Kapitel 2

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Der nächste Morgen verlief mies. Coleen stand früher auf als sonst und duschte, kalt. Das Frühstück war fade. Anders hatte sie es nicht erwartet. Jeder Bissen blieb ihr im Hals stecken. Der Geschmack war furchtbar und das viele Trinken hatte es nicht besser gemacht. Die Zahnpaste war aus und der Spiegel kaputt. Coleen erinnerte sich noch daran wie sie sich anstarrte. Sie fand sich dick. Zu dick. Es war fast wie Magersucht aber sie hörte auf eher sie umfiel. Sie aß nichts mehr vollständig auf und setzte sich stundenlang aufs Rad und strampelte sich ab. Ins Schwimmbad ging sie nie und auch heute nicht, aber nur weil ihre Klassenkameraden dort sind. Das viele Mobbing wird heute sicher weiter gehen und der Einbruch gibt ihnen sicher genug Stoff. Wenn sie herausgefunden haben, dass sie der Einbrecher war. Auf dem Weg zur Schule hatte sie ein flaues Gefühl im Magen. An der Schule angekommen, sieht sie die stürmischen Schüler die alle mit ihren Smartphones beschäftigt sind oder noch restliche Hausaufgaben machen. Das Leuten der Klingel ertönt und alle drängeln durch die Gänge. In der Klasse quasseln alle durcheinander. Der Verlauf des Tages verlief ganz normal. Doch am Ende des Unterrichts kommen auf einmal drei Jungen auf sie zu. Sie schmeißen ihre Bücher runter.

"Wenn haben wir denn da. Unsere Einbrecherin, nicht?"

"Was wolltest du denn da? Etwa wieder nach Geistern suchen."

"War ja klar. Die muss in die Klapse."

"Suchst du nach Geistern. Buuhuuu!"

Leider ist die Lehrerin schon weg und niemand kommt ihr zu Hilfe. Das war der Augenblick von dem sie den ganzen Tag über Angst hatte. Sie hören nicht auf, sondern machen immer weiter. Doch das macht Coleen nichts aus. Sie war es schließlich gewohnt. Jeden Tag an dieser Schule wurde sie gemobbt. Immer dumme Sprüche und immer fiese Blicke. Es reicht. Coleen nimmt ihre Tasche und stürmt raus. Zu Hause ist es allerdings nicht besser.

"Papa? Was machst du denn hier?"

Ihr Vater sitzt auf dem Sofa und sieht sie mit, strengen aber auch besorgtem Blick an.

"Ich hab mir frei genommen. Wir müssen reden.": sagte er und bedeutete ihr sich zu setzten.

"Ich mache mir wirklich Sorgen um dich. Du verkriechst dich in deinem Zimmer und bist ganz allein. Ich hab schon lange keine Freunde mehr vorbeikommen sehen. Wenn du draußen bist, sagt du mir nie wo du hingehst und wann du zurückkommst. Ich dringe nicht mehr zu dir durch und andere auch nicht. Du hast kaum noch soziale Kontakte.":sagt ihr Vater.

Coleen macht es nichts aus, mit ihrem Vater über ihre Probleme zu reden. Meist war es ihr egal was er sagte, doch diesmal wird es Konsequenzen geben. Sie hatte Mist gebaut, großen Mist. In eine Schule einbrechen. Das war eine Straftat. Eine Straftat die sie nicht einfach zu vergessen. Die Wunde ist immer noch frisch. Coleen kann ihrem Vater nicht in die Augen sehen.

"Auf was willst du hinaus?":fragt sie leise und vergräbt ihr Gesicht.

"Ich möchte dich zu einer Psychologin schicken. Frau Weingarten ist eine gute Psychologin..":antwortete ihr Vater und wurde von Coleen unterbrochen.

"Nein! Ich war schon mal bei so einem Psychodoktor!":jammert Coleen und weigert sich weiter drauf einzugehen.

Nie wieder wollte sie in einem engen Raum sitzen und mit einer Person reden, die sie nicht einmal kannte.

Später am Abend sitzt Coleen auf dem Dach und starrt in die Sterne. Wie Kristalle funkeln und scheinen sie auf die Erde herab. Der Mond steht hoch oben in seiner schönsten Form. Allein der Gedanke daran ihren Vater zu enttäuschen und ihn zu kränken, sorgt dafür dass sich Coleen's Magen drehte und verkrampfte. Ihr Vater ist das Einzige was ihren schrägen Plänen von den Ghostkids im Wege stehen konnte. Immer wieder machte sie dich Gedanken darüber, ob sie es ihrem Vater nicht doch erzählen sollte. Doch er würde ihr nicht glauben wollen. Keiner würde das. Alle würden sie als eine Lügnerin oder eine Verrückte bezeichnen. Alles was sie über diese Toten wusste, sah sie selbst nur. Keine Videoaufnahmen, keine Fotos und auch keine sonstigen Beweise. Alles was sie hat ist ihr Beobachtungsbuch. Darin schreibt sie alles was sie bisher herausgefunden hat rein und auch ihre Vermutungen. Allerdings entsprechen ihre Vermutungen sicher nicht der Wahrheit. Sie besitzt niemanden der zu ihr hält und sich keinen dem sie ihr Geheimnis anvertrauen würde. Selbst wenn sie jemanden finden würde mit dem sie sich gut verstände, würde der sie auch verabscheuen wenn herauskäme dass ihre Mitschüler die als totaler Freak ansehen. Der Geruch von Nudeln und Bratensoße nahm Coleen immer war, nur nicht dieses Mal. Deshalb erschreckt sie sich auch so über die Worte:" Essen ist fertig!" Weshalb hat Coleen sich diesen Weg ausgesucht? Nur aus Neugier oder steckt noch mehr dahinter...?

Highschool of GhostsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt