Verwundert drehte ich mich zu der Stimme um. Seylen saß auf einem Bett und starrte mich mit großen Augen an. Sie hatte ihre Kleidung abgelegt. Sie hatte sich die Decke um ihren Oberkörper geschlungen und stand nun auf, als sie die Person neben mir erblickte. „Eure Majestät, was macht Ihr hier?" Sie sah mich an. „Herrin?" Ich kratzte mich am Kopf. „Zieh dir etwas an. Wir warten solange in dem Zimmer wo ich wach wurde." Sie nickte und ich ging aus dem Raum. Ich schloss die Tür und sah zu Melchior. Dieser hob seine Hände. „Der Raum sollte eigentlich leer sein. Meine Frau hat ihr das Zimmer bestimmt gegeben." Ich seufzte und ging zurück in mein Zimmer. Die anderen folgten mir. Wir hatten uns gerade hingesetzt, als Seylen in das Zimmer eilte und das Tablett als erstes weg räumte. Ich hielt sie am Arm fest. „Setz dich. Ich werde das später machen." Sie schüttelte ihren Kopf. „ Der Sire wird nicht begeistert sein, dass ihr Euch direkt nachdem Ihr erwacht seid, so überanstrengt." Ich sah sie mit gerunzelter Stirn an und ließ sie wieder los. Seufzend stützte ich meine Arme auf der Lehne ab. „Also...was wollt ihr dem König sagen, Menschlein?" Verwundert sah ich auf und betrachtete die Wache. Dann sah ich zu Melchor, aber dieser betrachtete mich auch nur. „Ich habe von meinem Enkel das ein oder andere Gehört." Ich verdrehte die Augen und verwandelte meine Flügel wieder zurück. Gähnend rieb ich mir meine Augen und nahm das Glas Wasser danken an, was mir von Seylen gereicht wurde. „Ich habe vorhin mitbekommen, wie sich zwei Engel darüber unterhalten haben Euch zu stürzen und den Nachfolger umzubringen. Sie haben wohl einen Plan, der ausgeführt werden soll, sobald dieser wieder hier ist." Ich betrachtete den König. Dieser hatte sich vorgelehnt und seine Hände in einander verschränkt. „Waren das die beiden, von vorhin?" „Ja. Der eine von ihnen hatte dunkelgraue Flügel. Der andere dunkelgrüne. Passende Garderobe dazu und ein Zeichen auf dem linken Seite der Jacke. Viel konnte ich nicht sehen. Sie standen mit dem Rücken zu mir." Eine der Wache stand auf. „Das wird reichen. Ich werde die anderen Informieren." „Warte." Melchior hielt ihn auf und sah mich an. Ich hatte gelichzeitig mit ihm gesprochen. Er deutete mir zuerst zu sprechen. „Die Männer werden Hilfe von Leuten haben, die innerhalb der Mauern leben." Sprach ich weiter. „Wir dürfen nichts riskieren." Beendete Melchior und lehnte sich wieder zurück. „Sie denken, sie haben eine Menschen Frau gesehen und werden nach ihr Ausschau halten oder sie werden den Plan ändern." Ich nickte und nah einen Schluck Wasser. Ich biss mir auf die Unterlippe und überlegte. Sie würden alles daran setzten den Plan früher auszuführen und den Nachfolger später umbringen. Oder sie sind so schlau und werden den Plan verschieben, was aber nicht sein wird. Dadurch das ich sie gesehen haben. Ich würde den Plan früher ausführen und nebenbei nach ihr suchen lassen, um den Nachfolger würde ich mir später erst sorgen machen. Diesen kann man jederzeit ersetzen. Sie würden zurückgehen und sich jemanden als Geisel nehmen. Melchior stand plötzlich auf und ging zur Tür. Verdammt, die Königin. Natürlich. Fluchend stand ich auf und lief ihm hinterher. Ich hätte früher drauf kommen können. Angespannt lief ich dem König hinterher und holte ihn irgendwann auch ein. „Wie kommt man noch in den Saal?" Er sah mich verwundert an. „An den Thronen gibt es einen Zugang. Den findest du, wenn du weiter geradeaus läuft, den linken Gang rein und dann die dritte Tür nimmst." Ich nickte. „Ihr müsst zu ihr rein. Lenkt sie ab um den Rest kümmre ich mich." „Aber-" Ich lief den Gang entlang und schlug den Weg ein, den er mir genannt hatte. Dabei verwandelte ich meine Flügel in meinen Mantel und nahm einen der Dolche heraus. Seufzend schloss ich meine Augen. Ich wollte nicht mehr so ein. Ich fuhr mir durch die Haare, öffnete die Tür und ging die Treppen hoch. Dabei ging ich etwas in die Hocke und versuchte so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Leise konnte ich bereits die Stimmen hören und schlich etwas schneller. Dabei fiel mir ein, dass ich vergessen hatte zu fragen ob die leben oder sterben sollten. Leise fluchend schob ich den dicken Vorhang an Seite und sah mich um. Melchior stand vorne an den Türen und die beiden Männer recht weit hinten. Der mit den dunkelgrauen Flügeln hielt eine Frau fest. Ihre Flügel waren verletzt und mit Blut gepunktet. Der andere stand etwas weiter hinten. Seine Flügel waren angespannt. Anschein wurde er mit hineingezogen. Ich schlich weiter vor. „Wie wollt Ihr es beenden? Ihr habt nicht die Macht dazu." Verwundert schlich ich weiter. „Ich weiß nicht wovon ihr sprecht. In letzter Zeit gab es keine Entführungen oder ähnliches. Das hätte man mir gesagt." Melchior ging etwas vor. „Bleib stehen oder sie wird sterben." Mittlerweile konnte ich das Blut riechen und mein Magen verkrampfte sich. Ich schüttelte die Erinnerungen ab und drückte dem Engel auf den Vitalpunkt am Hals. Als er zusammen klappte, fing ich ihn auf. Das ganze hatte nicht lange gedauert, aber es war zu laut gewesen. Der Engel vor mir drehte sich erschrocken um. Die Frau sah ihre Chance und löste sich aus seinem Griff. Sie lief eilig davon. Nun hatte er kein Druckmittel mehr. Wütend sah er mich an. „Wenn du nicht der Mensch von vorhin bist." Er warf sein Messer nach mir. Fluchend wisch ich diesen aus. „Ihr seid daran schuld, dass meine Frau sterben musste." Erneut musste ich einem Messer ausweichen. „Ich weiß nicht wovon du redest." Meine Beine Zitterten. Ich war noch lange nicht wieder auf den Beinen. Hockend blieb ich auf dem Boden sitzen und griff nach meinem eigenen Messer. „Ihr habt ein Portal in diese Welt geschlagen und nun wollt ihr unsere Welt auch noch zerstören." Ich sprang vor, als ein Feuerball auf mich zukam. Geschockt starrte ich ihn an. Erneut formte sich ein Ball in seiner Hand. „Scheiße!" Ich wisch ihm aus und versuchte weiter an ihn heran zu kommen. Aber so einfach war das nicht und meine Kräfte ließen schnell nach. Als ich seine Schwachstelle gefunden hatte, war ich fast am Ende meiner Kräfte und ich wusste nicht ob ich ihn erwischen würde, doch ich musste. Ich warf mein Messer und rollte mich über den Boden, als er seinen Feuerball warf. Sofort stand ich wieder auf, allerdings ging der Engel zu Boden. Seufzend atmete ich aus und hielt mich auf den Beinen. „Verflucht noch eins." Die Türen wurden aufgerissen und Wachen eilten in den Saal. Sofort umstellten sie die beiden und führten den einen Engel ab. Den anderen betrachteten sie und dann mich. Anscheint war er tot, dabei hatte ich gehofft nichts Wichtiges getroffen zu haben. Schwer atmend setzte ich mich auf den Boden. Die Wachen brachten den Toten weg und der König kümmerte sich um seine Frau. Aber soweit ich sehen konnte, hatte sie nichts Ernstes außer der Schnittwunde am Hals. Müdigkeit machte sich in meinen Muskeln bemerkbar und vor meinen Augen tanzten kleine schwarze Punkte. Ächzend erhob ich mich und verlor mein Gleichgewischt. Fluchend landete ich wieder auf dem Boden. Ich müsste wohl warten bis mich jemand bemerkte. Meine Augen wurden Schwer und am Rande bekam ich mit, dass jemand neues den Saal betrat. Blinzelnd versuchte ich mich auf diese zu fokussieren, scheiterte aber. Verschwommen sah ich wie die Person auf mich zukam. Ich legte den Kopf etwas schief. Ich kannte diese Person eindeutig, aber ich konnte nicht sehen. „Ihr Frauen seid unmöglich." Raphaels Stimme drang zu mir durch. Er hockte sich vor mich und legte mir eine Hand auf die Wange. Ich schloss meine Augen, als mich etwas Warmes durchströmte und lehnte mich an ihn. Sein Daumen zeichnete sanfte kreise auf meiner Haut und als ich meine Augen öffnete, konnte ich wieder richtig sehen. Er lächelte mich vorsichtig an. „Anscheint geht es dir wieder gut." „Gut würde ich anders definieren." Ich stand vorsichtig auf und wandelte meine Flügel wieder. Es war gerade zu anstrengend für mich, sie in einer Form zuhalten. Ich zog sie soweit es ging an mich und ging zu Melchior. Dieser heilte gerade seine Frau. Sie versuchte ihn zuzureden, dass es ihm gut gehe, doch er blieb stur. Raphael hockte sich neben ihn und sprach ihm gut zu. Die Frau streckte eine Hand nach ihm aus und strich im über die Wange. „Wie lange bist du schon hier?" „Ungefähr seitdem Jasmin ihn umgebracht hat. Ich hatte versucht ihn zu heilen, aber es war nicht möglich." Ich verzog mein Gesicht etwas und entfernte mich von der Gruppe. „Herrin, soll ich Euch aufs Zimmer bringen?" Ich sah zu Seylen und nickte. Sie führte mich aus dem Saal und versuchte den Gruppen aus dem Weg zu gehen, die sich angesammelt hatten. Als wir dann im Zimmer waren, ließ ich mich aufs Bett fallen. Ich konnte ihr noch ausrichten, dass sie bitte Raphael informieren möchte, als ich auch schon wegdämmerte.
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Engel
FantasyJasmin hat ein schweres Leben zu Führen. Ihre Mutter nahm sich ihr leben und ließ sie bei ihrem Vater zurück, im glauben er würde sich gut um sie kümmern. Doch Jasmins Vater ist alles andere als ein Vater für sie. Dazu kommt, dass sie kein Mensch is...