Raven - I love you better

46. Heilende Hände?

Montag, 20.November 2017

In der Schule

Raven

Geschockt schaut sie mich an. Vielleicht in der Hoffnung, dass ich jetzt herumspringen und ich hab dich verarscht schreie. Aber nein. Ich verarsche hier keinen.

>>Das hat er nicht wirklich gemacht.<<

>>Wenn ich's doch selbst gesehen habe.<<, meine ich mit Tränen in den Augen.

>>Vielleicht hast du dich getäuscht.<<, will sie mich aufmuntern. Nein. Ich weiß ganz genau was ich gesehen habe.

>>Oh Gott. Komm her.<<, umarmt sie mich.

-

Blake

>>Was hast du getan?<<, meine Schwester kommt mir bedrohlich nahe.

>>Von was redest du?<<

>>Von was ich rede? Kannst du dir das etwa nicht selber vorstellen?<<, wird sie laut, >>Was war am Samstag? Was war da? Hm? Mit wem hast du da alles herum gemacht?<<

Erschrocken sehe ich sie an, bis sie plötzlich am Absatz kehrt macht und verschwindet.

Neben mir höre ich Lance Lachen,  >>He. Was hast du denn da angestellt?<<

>>Halt die Fresse!<<

>>Ui. Da hast du aber wirklich was gröberes angestellt.<<, lacht er weiter.

-

Raven

>>Komm jetzt. Es gibt Essen.<<, versucht mich Jade zu begeistern, >>Essen hat doch immer geholfen.<<

>>Ja gut. Ich komm schon.<<, lache ich heute zum ersten Mal.

>>Ich hab' gewusst, dass ich dich mit Essen rum bekomme.<<, grinst meine Freundin siegessicher vor sich hin und schleppt mich mit in die Kantine.

>>Zwischen Ruby und Dale läuft eindeutig etwas.<<, stellt Jade grinsend fest, als sie sich hinsetzt.

>>Ich wusste es schon immer.<<

Verwirrt schaut sie mich an, >>Woher?<<

>>Die Party. Sie waren dir ganze Zeit in ein Gespräch vertieft und mit der Zeit sind sie sich immer näher gekommen.<<, erkläre ich und versuche diesen Schmerz an die Erinnerung dieser Party zu verstecken.

>>Wieso hast du nichts gesagt?<<

>>Keine Ahnung.<<, zucke ich mit den Schultern, >>Vielleicht weil ich es vergessen habe.<<

>>Das ist so typisch.<<, lacht sie.

Unsere Unterhaltung wird von Jades finsterem Blick, auf eine Person hinter mir, unterbrochen. Verwirrt sehe ich sie an und bemerke den Schatten der auf mir liegt. Ich will mich umdrehen, aber irgendwie auch nicht. Laut dem Blick meiner Freundin ist es so nichts Gutes und deswegen lasse ich es gleich. Wenn es mich was angeht und es wichtig ist, wird sich die Person hinter mir schon melden. Ansonsten, Pech. Der Stuhl neben mir wird weg gezogen und die Person, die zuerst hinter mir stand, sitzt jetzt rechts von mir. An den Händen kann ich erkennen, dass es kein Mädchen ist. Es wäre interessant wer es ist, doch bei Jades Blick kann ich mir schon denken wer es ist. Doch ich hoffe das es nicht wirklich Blake ist. Eigentlich will ich es auch gar nicht wissen und greife mit meiner rechten Hand nach meiner Wasserflasche. Ich spüre seinen Blick auf mir und schließlich auf meinem Arm an dem jetzt die zwei Schnittwunden prangen.

Tja, passiert. Verdammt was erwartest du dir? Du brauchst gar nicht so drauf zu starren. Es ist schon eine Unverschämtheit überhaupt mir die Mühe zu machen und die Rasierklinke anzusetzen. Für so einen wie du? Starr nicht so drauf und tu einfach nicht so unschuldig. Geh' zurück zu dieser einen Bitch von der Party und starr sie an und nicht meinen Arm. So sexy ist er dann auch nicht. Also verschwinde hier einfach und lass meinen Arm einen Arm sein.

Ich hebe meinen Blick und sehr mir gegenüber noch immer eine böse funkelnde Jade.

Was mach ich hier überhaupt noch?

>>Ich muss dann los, wir seh'n uns später.<<, mit diesen Worten stehe ich auf und trage das Tablet zurück. Doch auch er steht auf und folgt mir.

Mann! Kann er nicht einfach wieder verschwinden.

Ich bemerke das brennen in meinen Augen und indem ich mir gut zurede, versuche ich die Tränen schon am Anfang zu vernichten.

Die Stimme von ihm ertönt, doch ich höre nicht hin. Nur Jade hat es heute geschafft, der Rest der Worte der Anderen, prallt kalt an mir ab. Mit einem Ruck öffne ich die Tür und verschwinde dahinter.

>>Raven.<<, höre ich Blake, doch mir ist es egal, so egal wie ihm unser Kuss.

Stur laufe ich den Gang entlang und versuche den Schmerz zu verdrängen. Wieso interessiert's ihn? Kann ihm doch egal sein.

>>Jetzt bleib doch stehen.<<

Automatisch werden meine Schritte größer. Als ob ich für ihn stehen bleib'. Sicher nicht. Er hat es einf...

Mit Kraft packt er meinen rechten Arm und dreht mich zu sich um, >>Hör mir doch mal zu.<<

Gespannt warte ich auf das, was er mir erzählen will. Will er mir etwa erklären, dass das alles nur ein Missverständnis war?

>>Das war nicht so, wie es ausgesehen hat.<<, fängt er an.

Das ich nicht lache. Sein ernst? Will er mir jetzt noch was vorlügen?

>>Was war es dann?<<, frage ich und meine Augen füllen sich langsam mit Tränen, >>Was war es dann?! Hm? Du hast mich nicht mal bemerkt! Stattdessen hast du nur finster an mir vorbei geschaut. Zu wem auch immer. Ich weiß was ich gesehen habe.<<

>>Nein. Weißt du nicht.<<

>>Und was soll es dann gewesen sein?<<, will ich wissen doch er antwortet nicht darauf, >>Ich hätte dir einfach nie über den Weg laufen sollen. Jetzt ist mir bewusst, dass dir dieser Kuss egal war. Aber, hey. Falls du glaubst du könntest mich brechen? Nein, mach dir keine Sorgen. Mit ihm wirst du es nie aufnehmen können. Versuchs ruhig, ich bin's schon gewohnt.<<

Bis zum Schluss wird meine Stimme immer ruhiger und leiser und diesen Schmerz hat er gesehen. Er hat es gesehen, aber ich tippe darauf, dass es ihm egal ist.

>>Du kannst meine Hand jetzt los lassen. Ich brauche keinen der sie hält.<<, meine ich noch. Langsam löst er seine Hand und erschreckt sich bei dem Blut dass er auf ihr entdeckt. Sein Blick wandert zu der Stelle an der er mich festgehalten hat. An diese zwei Ritzen und das Blut, das aus ihnen heraus strömt und auf den Boden tropft. Dieser Zufall ist schon so verrückt, dass er schon amüsant ist. Diese zwei Wunden waren wegen ihm und er reißt sie wieder auf, so als hätte er mir sie gerade zugefügt. Hat er auch irgendwie. Vielleicht hat er sich erhofft er hätte heilende Hände und könnte sie verschließen. Vielleicht hat er sich gedacht, er wäre der, der meine Wunden heilt, doch in Wirklichkeit ist er der, der sie mir zufügt.