Er ist stärker als ich...

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Sonntag. Für die einen ein Ruhetag, für mich ein Tag des Lernens. Leider war ich einfach zu Faul und konnte mich auch nicht dazu überwinden schon damit anzufangen. Deswegen machte ich mir erstmal einen Kakao. In der Zeit, in der die Milch im Topf zu prodeln begann, schaute mir schöne DIY-Ideen auf Pinterest an.

Ich stellte mich auf Zehenspitzen, um an das Regal zu kommen, in dem immer die Tasse standen. Meine Hand griff zu meiner Lieblingstasse, die mit dem Schneemann drauf. Ich gab einen grooooßen Löffel Kakaopulver hinein und goss heiße Milch drauf.
Am Ende setzte ich noch ein paar Marshmallows oben drauf.

Danach stalkte ich noch ein par Leute auf Instagram und schickte ein paar Snaps an meine Leute um unsere Flammen zu erhalten. Und ich dachte immer, ich wäre eine dieser Personen, die nicht so handyabhängig sind. Da lag ich wohl falsch.

Ich führte die Teetasse mit der einen Hand zu meinem Mund, während ich mit der anderen Hand weiterhin an meinem Handy war. Heiliger Bimbam... der Tee verbrannte förmlich meine Zunge.

Och nö. So etwas passiert mir einfach dauernd. Da half nur ein Mittel. Ich füllte ein Glas mit kaltem Wasser und tauchte meine Zunge hinein. Es war dämlich und sah definitiv auch so aus, aber zumindest linderte es meinen Schmerz für's erste.

Im nachhinein kam mir eine Idee, die genau so hilfreich gewesen wäre und zu dem noch köstlich war. Auch wenn sich meine Zunge nun wieder beruhigt hatte, ein Eis würde trotzdem nicht schaden.

Nachdem ich dieses genüsslich verzehrt hatte, setzte ich mich wirklich mit voller Motivation an die Hausaufgaben. Ich schlug mein Geschichtsbuch auf, in mir das Gefühl endlich mal etwas sinnvolles zu machen, las sie ersten beiden Seiten und verstand davon ... nichts.

Das ist bei mir eigentlich immer in Geschichte und Bio so, dass die Lehrer sagen, dass wir uns etwas durchlesen sollen, was ich dann auch mache, aber am Ende sowieso wieder alles vergesse. So war es auch dieses mal.

All meine Motivation war nun hinüber. Da hab ich doch tatsächlich für diesen Mist wieder vier Minuten meines Lebens vergeudet, um letztendlich immer noch ein leeres Blatt vor mir zu haben.

Morgen ist auch noch ein Tag sagte die Stimme in mir. Wie Recht sie doch hat.

Ich ging zu meinem Owen und kuschelte noch zehn Minuten mit ihm, bis mir wieder einfiel, dass ich doch wieder regelmäßig Joggen gehe wollte.

Eigentlich hatte ich auch darauf keine Lust, aber wenn ich es jetzt nicht machen würde, würde ich es in ein paar Stunden genau so wenig machen und morgen dann wahrscheinlich gar nicht erst daran denken.

Ich schmiss mich in meine schön weite und dehnbare Sporthose, zog mir Pullover und Jacke drüber und leinte Owen an.

Als ich die Tür öffnete, schoss kühle, frische Luft in mein Gesicht. Warum tuh ich mir das eigentlich freiwillig an ...

Ich schaute auf. Huiuiui, das ist ja mal ganz schön nebelig. Ach Wurscht.

Ich rannte über eine Straße, welche noch nass war, da es vor wenigen Stunden geregnet hatte. Nachdem ich um eine Kurve gebogen war, ließ ich Owen frei laufen. So lange, bis ich etwas im Nebel erkannte.

Es sah aus wie ein Mann mit einem riesigen Hund. Daraufhin leinte ich Owen wieder an.

Ich kam dieser Person immer näher. Nebenbei hörte ich ein komisches Brummen, welches ich einfach nicht zuordnen konnte.

Langsam hatte ich ein bisschen Bammel, da ich keine Lust hatte von Owen davongezogen zu werden. Ohne Mist jetzt, der Gute ist stärker als ich, wenn der jetzt irgendwo hinrennen will, na dann halleluja.

Na superWo Geschichten leben. Entdecke jetzt