Highschool of Ghosts

Kapitel 9

Coleen sah auf das brennende Gebäude um das sich Löschfahrzeuge der Feuerwehr versammelten. Alle Feuerwehrmänner in ihrer Uniform, waren anwesend um die lodernden Flammen aus dem zweiten Stock zu löschen. Harry meinte ja es wäre alles in ihrem Klassenzimmer losgegangen. Feuer brach aus. Das war es. Überall im zweiten Geschoss. Die Schule brennt!

" Oh mein Gott!" - "wie schrecklich!" - "Was ist da passiert!" - "Alles okay mit denen?"

Überall sind Stimmen die durcheinander sprechen. Das Gemurmel wie bei Schülerversammlungen in der Aula. Alles qualmt und brennende Hitze strömt raus. Wenn das wirklich Sekt war, dann weiß Coleen jetzt womit sie es zu tun hat. Kaum zu glauben, dass das eben erst passiert war. Und wäre sie nicht beinahe draufgegangen, wäre sie dabei gewesen. Dann hätte sie mit Lucy im Klassenraum gesessen und wäre auch ein Opfer wie die anderen geworden. Anscheinend haben sie nur Rauchvergiftungen und keine Verbrennungen. Es hätte schlimmer sein können, wenn man bedenkt, dass das Chemielabor auch in die Luft hätte fliegen können. Wenn die Ghostkids ihr doch mehr über Sekt erzählen können.

"Coleen! Coleen!" Eine Stimme ruft ihren Namen, es ist Harry.

Coleen dreht sich um. Der noch immer total geschockte Harry rennt auf sie zu. Er bleibt abrupt stehen und umfasst ihre Handgelenke. In seine geweiteten Augen erkennt man immer noch den Schock. Seine Hände zittern und seine Atmung klingt erschöpft. Völlig unregelmäßig.

"Harry, wer war das?"

" Was glaubst du denn? Ich hab niemanden gesehen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass es Sekt war!"

Lucy liegt auf der Trage der Rettubgssanitäter. Ihr Zustand ist stabil, auch wenn sie sehr kaputt aussieht. Ihre flache Atmung. Der Ruß in ihrem Gesicht. Es macht Coleen Angst ihre Freundin so zu sehen. Löschfahrzeuge sind immer noch dabei das Feuer im Zaum zu halten. Doch es ist gar nicht so leicht, die lodernden Flammen verteilten sich bereits im halben Obergeschoss.

"Sind alle außer Gefahr?"

" Ich weiß es nicht"

Coleen kann nichts anderes tun, als regungslos dazustehen. Ohne einen Gedanken an den Jungen zu verschwenden oder an sonst irgendwen. Nichtmal Lucy. Einfach nur in das in Flammen stehende Gebäude schauen. Die Wärme. Der Ruß. Die Rufe. Alles so verschwommen.

"Das ist erst der Anfang" flüstert sie.

Harry dreht sich zu Coleen. Dann richtet er den Blick wieder auf das brennende Gebäude. Eigentlich wäre jetzt Schulbeginn. Doch es kommen nur Autos mit den Eltern der Schüler angefahren. Einige geschockt und andere wiederum glücklich, dass ihrem Kind nichts passiert ist. Auch Coleen's Vater rennt auf sie zu. Seine Hand auf ihrer Schulter, bemerkte sie einst gar nicht. Schockiert blickt sie in sein Gesicht. Es ist voller Furcht und dann wieder froh. Er ist glücklich, dass es ihr gut geht. Nimmt sie in den Arm. Coleen wünscht sich, dass er das öfter tun würde. So selten reden sie mit einander. Es ist also wahr, dass Krisensituationen eine Familie oder Freunde näher zusammenschweißt. Sie krallt ihre Finger in sein dunkelblaues Polohemd. Ihr kommen die Tränen und sie wischt sie mit den Jackenärmel weg. Bei Lucy ist bisher keiner. Was ist bloß mit ihrer Mutter...? Muss Lucy wirklich in dieser Situation alleine sein.

"Coleen?" erstaunt blickt sie nach oben.

Ihre blauen Augen funkeln wieder, als sie in das Gesicht ihrer Schwester blickt.

" Wo ist Mutter?"

"Sie wird nicht kommen, denke ich"

Ihre Stimme klingt rau. Der Qualm hat ihr ordentlich zugesetzt und ihr die Kraft genommen. Lucy tastet herum, suchend nach der Hand ihrer Freundin. Coleen hält ihre kalte Hand. Wärmt sie und sagt nichts als, dass alles wieder gut wird. Doch sie weiß, dass es womöglich noch viel schlimmer wird.