Raven - I love you better

10. Alien?

Dienstag, 10.Oktober 2017

In der Schule

Raven

>>Jade!<<, schreie ich nach ihr, als ich sie bemerke, >>Warum bleibst du nicht Zuhause?<<

>>Warum sollte ich? Ich bin doch nicht krank.<<, entgegnet sie mir.

>>Ja, du weißt schon. Wegen gestern. Oder macht dir das etwa nichts?<<, sage ich leise.

>>Oh man. Raven.<<, plötzlich fällt sie mir um den Arm, >>Danke, danke, danke. Was hätte ich gestern nur ohne dich gemacht?<<

Als sie sich wieder von der Umarmung löst sehe ich Freude, aber auch Tränen in ihren Augen.

>>Kein Problem. Hast du es deinen Eltern oder jemand anderen erzählt?<<, will ich wissen.

>>Nein. Meine Eltern sind im Urlaub.<<, erklärt sie.

>>Oh. Und was ist mit Blake?<<

>>Sowas kannst du dem nicht erzählen. Der macht sich solche Schuldgefühle, weil er nicht da war und verfolgt dich dann auf Schritt und Tritt. Außerdem sucht er ihn und bringt ihn um.<<

>>Übertreib nicht. Der wird ihn doch nicht gleich umbringen.<<, meine ich.

>>Doch. Oder hast du vergessen, dass er dich schon allein deswegen bewusstlos geschlagen hat, weil du eine eigene Meinung und einen eigenen Kopf hast?<<, erinnert mich Jade.

>>Da hat er doch überreagiert.<<

>>Ja, hat er. Wird er auch bei dem Typen.<<

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Montag, 6.November 2017

Zuhause

Raven

Die Tatsache, dass Blake den Typen killen würde, lässt mich auch nach vier Wochen nicht kalt. Jedes Mal, wenn ich ihn gesehen habe, musste ich an die Worte von Jade denken. In den Herbstferien sind mir diese Wörter auch noch im Kopf herum geschwirrt. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich genau wegen diesem Satz Blake aus dem Weg gegangen bin. Ob er es bemerkt hat oder nicht, weiß ich nicht. Schließlich ist es gar nicht so abnormal, ihm aus dem Weg zu gehen. Wegen dem, was er zu mir gesagt hat, damit hat er doch deutlich genug gemacht, dass er mit mir nichts mehr zu tun haben will. Nebenbei hat er mich auch bewusstlos geschlagen. In dem Fall kann wohl keiner behaupten, mein Verhalten wäre falsch. Blake hätte auch einen Schritt auf mich zugehen können, hat er aber nicht. Es gibt auch keinen Grund dafür. Das einzig Gute an dem ganzen ist, dass ich es nach langer Nerverei endlich geschafft habe, mich mit Jade anzufreunden. Sie verleugnet mich zwar hin und wieder immer noch, aber es ist ein großer Erfolg für mich. Irgendwann begebe ich mich dann aus dem Bett, ohne den Vorhang zu öffnen. Das letzte Mal war mir eine Lehre. Eigentlich bin ich eine halbe Stunde zu früh wach, aber ich konnte nicht mehr einschlafen. Liegt wohl an der Aufregung. Langsam gehe ich in das Bad und schminke mich. Dann suche ich mir eine Jeans, ein einfaches weißes Shirt und meinen Cardigan raus und plündere in der Küche den Kühlschrank.

>>Brook?<<, frage ich, als er in die Küche kommt, >>Kannst du mich heute mitnehmen?<<

Einen Moment scheint er zu überlegen, ob er noch träumt oder nicht. Ungläubig meint er, >>Wer bist du und was hast du mit meiner Schwester gemacht?<<

>>Nur weil ich mal frage ob du mich mitnehmen kannst, bin ich doch noch lange kein Alien.<<, lache ich.

>>Das bist nicht du! Meine Schwester fragt nicht, sie krallt sich immer mein Baby. Ich hab Glück wenn sie einsteigt, aber meistens, wenn ich zur Schule fahren will, ist mein Auto nicht mehr da.<<