Einige Wochen sind vergangen und inzwischen haben wir Mitte November. Ich bin in der Zeit oft umhergestreift. Sowohl am Tag als auch in der Nacht, aber das Lichtmädchen habe ich nicht wieder gesehen. Aber ich musste oft an sie und den Traum denken. Ich habe auch wieder mit Kendo angefangen. Man kann sich auspowern und den Kopf freibekommen. Warum hatte ich damals nur aufgehört? Achja, Tina war der Meinung, ich hätte dann zu wenig Zeit für sie. Eigentlich hatte sie ein Problem, weil es im Verein auch viele Mädels gab. Durchaus hübsche Mädels. Ein paar davon hatten sich einen Spaß daraus gemacht, mich Senpai zu nennen. Damals hab ich mir nichts dabei gedacht und fand es irgendwie süß. Auch das sie oft Hilfe bei mir suchten, fand ich nicht seltsam. Unser Trainer sagte immer, ich hätte eine natürliche Begabung für das Schwert. Was auch immer das heißen sollte. Tatsächlich fühle ich mich immer wohl, wenn sich meine Hand um den Griff des Übungsschwertes schließt. Ein paar der Mädels sind immer noch im Verein und es war sofort wie früher. Ein paar von ihnen und der anderen Schüler haben mich zu einem Übungskampf herausgefordert. Scheinbar bin ich eine Art Legende. Zumindest der Aussage der Anderen nach. Die übertreiben doch alle.
Aber ich muss gestehen, Tinas Eifersucht war wohl doch nicht ganz unbegründet. Nach dem Training bekam ich eindeutige Angebote von manchen. Und auf einige ging ich auch ein. Es war nichts Besonderes, nichts Persönliches oder Intimes. Es war nur Sex. Mal besser, mal schlechter. Trotzdem war es schön, die Nächte nicht alleine zu verbringen. Viele kamen auch wieder und wollten erneut zu mir kommen, oder meldeten sich unabhängig vom Training bei mir. Interessanterweise kamen nie zwei von ihnen am selben Tag. Ob die sich wohl absprechen? Ich genoss die Zeit und die Aufmerksamkeit. Und sie genossen die Dinge, die ich mit ihnen tat. Obwohl die Vergangenheitsform hier wohl unangebracht ist, denn es ist ja immer noch so.
Es ist auch nicht das erste Mal in meinem Leben, dass ich solche Angebote bekomme. In Zeiten, in denen ich Single bin, treibe ich mich oft auf den verschiedensten Seiten rum. Suche nach Gleichgesinnten um ein bisschen Spaß zu haben oder sich auch nur auszutauschen. Natürlich ist das mit diesen Mädchen anders. Ich zwinge sie zu nichts, und zunächst passiert auch nichts Außergewöhnliches. Erst wenn sie wiederkommen, ergründe ich ihre Fantasien. Ihr glaubt gar nicht, wie viele Frauen darauf stehen erniedrigt und dominiert zu werden. Jedenfalls im Bett.
So bin ich auch zu dieser Wohnung gekommen. Ich könnte mir das sonst niemals leisten. Aber ich hatte eine... nennen wir es Affäre mit einer etwas älteren, verheirateten Frau. Es kam nie zum Sex zwischen uns. So was mache ich nicht. Aber ihr Mann konnte ihr nicht das geben, was sie brauchte, und so kam sie zu mir. Diese Wohnung war früher unser Studio, jetzt wohne ich hier. Aber das kommt oder besser kam öfter vor. Ich lernte online Frauen mit ganz bestimmten Vorlieben kennen. Wir trafen uns ein paar Mal und lebten unsere Fantasien aus. Manchmal kam es zum Sex und manchmal auch nicht. Aber oft bekam ich Geschenke. Kleidung, neue Spielsachen, Elektronik. Die Dinge waren meistens nicht wirklich für mich, sie versuchten bloß, sich ein reines Gewissen zu erkaufen. Damit wurde es zu einer Transaktion, und das wäre ja kein Betrug. Und leidenschaftlich wäre es erst recht nicht. Ich habe mich immer nur bedankt, denn ich durchschaute jede von ihnen sofort. Aber es war mir auch egal. Für mich war das alles nur Spaß, mehr nicht. Ich nahm die Geschenke, was ich nicht brauchte, wurde sofort verkauft. So ließ es sich ganz gut leben. Momentan lebe ich von meinem Bafög. Wie ich erwähnte, ist die Wohnung kostenlos. Manchmal verdiene ich mir mit Nebenjobs etwas dazu. Zum Beispiel hat mir mein Trainer eine kleine Stelle als sein Co angeboten, vielleicht werde ich das annehmen.
Vermutlich habt ihr nun ein ganz anderes Bild von mir. Wie man sich doch in einer Person täuschen kann, nicht wahr? Nun, dann lasst mich mit meiner Geschichte weiterfahren.
Es war schon Dunkel, als ich die Sporthalle verließ. Ich bin heute nach dem Training noch länger geblieben, um beim Aufräumen zu helfen Außerdem hoffte ich, dass die Mädels dann schon alle Heim wären, denn ich habe heute keine Lust auf sie. Heute musste ich schon den ganzen Tag an das Lichtmädchen denken. Ich mache mich zu Fuß auf den Heimweg und genieße die dunkle, kühle Nacht. Ich biege um eine Ecke, als ich dieses goldene Licht wieder sehe. Ich schließe meine Augen und reibe sie mit meinen Fingern. Ich habe schon öfter gedacht, ich würde es sehen, aber wenn ich die Augen öffnete, war es immer verschwunden. Dieses mal nicht. Es war da, nur ein Stück die Straße entlang. Was mach ich denn jetzt?
Langsam schritt ich weiter die Straße entlang und näherte mich der Quelle dieses Lichtes.
Ihr habt es schon erraten oder? Fortsetzung folgt.
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Licht & Dunkel
RomanceEs gibt doch nichts schöneres, als Nachts durch die verregneten Straßen meiner Heimat zu laufen. Ich bin Alex, 25, und das hier, das ist meine Geschichte. Die Geschichte ist noch nicht ganz ausgearbeitet, aber wahrscheinlich werden sexuelle Inhalte...