Na super

James, zwölfte, wahnsinnig heiß

Leichte Sonnenstrahlen fallen durch meine geschlossenen Lider. Ich versuche ein Auge zu öffnen. Neiiin... definitiv noch zu hell.

Zweiter Anlauf, aber diesmal mit dem anderem Auge. Liiicht... Nein. Ich glaube ich bin ein Vampir. Das wird einfach nichts.

Naja... alle guten Dinge sind bekanntlich drei. Also auf ein neues. Ich versuche mich aufzusetzen, die Augen noch geschlossen. Irgendwie verliere ich das Gleichgewicht, so dass mein Gesicht mit dem Fußboden Bekanntschaft macht. Offenbar saß ich noch zuvor auf der Kannte meines Bettes, denn so schnell fall ich normalerweise auch nicht um. Besonders nicht, wenn ich gerade noch saß.

Tja... nun hat es keinen Zweck mehr. Ich muss jetzt mal meine Augen aufmachen. Mein erster Blick fällt auf den Wecker. Viertel sieben. Zu früh für mich. Irgendwas stimmt nicht. Ein Blick auf's Handy.

Uhrzeit: Viertel sieben

Tag: irgendwas im Herbst, Montag

Nee... irgendwie hab ich es immer noch nicht ganz raus. Also nochmal ganz scharf nachdenken. Jetzt nochmal eins und eins zusammenzählen...

"Verdammt!!!" Der Bus kommt in zwölf Minuten. Ich ziehe mich an. Für Zähneputzen ist nicht genug Zeit... dann halt improvisieren und mit Mundwasser kurz ausspülen. Das passt schon. Die Pickel müssen auch noch überschminkt werden. Scheiß Pubertät. Wenn die wirklich bis zwanzig und ein paar zerquetschte geht, werde ich noch sterben. Mist... nur noch acht Minuten. Ich renne noch fix auf's Klo, wasch mir die Hände und sprinte aus dem Haus. Eigentlich brauche ich immer meine Zeit um zur Bushaltestelle zu schlendern, doch dieses mal war diese schon fast abgelaufen. Ich komme an der Haltestelle an. Völlig aus der Puste stelle ich fest, dass ich noch drei Minuten gehabt hätte.

"Also das nenne ich mal einen Bad Hair Day" Ich fasse mir mit den Händen an den Kopf und stelle fest, dass meine Haare total verfitzt sind. Ich drehe mich um. An sich konnte ich mir auch so denken, von wem der Kommentar kam. "Ach halt den Mund",gebe ich genervt von mir. Ich mustere ihn genau von oben bis unten, um nur nach einer kleinen hässlichen Auffälligkeit zu suchen. Verdammt Ryan, warum musst du es immer allen so schwer machen. Alles saß perfekt. Die schwarze Lederjacke hat perfekt zu seinen Schuhen gepasst und selbst seine Frisur saß, als wäre er frisch vom Friseur gekommen. So ein Mistkerl.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich Warten ja schon immer gehasst habe und wenn ich nebenbei auch noch blöd gemacht werde, fällt es mir nicht gerade leichter.

Nach wenigen Minuten hat es der Bus dann auch endlich mal geschafft. Ich steige ein, zeige meinen Busausweis vor, sage ganz lieb: "Guten Morgen", bekomme aber nur einen verächtlichen Blick und ein müdes Grummeln zurück. Diese Busfahrer
... müssen einem immer die Laune voll vermiesen, das kotzt mich so an.
Nun ist auch noch mein Lieblingsplatz besetzt ... heute ist echt nicht mein Tag. Naja... kann man nichts machen.

Nachdem ich mich für einen Platz in der vorletzten Reihe entschieden hatte, war auch gleich der Platz neben mir besetzt. Ich stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren, lehne meine Beine gegen den Sitz und mache die Augen zu.

Vor meinen Lidern erscheint nochmal der gestrige Abend. Ich kann förmlich noch spüren, wie er mich an sich heranzog und mich dann küsste. Dieses Gefühl... einfach unglaublich. Allein die Erinnerung an gestern versetzt mein Herz in einen rasenden Zustand.

Plötzlich wird mir ein Kopfhörer aus dem Ohr gezogen. "Was hörst du gerade?", fragt Ryan. "Kennst du nicht" "Vielleicht ja doch"
Er steckt sich den Kopfhörer ins Ohr und lauscht der Musik.

Ich gucke ihn an. Er zieht eine Augenbraue hoch. Das würde ich so gern auch können, doch schon allein der Versuch sieht bei mir selten blöd aus. "Was?", frage ich.
"Ist das dein Ernst?... Du hast dir doch nicht wirklich die Filmmusik zu Twilight runtergeladen"
"Problem damit?", gebe ich genervt von mir. "Nein, ist ja schließlich dein Handy" "Ach sieh mal einer an. Mein Handy. Meine Musik. Meine Kopfhörer" Das war das letzte, was ich in während dieser Busfahrt gesagt habe.