Amber: Damals. Heute. Für immer.

Prolog

"Wenn ich euch gesagt hätte, dass das passieren würde, hättet ihr's geglaubt? Ich glaube nicht. Also Mama, Daddy, ich komme nach Hause. Wir treffen uns am Tor."

Oh, hallo du. Wie ich sehe, bist du auf meine Geschichte gestoßen. Wenn du das hier liest, bin ich schon ganz woanders. Heißt also, wenn du Fragen hast, die du dir nicht selber beantworten kannst, dann frage die, die daran schuld sind. Aber ich wette, dass sie dir nicht die Wahrheit sagen werden. Es ist in etwa so ein bisschen wie eine Verschwörungstheorie. Manche sagen das, manche sagen das. Ob die Wahrheit nun dabei ist, weiß keiner.

Ich war ein ganz normales Kind. Ich kam mit 2 ½ in den Kindergarten, und bin dann ganz normal zur Grundschule gegangen. Ich war nie schlecht in der Schule. Ich habe meine Hausaufgaben immer gemacht, und hab mich durchschnittlich gehalten. Und aufgefallen bin ich auch nie. Allerdings hatte ich nie wirklich Interesse daran, mich mit Menschen anzufreunden. Also, um die Geschichte ein bisschen aus dem Rahmen zu schmeißen, ich habe keine beste Freundin die ich hier anhimmeln kann. Ich hatte Bekannte. Klassenkameraden und Kollegen, wenn man so will. Ich wurde in einer kleinen Stadt namens Angelville geboren. Glaube aber nicht, dass die Menschen dort auch Engel waren. Meine Nachbarn zum Beispiel, haben zu jeder Gelegenheit ein richtiges Fass aufgemacht. Die hatten nicht nur einen Stock im Arsch, sondern eine ganze Schrankwand. Naja, zurück zum Thema. Meine Eltern waren sehr wohlhabend. Mir fehlte es an nichts. Und obwohl ich mich nicht wirklich daran erinnern kann, dass meine Eltern am Anfang oft arbeiten waren, haben sie trotzdem einen richtigen Haufen Kohle gemacht. Ich bin mir nicht einmal sicher, was sie gearbeitet haben. Ja haben. Sie sind gestorben. Wie? Naja, ich glaube es reicht, wenn ich das Datum ihres Todes nenne. 11. September 2001. Und weil ich ein Einzelkind bin, wurde ich danach in so eine Art Kinderheim gegeben. Meine Nana konnte sich nämlich auch nicht mehr um mich kümmern. Aber immerhin konnte sie das Erbe verwalten. Um zu verhindern, dass ich in der Schule sitzen bleibe, bin ich nach wenigen Monaten psychologischer Behandlung wieder zurückgekommen. Die Lehrer haben sich echt den Arsch aufgerissen dafür. Sie wussten zwar was los war, aber ich hab nie mit ihnen gesprochen. Ich hab mich niemandem geöffnet. Meine Geschichte blieb ein Geheimnis. Bis jetzt! Komm mit dahin, wo alles begann. Als mein Herz noch schlug, und keiner ahnte was passieren könnte.