Prolog - Die Vorstellung

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Es gibt doch nichts schöneres, als Nachts durch die verregneten Straßen meiner Heimat zu laufen. Es ist nur ein kleiner Ort und sicher nicht der schönste auf Erden, aber ich liebe ihn.

Ich bin Alex, 25, und das hier, das ist meine Geschichte.

Vielleicht kurz ein paar Worte zu mir. Ich bin nicht ganz 1,80m groß, normale Figur mit breiten Schultern, kurze blonde Haare, früher waren die mal lang, und braune Augen. Ich bin Student und meistens Einzelgänger.

Ich hab nie wirklich das Gefühl gehabt dazu zugehören. Ich war immer anders. Natürlich hatte ich auch ein paar enge Freunde, für die ich sehr dankbar war, aber wenn man älter wird, verliert man sich doch oft aus den Augen. Ich erzähle das auch nur, damit ihr einen Eindruck von meiner Welt bekommt.

Ich liebe die Nacht. Sie strahlt eine Schönheit aus, die man sonst selten sieht. Alles wird ruhiger und die Welt scheint diese Ruhe zu nutzen, um zu erblühen. In der Nacht ist es, als würde pure Energie durch mich pulsieren. Das Gefühl kann man kaum beschreiben. So ist meine Verbindung zur Nacht und zur Dunkelheit. Vielleicht liegt es daran, das ich in mir selbst nur das Dunkle sehe und spüre, aber dazu später mehr. Habe ich mit andere über diese Verbindung zur Nacht gesprochen, wurde ich meistens angesehen, als wäre ich verrückt. Ich aber denke, dass die meisten Menschen einfach zu abgestumpft sind um es wahrnehmen zu können. Aber wer weiß, vielleicht bin ich tatsächlich verrückt. Ganz normal bin ich jedenfalls nicht.

Wie ich bereits sagte, sehe und spüre ich in meinem Innerem, meiner kleinen Welt, oder InnerWorld, wie ich es gerne nenne, seit langer Zeit schon nur noch Finsternis ohne einen Funken Licht. Das ist nicht weiter schlimm, denn es bewahrt einen davor, verletzt zu werden.

Früher war es natürlich auch anders. Ich habe geliebt, gelitten und war vielleicht sogar hin und wieder glücklich. Aber das scheint schon ewig her zu sein. Seit dem Verrat von... Namen sind ja nicht wichtig, aber seit dem habe ich Niemanden mehr an mich rangelassen. Weder emotional noch körperlich. Und seit dem ist meine Welt dunkel. Aber wie schon erwähnt, das ist auch ganz gut so, denn so gut ging es mir lange nicht mehr. Es war wie eine reinigende Wiedergeburt.

Ich denke, ihr habt jetzt ein ganz gutes Bild von mir. Und wenn nicht? Naja dann ist das euer Problem.

Ich sagte schon, das ist MEINE Geschichte, also versucht die Welt durch MEINE Augen zu sehen. Ich werde versuchen, das für euch so leicht wie möglich zu machen.

Stellt euch eine dunkle und regnerische Nacht vor, nur manchmal scheint der Vollmond durch die Wolken. Ich liebe es einfach, bei solch einem Wetter durch die Gegend zu streifen, die Schönheit der Nacht zu bewundern. An nichts denken und einfach die Atmösphäre auch sich wirken lassen. Ich bin nicht der Einzige, der unterwegs ist. Viele kommen vom Feiern und sind nun auf dem Heimweg. Die meisten beeilen sich oder suchen nach einem Taxi, um nicht zu nass zuwerden. Ein paar Autos fahren über die Straßen. Die meisten Menschen erkenne ich nur verschwommen, sie sind nur Teil der Kulisse, nicht wert beachtet zu werden. So wie sie mich nicht beachten. Es ist als würden wir auf verschiedenen Frequenzen schwingen. So ziehen endlose graue Schemen an mir vorbei, während ich durch die Straßen ziehe. Manche Schemen bekommen in meinem Unterbewusstsein Farbflecken, wenn starke Emotionen von ihnen ausgehen. Zwei streitende Typen sind durchsetzt von Rot, ein Pärchen von Lila. Aber überall dominiert das Grau.

Moment. Was ist das?

Fortsetzung folgt dann im nächsten Teil ;)

Licht & DunkelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt