Time Traveler - Durch den heißen Wüstensand

Das erste Mal draußen...und gleich verloren.

Der nächste Tag begann wie üblich mit lauten Gepolter.

Stöhnend zwang Kira sich dazu, aufzustehen und sich anzuziehen.

Als sie auf den Flur trat und einen Blick auf Ahmoses Zimmer warf und dies leer vorfand, schloss sie daraus, dass er schon zum „Revier" der Medjai aufgebrochen war.

Auch wenn dies bedeutete, dass sie verschlafen hatte, war sie froh, dem eigensinnigen Beamten nicht begegnen zu müssen.

Ehe sie sich großartig in ihrem Glück suhlen konnte, kamen die Zwillinge aus ihrem Zimmer gelaufen und rannten die verdutze Kira auf ihrem weg nach unten fast über den Haufen.

Aus dem Zimmer auf der anderen Seite des Flurs kam Ameni angelaufen und zog Kira mit sich die Treppe herunter. „Re ist aufgegangen, neuer Tag, neues Glück!" rief er lachend.

Wie so oft war sie überrumpelt von der Lebhaftigkeit der Geschwister und konnte nur ein zustimmendes „Jaja" herausbringen, als die Zwillinge sich an den Tisch im Wohnzimmer setzten und aufgeregt nach ihr riefen.

„Haben wir noch Datteln?"

„Ich schreibe heute eine Überprüfung für Hieratische Schrift und Hieroglyphen, kriege ich dafür vorher zwei Becher Milch?"

„Dann will ich auch!"

„Du wirst nicht einmal unterrichtet!"

„Mir egal, ich will auch Milch! Mit Beeren!"

„Dann will ich welche mit Honig!"

Um dem Gekrähe der Kinder ein Ende zu machen, ging Kira in die Küche und rief über die Schulter: „Jeder kriegt das Gleiche! Gebt mir einen Moment."

Gedankenversunken kümmerte sie sich um das Frühstück, schnitt Brot auf, rührte Beeren und den letzten Rest Honig den sie hatten in die Milch, und löste Trauben von ihrem Strauch während sich hinter ihr die gesamte Frühstücksgesellschaft versammelte.

Sie balancierte gerade mit den verschiedensten Tellern und Bechern auf dem Weg zum Tisch, als auch Intef die Treppe hinunterkam.

Rasch deckte sie den Tisch während sie ihn ohne verhohlenes Erstaunen betrachtete: dicke Augenringe waren unter seinen Augen zu sehen, müde wuschelte er sich durch die Haare, als er Platz nahm.

„Du siehst ja mies aus." lachte sein Bruder Theti, während er sich eine Hand voll Trauben in den Mund schob.

„Halt den Mund." knurrte Intef.

Schweigend begann auch Kira zu essen und fragte sich, was es wohl war, dass Intef wach gehalten hatte.

Schweigend wandte dieser sich seinem Essen zu, während die übrigen drei fröhlich zu schwatzen anfingen.

Kija erzählte gerade von einem Kunststück, dass sie ihrer Katze beigebracht hatte, als ihr Zwillingsbruder ihr ins Wort fiel und von seiner bevorstehenden Prüfung berichtete.

So wechselten sich die Themen immer wieder während sie gut gelaunt drauflos plapperten, als mit einem Mal Intefs dunkle Stimme die Frühstücksgespräche unterbrach.

„Kira, mein Vater hat mich angewiesen, dich heute mit auf den Markt zu nehmen. Er plant, ein paar Medjai zum Abendessen übermorgen einzuladen und will, dass wir schon heute alles Nötige besorgen." Sein Gesicht verriet, dass er von der Idee seines Vater ziemlich angenervt war.

Die Aussicht darauf, auf ein Festessen für mehrere mürrische Beamten vorzubereiten, stimmte auch Kira nicht sonderlich fröhlich, dennoch ließ sie sich, um die Stimmung nicht herunter zu ziehen, nichts anmerken und stimmte Intef zu.