"Rede bitte mit mir."

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Schreckliche Gasexplosion noch immer ungeklärt

Vor einigen Tagen ereignete sich im Londoner Stadtteil Kingston eine schreckliche Gasexplosion. Aus noch ungeklärten Ursachen brach im Keller des Wohnhauses am Freitag Abend gegen 19 Uhr ein Feuer aus. Das Feuer breitete sich schnell aus und bevor die Bewohner des Hauses reagieren konnten, explodierten im Treppenhaus Gasflaschen, die für Renovierungs Arbeiten des Komplexes notwendig waren. Für drei der Zehn Anwohner kam jede Hilfe zu spät. Die Restlichen Anwohner waren entweder nicht Zuhause oder konnten schon das Krankenhaus wieder verlassen. Einzig und allein Anwohner Niall H. wird noch Ärztlich behandelt. Wie es mit seinem gesundheitlichen Zustand aussieht liegt uns derweil noch nicht vor.

Frustriert schmiss ich die Zeitung gegen die Wand. Ich kann denen sagen wie es mir gesundheitlich geht. Mir geht es nämlich beschissen. Ich sah mich in dem Raum um. Mein Blick blieb am Fernseher hängen, der irgendeine Sendung zeigte. Automatisch griff ich nach der Fernbedienung, um die Lautstärke zu erhöhen. Ich sah wie der Lautstärke Balken sich bewegte, doch für mich erhöhte sich die Lautstärke nicht. Plötzlich wurde mir die Fernbedienung aus der Hand gerissen und eine Krankenschwester verringerte erst die Lautstärke ehe sie den Fernseher komplett ausschaltete. Sie lächelte mich kurz an und griff dann einen Block, der auf dem Tisch neben mir lag.

"Mr. Horan. Sie können nicht so einfach die Lautstärke auf das Maximum drehen. Das stört die anderen Patienten." Sie reichte mir den Block und nachdem ich die Sätze las, drehte ich mich von der Frau weg und sah aus dem Fenster.

Es verging einige Zeit, die ich nur so da lag. Ich hörte noch nicht einmal, dass eine Person den Raum betrat. Erschrocken zuckte ich zusammen, als mir jemand eine Hand auf die Schulter legte. Als ich mich umdrehte sah ich in das Gesicht von Perrie. Sie war bis jetzt jeden Tag da gewesen. Gestern hatte sie sogar Zayn mitgebracht. Drei Tage war ich nun schon hier. Und drei weitere sollte ich noch bleiben. Wie die Schrankwnschwester zuvor, nahm auch sie den Block und schrieb etwas auf. "Wie geht es dir?" Ich zuckte nur mit den Schultern. Perrie seufzte. "Rede bitte mit mir." Ich schloss kurz die Augen und nahm ihr dann den Block ab. Sie wusste es ja noch nicht. "Ich kann nicht." Sie sah mich verwirrt an, ehe ich weiter schrieb. "Ich kann nicht mehr Sprechen. Meine Stimmbänder wurden angegriffen. Durch die Gasexplosion trat eine Art Gift aus. Laut dem Arzt habe ich zuviel eingeatmet. Dadurch wurden meine Stimmbänder beschädigt. Auch wenn ich es wollte, ich kann nicht."

Beim Schreiben bildeten sich die ersten Tränen in meinen Augen. Perrie nahm mir den Block ab und fing an zu schreiben. "Was genau hat der Arzt dir gesagt? Irgendwas neues?" Automatisch schüttelte ich den Kopf und griff dann zum Block. "Nein. Alles beim alten. Die Druckwelle der Explosion war so stark, dass sie beide meiner Trommelfelle zum reißen gebracht hat. Durch den nicht mehr Vorhandenen Schutz wurde noch was im inneren meines Ohres beschädigt. Dadurch kann ich auch mit Hörgerät nichts mehr hören. Und das mit den Stimmbändern habe ich dir ja gerade schon gesagt." Doch sofort strich ich das letzte Wort wieder durch und machte da ein 'geschrieben' raus. "Und weißt du wie schwer es ist sich mit Ärzten zu Unterhalten, wenn man werder hören noch reden kann?" Als Perrie dies las, sah sie mich kurz an und zog mich dann in ihre Arme. So weinte ich stumm und leise in ihren Armen.

Perrie hielt mich die gesamte Zeit in ihre Arme. Beruhigend strich sie mir über den Rücken. Da ich Perrie sehr gut kannte, wusste ich, dass sie mir trotzdem beruhigende Worte zusprach. Auch wenn ich sie nicht hören konnte. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte sah sie mich lächelnd an und nahm sich wieder den Block. "Ich hab schon alles geklärt Ni. Du wirst bei uns im Wohnheim leben. Und ich habe sogar das unmögliche geschafft. Du wirst mit auf die Etage von Zayn und mir kommen." Ich las schon, da war sie noch am schreiben. Sofort klappte mein Mund auf. Normalerweise gab es für jede Benachteiligung eine Etage. Deswegen war es eigentlich unmöglich, dass ich dort hinkommen würde. "Du wirst dein Zimmer neben Zayns bekommen. Das war ziemlich harte Arbeit. Aber da du uns schon kennst und es für dich leichter wäre, wurde es genehmigt." Lächelnd und mit neuen Tränen in den Augen umarmte ich sie und schrieb etwas auf dem Block.

"Danke."

Die Restlichen Tage im Krankenhaus verliefen jeden Tag gleich. Vorgestern hatte man mir sogar die Fernbedienung für den Fernseher abgenommen, da ich immer und immer wieder versucht hatte was zu hören. Die meiste Zeit lag ich nur im Bett und starrte die Decke an. Perrie und Zayn waren jeden Tag da gewesen, vor allem wenn die Ärzte da waren. Der Block, mit dem ich bisher kommunizierte, war schon fast komplett voll geschrieben. Meistens mit irgendwelchem Ärztlichen Fachbegriffen. Und nun war der Tag gekommen. Ich würde ins Wohnheim ziehen, indem ich seit zwei Monaten aushalf. Mein Zuhause hatte ich ja durch die Explosion verloren. Durch ein Schatten im Zimmer merkte ich, dass jemand im Zimmer war. Als ich aufsah sah ich Perrie bei mir am Bett stehen. Lächelnd sah sie mich an. Ihr Blick verriet mir, dass sie hier war um mich abzuholen. "Ich geh nochmal zum Arzt und hol deine Papiere ab. Packst du in der Zeit schonmal deine Sachen?" Nickend sah ich zu, wie sie das Zimmer wieder verließ. Frustriert stand ich auf. Wie soll ich bitte meine Sachen packen, wenn ich kaum noch etwas hatte?

Lange musste ich nicht mehr auf Perrie warten und so befanden wir uns nun in ihrem Auto. Es war komisch nichts zu hören. Nicht ein einzelnes Geräusch. Automatisch ging meine Hand zum Radio. Doch bevor ich den Lautstärke Regler erreichen konnte, legte sich die Hand von Perrie auf meine und hielt mich davon ab. Ich wollte es noch nicht wahr haben, nichts mehr zu hören. Frustriert und traurig ließ ich mich tiefer in den Sitz fallen. Die Fahrt zum Wohnheim verlief in Stille. Und ich hasste diese Stille. Nichts hören oder sagen zu können.

Am Wohnheim angekommen lächelte Perrie mich an ehe sie hinein ging. Ich wartete noch einen Augenblick und lief ihr nach. Sie wartete in der Eingangshalle auf mich und streckte ihre Hand aus. Leicht nervös ergriff ich diese und gemeinsam gingen wir in den Aufzug um zu unserer Etage zu gelangen. Normalerweise würde ich zu der Fahrstuhlmusik summen. Aber da ich diese nun nicht mehr hörte konnte ich es nicht. Die Fahrstuhltür öffnete sich und direkt kam Zayn aus dem Aufenthaltsraum zu uns. Lächelnd sah er mich an ehe er sich mit Perrie unterhielt. Leicht frustriert sah ich mich um. Wie sollte ich es hier aushalten, wenn mich ausser Zayn keiner hier mochte. Perrie nahm meine Hand und zog mich zum Aufenthaltsraum raum, wo alle irgendwas machten. Kurz sahen sie zu uns und mein Blick blieb an Ashton hängen. Doch jeder widmete sich wieder seinen Sachen. Perrie drückte kurz meine Hand und als ich sie ansah, sah ich das sie Sprach. Sie erzählte ihnen wahrscheinlich alles was mit mir zu tun hat. Denn als ich das nächste Mal aufsah, kam Ashton auf mich zu. Vor mir blieb er mit seinem Rollstuhl stehen und sah mich traurig an. Danach nahm er meine Hand und drückte sie leicht. Genau das wollte ich nicht. Ich wollte kein Mitleid von Leuten, die mich vorher nicht mochten. Sofort entzog ich meine Hand und lief aus dem Raum. Als ich das Ende es Flurs erreicht hatte, ließ ich mich an der Wand hinunter sinken. Ich hätte nie daran gedacht, dass ich so eine Person werden würde.

Eine die jetzt alleine sein möchte und mit seinem Schicksal nicht klar kam.

***

Das war das erste Kapitel von Silence:)

Nur zur Info: Immer wenn jemand mit Niall redet oder er selber, dann haben sie es entweder geschrieben oder später halt durch Gebärden Sprache:)

Was sagt ihr dazu? =]♡

Lots of Love♥♥

xxSabi_Horanxx

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Silence (Niam AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt