Prolog - Der Traum

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Ich befinde mich in endloser Finsternis und erkenne den Traum sofort. Ich habe ihn oft. Vielleicht zu oft. Manchmal ist es auch nur der Auftakt zu einem Traum, aber immer ist da die Finsternis. Ich finde es nicht unangenehm. Nein, eher das Gegenteil. Ich mag diesen Ort, denn hier ist nichts. Keine Gefühle, Ängste, Zweifel, Schmerzen. Nichts Existiert hier. Nicht wirklich. Manchmal begegnen einem Geister aus der Vergangenheit. Graue Schemen die, flüchtig wie Rauch, an mir vorbei ziehen. Auch heute gibt es ein paar davon. Heute sind es Frauen. Frauen, die ich einst liebte. Ich erkenne Carina, Sarah, Tina, Elli und Liz. Es ist schon so lange her. Dennoch erinnern sie mich an frühere Leben. Zumindest kommt es mir so vor, als wären es welche. Damals war ich noch anders. Voller Liebe und Hoffnung, nicht so wie heute. Heute bin ich anders, stärker, unabhängiger. Dies ist ein Traum und ich habe die Kontrolle! In meiner Hand bildet sich eine Klinge. Sie ist roh und schmucklos, aber scharf und etwa eine Handbreit länger als die Distanz von meinem Ellenbogen bis zu den Fingerspitzen. Mehr muss sie auch nicht sein. Ich zerschneide die Trugbilder mit wenigen geübten Schnitten. Die Schemen lösen sich in Rauch auf. Die Klinge in meiner Hand verschwindet wieder. Ich laufe ziellos umher und suche den Sinn in diesem Traum. Nicht das es immer einen gibt, aber Träume sind ein Teil unseres Unterbewusstseins und oft versuchen sie uns etwas mitzuteilen.

Plötzlich verändert sich die Antmosphäre des Traums. Es fühlt sich an als würde all das Schwarz vibrieren. Ein goldenes Licht erstrahlt und durchdringt die Dunkelheit. Ich erkenne es sofort wieder. So sah ihr Licht aus. Was hat das zu bedeuten?

Im Zentrum des Lichts erkenne ich einen dunklen Umriss. Ist sie das? Was ist das nur für ein verrückter Traum? Das Licht breitet sich immer weiter aus, vertreibt das Dunkel. Als es mich berührt schrecke ich hoch.

Ich bin wach. Und es ist mittlerweile Morgen. Ich bin total nass geschwitzt. Ich stehe auf und begebe mich unter die Dusche. Während ich im warmen Wasserstrahl stehe, denke ich noch einmal über den Traum nach.

Was zur Hölle war das? Und warum träume ich von einem Mädchen, das ich nur einmal flüchtig gesehen habe? Wie konnte sie in diesen Sekunden einen solch bleibenden Eindruck hinterlassen?

Ich trete aus der Dusche, trockne mich ab und ziehe mich an. Zeit den Tag zu starten.

Ende des Prolog

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