dass ich wusste, dass ich hier wahrscheinlich so schnell nicht raus kam. Jeff würde nicht nachgeben, und mich hier raus lassen. Und sonst hatte ich Niemanden, der nach mir suchen würde. Familie war tot oder der größte Teil hatte sich von mir abgewannt. Und Freunde? Freunde hatte ich noch nie wirklich. Ich war schon immer ein Einzelgänger gewesen. Also würde niemals Jemand wissen, dass ich weg war, gefangen von einem Irren. 

Nach einiger Zeit hatte ich mich auf die Seite gelegt, während ich unter Tränen eingeschlafen zu sein schien. 

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Durch einen heftigen Schmerz im Rücken, wachte ich plötzlich auf. Der Schmerz durchzog meinen ganzen Körper und ich stöhnte auf. "Steh auf, du Faulpelz!" schrie mich plötzlich eine bekannte Stimme an - Jeff. Erneut rannten mir die Tränen aus den Augen und ich sah langsam hoch zu ihm. Wutentbrannt stand er in der Tür, blickte auf mich herunter und ich konnte deutlich Alkohol riechen. "J-Jeff...bitte..." flehte ich wieder, was wohl ein Fehler war, denn wieder bekam ich einen Tritt in die Seite. "ICH HAB GESAGT DU SOLLST AUFSTEHEN!!!" Langsam versuchte ich mich unter den Schmerzen aufzurappeln, zog mich an der Wand hoch, nur um gleich darauf komplett die Treppe runter zu rollen. Jeff hatte mir einen Stoß gegeben und stand lachend und scheinbar betrunken in der Tür. Ich nahm jede Stufe einzeln mit, mein ganzer Körper schmerzte und ich stöhnte immer wieder auf, ehe ich mit einem lauten Knall auf dem Bauch am Ende der Treppe liegen blieb. Ich weinte leise vor mich hin, traute mich nicht, mich zu bewegen, denn der Schmerz war kaum auszuhalten. 

Callboy [N.H & H.S ] ~ On Hold ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt