Prolog

1K 54 5
                                    

Geschafft von dem harten Arbeitstag sitzt er in seinem Wagen auf dem Weg nach Hause. Ein gelber Jaguar mit markanten schwarzen Punkten. Der Wagen gleicht nicht nur vom Namen her einer Wildkatze. Ein sehr Auffälliges Auto, doch so mag der Besitzer es. Nach außen hin sehr auffällig. Würde man lediglich seinen Charakter kennen, so würde man es ihm nicht zutrauen. Ein sehr introvertierter Mann, der keinerlei Emotionen nach außen lässt. Er wirkt nach außen hin kalt und monoton. Als sei er kein Mensch sondern eine Maschine. Es ist kaum zu glauben, dass er Arzt ist, hat man als solcher viel Kontakt zu fremden Menschen. Hätte er nicht so einen guten Ruf, dann wäre er wohl kaum an Patienten herangelassen worden, können diese kaum Vertrauen zu ihm aufbauen. Doch er hat nun einmal diesen Ruf und die Leute reißen sich darum ausgerechnet von ihm operiert zu werden. Er kann sich aussuchen, wen er operieren will und wen nicht. Meistens geht er dabei nach Sympathie. Geld ist ihm nicht wichtig, schließlich hat er seit seiner Promotion mehr als genug davon. Das Krankenhaus bezahlt gut, was unter anderem daran liegt, dass es ein privates ist. Welche Patienten genau aufgenommen werden, bestimmt er nicht, doch kann er sich denken, dass es nur die mit dem nötigen Kleingeld sind. Kaum einer hat eine Krankenversicherung und kann sich den Aufenthalt in einem Krankenhaus gar nicht leisten. Und diejenigen mit einer Krankenversicherung werden nur als wandelnde Geldsäcke betrachtet. Ein trauriges Spiel, wenn man sich das überlegt. Aber er kann auch nichts an dem System ändern. Von irgendwas muss der Chirurg auch leben.

Vor einer roten Ampel bleibt der Blauhaarige stehen und streift sich mit seiner tätowierten Hand durch seine zerzauste Mähne. Der Arzt hat, wie zuvor schon festgestellt, ein sehr auffälliges Aussehen. Dieses zeichnet sich unter anderem durch seine stechend gelben Augen aus. Diese hat er von Natur aus und doch geben sie ihm ein düsteres Antlitz, wenn er seine Patienten mit ihnen durchbohrt. Seine tiefen Augenringe unterstützen diesen Anblick nur noch mehr. Er trägt einen kleinen Kinnbart und hat an den Seiten tiefe Kotletten, welche ihm ein älteres, männliches Aussehen verleihen.

fast sein kompletter Oberkörper ist übersäht mit Tattoos. Auf seiner Brust ragt ein riesiges Herz, welches einen Smiley einschließt, der lächelt. Das Herz ist mit Blättern und Ranken umspielt und verzieren das Herz.

Sein Rücken ist mit demselben Smiley verziert, nur dass dieser größer ist und durch sechs umrandenden T's umspielt wird. Auf seinen Oberarmen ragen auf beiden Seiten Herzen, die kleinere Herzen mit Schnörkeln umranden, während auf seinen Unterarmen die Grundform des Smileys ragt, die von einer weiteren Ellipse umrandet wird, welche nach außen hin kleine, aneinandergereihte Stacheln hat. Zum Schluss sind auch seine Hände tätowiert mit Kreisen, die voll ausgemalt sind und ebenfalls von vier T's umrandet wurden. Zuletzt steht auf seinen Fingerknöcheln der Schriftzug „DEATH", welches ebenfalls die Patienten an ihrem Vertrauen zweifeln lässt. Doch wie bereits erwähnt: Er ist der beste Arzt, den das Land zu bieten hat und die USA sind nicht grade klein. Überdeckt werden die meisten seiner Tattoos von seinem Lieblingshoodie, welches durch eine Spezialanfertigung denselben Smiley auf der Brust zeigt, wie er auf seinem Rücken tätowiert ist. Der Hoodie selber ist gelb mit schwarzen Ärmeln und einer schwarzen Kapuze. Seine Hose besteht aus einem hellen Jeansstoff und ist mit braunen Flecken bestückt. Dazu trägt er vergleichsweise dezente, schwarze Schuhe mit einem leichten Männerabsatz.

Genervt seufzt der Arzt, da die Ampel entgegen seiner Erwartung noch immer auf Rot steht. Wie lange kann denn eine Ampelphase bitte dauern?

Der Chirurg ist es gewohnt, dass alles in seinem Leben nach Plan läuft. Wie nach Plan hat er die Highschool mit einem einserschnitt mit 14 Jahren bestanden, ist danach aufs College gegangen, wo er durch sein Stipendium ein komplettes Medizinstudium in Harvard absolvieren konnte und hat wie nach Plan sich ein Krankenhaus aussuchen können, indem er arbeiten möchte, da die Krankenhäuser sich nach seines Abschlusses um ihn gestritten haben.

Und jetzt wird er wie geplant nach Hause fahren, sich etwas zu Essen kochen und sich in sein Bett legen, damit er nach nur fünf Stunden Schlaf wieder aufstehen muss. Endlich springt die Ampel auf Grün und er fährt langsam an. Als er die Mitte der Kreuzung überqueren will, hört er ein Hupen. Müde und irritiert dreht er seinen Kopf nach rechts, als er seine Augen vor Schreck weit aufreißt. In nächstem Moment kracht ein dunkelroter Porsche in den Sportwagen des Arztes und beide Autos werden mehrere Meter weit geschleudert. Dabei wird der Arzt so sehr in seinem Auto herumgeschleudert, dass sein Kopf gegen die Fahrertür geschleudert und er sofort ohnmächtig wird. Das einzige, was er noch mitbekommt, ist, wie der Airbag ihm voll ins Gesicht schlägt.

Mein Freund der ZuhälterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt