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Kapitel 1

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d e a r    s t u p i d !
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"Aber wieso?" Neugierig hebe ich meinen Blick von meinem Laptop und schaue zu dem Pärchen, das am Tisch vor mir sitzen.

"Wir waren doch so lange zusammen, wieso tust du mir das jetzt an?" schluchzt sie und wischt sich ihre Tränen weg. Selbst aus dieser Entfernung sehe ich, dass diese Tränen erzwungen sind.

"Wir waren nie zusammen Marie" stellt der Mann klar und meine Augen wandern wieder zu Marie.

Diese Unterhaltung ist viel unterhaltsamer, als meine Arbeit auf meinem Laptop. Ich nehme einen Schluck meines Kaffees und richte meine Augen wieder auf das Paar.

"Willst du mir jetzt damit sagen, dass du mich die ganze Zeit nur ausgenutzt hast?" ich ziehe meine Brauen hoch und schaue ihn an.

Mit geöffnetem Mund und gerunzelter Stirn starrt er Marie an. Ich beiße mir auf die Zunge, um nicht laut loszulachen.

"Was für eine verdrehte Vorstellung geht in deinem Hirn ab?" Eigentlich sollte ich mich fragen, ob der Kerl bei mir auf der Highschool war.

Dort gab es genügend von solchen Kerlen, die solche Unterhaltungen hatten und man musste sich fragen, wie dumm die Mädchen doch sein mussten. Es ist also kein Wunder, dass die Jungs in der Highschool die Mädchen ausnutzen

"Jetzt beleidigst du mich auch noch?", ruft sie verletzt durchs Café und reißt ihre Augen weit auf.

Er dagegen schnappt nach Luft und wirft seine Hände halb in die Höhe. Mit viel Überwindung atmet er stark ein und schließt seine Augen. Als er sie wieder öffnet, fährt er sich durch sein Haar und sieht Marie wieder an.

"Niemand hat dich beleidigt Marie", sagt er mit ruhiger Stimme.

"Natürlich", ruft sie. "Das hast du gerade getan"

Es ist ihm sichtlich egal, was sich die anderen Leute denken, wenn sie den beiden zuhören. Man muss ihn aber loben. Er versucht weiterhin freundlich zu ihr zu sein. Ich wäre an seiner Stelle vermutlich schon aufgestanden und gegangen.

Während ich lächelnd zu ihnen schaue, dreht er seinen Kopf zu mir und unsere Augen treffen sich.

Seine Augen fixieren mich, während Marie Wörter aus ihrem Mund lässt, die ihn gar nicht interessieren. Er öffnet seinen Mund einen Spalt, als Marie sein Gesicht mit ihren Händen umschließt und ihre Lippen auf seine presst.

Ich lege meinen Kopf schief und schaue mit hochgezogenen Augenbrauen die beiden an, wie sie ihn festhält und er regungslos an sie gepresst wird.

Sie kommt mit einem Korb wirklich nicht klar.

Immer noch lächelnd klappe ich mein MacBook zu und schiebe es in meine Tasche. Während ich von meinem Stuhl aufstehe, lege ich auch meine Kamera in meine Tasche und mache sie zu. Ich schiebe den Stuhl an den Tisch heran und hänge mir meine Tasche über die Schulter und nehme meinen Kaffee in die Hand.

Mein Blick landet wieder auf den zwei. Marie ist wirklich eine heftige Frau. Sie lässt ihn nicht gehen. Sie weiß, wie man etwas halten muss.

"Du wirst mich nicht feuern, wenn ich ihr den Mund stopfe, oder?" fragt Jo, als ich beim Tresen ankomme und sie in die Richtung der beiden nickt.

"Jeder wäre dir dankbar." Sie verzieht ihren Mund und nickt.

"Wir sehen uns Jo." Ich beuge mich über den Tresen und gebe ihr zum Abschied einen Kuss auf die Wange.

Als ich mit 21 noch keine Ahnung hatte, was ich mit meinem Leben anfangen sollte, dachte ich an ein eigenes Café. Zu dem Zeitpunkt war die Idee, zur Fotografin zu werden, noch nicht ausgearbeitet und ich habe mir mit Gelegenheitsjobs die Moneten verdient.

Schlussendlich habe ich dann das  ds!  eröffnet. Seither sind vier Jahre vergangen und ich habe ich das Café zweimal vergrößern müssen.

Mit Jo bin ich seit der Highschool befreundet. Sie ist seit dem Anfang mit dabei gewesen und hat mit mir dieses Café aufgebaut. Eigentlich wollte sie zu Beginn nur ihren Eltern etwas reinwürgen; sie bisschen verärgern, schließlich wollten ihre Eltern, dass Jo aufs College geht und nicht einer dummen Idee ihrer besten Freundin hinterherrennt.

Es sind nun vier Jahre und sie bereut es nicht.

"Sie sind wirklich schlecht darin, Menschen zu verfolgen", sage ich in einer normalen Lautstärke und nippe an meinem Kaffee.

"Was hat mich verraten?" Der Mann aus dem Café taucht neben mir auf und passt sich meinem Tempo an.

"Ihre Versuche, nicht bemerkt zu werden", lächle ich ihn an und schaue dann wieder geradeaus.

"Sie können aber auch nicht Ihre Neugierde verstecken. War es sehr unterhaltsam?" Ich weiß, worauf er hinaus will.

"Kommt drauf an, wie es endete. Nachdem Sie an sie gepresst wurden, habe ich das Café verlassen", er lächelt und senkt seinen Kopf.

"Wieso sind Sie denn gegangen? Meine Augen haben in dem Moment die schönsten Augen getroffen, die sie je treffen hätten können" Ich beginne laut zu lachen und schüttle schwach meinen Kopf.

"Haben Sie Marie mit dieser Anmache herumgekriegt?"

"Nein." Er hält inne. "Marie ist ein besonderer Fall. Sie hätte gedacht, ich würde sie mit dem Kompliment beleidigen." Er zuckt mit seinen Schultern und versteckt seine Hände in seinen Jackentaschen.

"Nehmen Sie oft Ihre Arbeit mit in ein Café?" Ich antworte nicht. Er versucht sichtlich mehr über mich herauszufinden, indem er solche Fragen stellt. Als er merkt, dass ich ihm nicht antworte, stellt er bereits die nächste Frage, worauf ich ebenfalls nicht antworte.

"Es ist entspannend. Außer etwas anderes ist unterhaltsamer." Meine Lippen ziehen sich zu einem Grinsen und er beginnt laut zu lachen.

Ich laufe die Treppen zur Subway Station herunter und spüre seine Präsenz hinter mir, denn neben mir herlaufen konnte er nicht, weil ihm die Leute keinen Platz gelassen haben.

"Kommen Sie aus New York?" Nickend dränge ich mich durch eine kleine Menschenmenge hindurch und gehe auf das Bahngleis zu.

Er taucht wieder neben mir auf und ich sehe den Zug kommen und bremsen, als mir gerade ein Gedanke in den Kopf kommt.

Vielleicht denkt er, wenn er mir ein Kompliment macht und bisschen flirtet, könnte er mich herumkriegen.

Zwischen der Zugtür und mir liegt ein Meter. Ein Meter, den ich zwischen ihn und mich bringen kann.

"Ich würde Sie gerne auf ein Kaffee einladen." Lächelnd drehe ich mich zu ihm um.

Ich gehe rückwärts direkt auf die Zugtür zu und sage: "Ich trinke keinen Kaffee mit Fremden"

"Ich bin Mael, das macht mich nicht mehr zu einem Fremden" Durch die Tür gegangen, bleibe ich im Gang des Zuges stehen und grinse ihn an.

"Aber mich." Die Zugtüren schließen sich noch bevor er einsteigen konnte und so steht er da und ist sichtlich überrascht, aber kaum eine Sekunde später taucht ein breites Lächeln auf seinen Lippen auf und er verschränkt seine Arme.

Ich zwinkere ihm zu, als sich der Zug schon in Bewegung setzt und er aus meinem Sichtfeld verschwindet.

Wenn ich das Jo erzähle, wird sie sicherlich lachen müssen.

dear stupid!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt