Für immer: Ich komme nach Hause

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Sie hat durchaus mitbekommen, dass jemand in ihren Apartments war. Aber weil nichts fehlte und nichts beschädigt war, ließ sie es einfach ruhen. Sie machte sich trotzdem Gedanken, wer es wohl gewesen sein könnte. Es musste auf jeden Fall jemand aus der Schule gewesen sein, denn an ihrem Spint fand sie nach und nach kleine Notizzettel auf denen ‚11. September 2001? Ich weiß bescheid.' stand. Nun geriet sie etwas ins Schleudern. Es war ihr höchstes, ihr Privatleben so gut wie möglich zu hüten. Ist es nur einer? Wer weiß noch davon? Sie hat sich an niemanden gewendet, denn unter keinen Umständen, wollte sie das Thema breit treten. Amber hatte den wahrscheinlich größten Auftritt ihres Lebens. Mitten im Lied sah sie, wie jemand im Publikum ein Schild hochhielt mit den gleichen Worten, die sie schon in ihrem Spint gefunden hatte. Aber sie sah nicht, wer es hochhielt. Immer mehr dieser Schilder tauchten auf. Und irgendwann kamen Schilder, auf denen ‚11. September 2001? Wir wissen bescheid" stand. Also waren es doch mehrere. Scheiße, dachte sich Amber. Es war ihr größtes Konzert, sie konnte nicht einfach aufhören. Aber was tun? Sie veränderte die Setlist ein wenig, so dass der nächste Song „Only Time" von Enya war. In der Mitte des Songs, fing sie an über die Ereignisse zu sprechen. Ihre Rede war so powervoll, dass die ganze Arena aufstand und ihre gesprochenen Worte, mit einer standing ovation honorierten. Ihre Rede ging am selben Abend noch viral durch die Medien. Das Konzert war ihr kommerzieller Durchbruch. Der Plan von den Anderen ging also nicht auf. Sie spielte „Bridge over troubled water" von Simon & Garfunkel und setzte ihr Programm fort.

Dean hat alles genau geplant. Er hat sich's sogar in seinen Kalender geschrieben, wann er Amber pimpern möchte. Seine täglich steigende Erregung war einfach nur ekelhaft. Aber als der Tag kam, den er sich ausgesucht hat, war er wie die Ruhe vor dem Sturm. Er hat sie den ganzen Tag verfolgt. Amber war sehr gefragt, nachdem sie diese Rede rausgehauen hatte. Sie gab Interviews, hat ihre neue Single promotet und viel über die Tragödie, die 9/11 war, gesprochen. Aber mit keinem Wort hat sie erwähnt, was der Hintergrund dafür war. Für Dean war es unverständlich, dass sie so unschuldig tat. Naja, sie war ja auch unschuldig, du Bastard.


Nach einem anstrengenden Tag, konnte Amber endlich ins Bett gehen. Sie war so geschafft, dass sie sofort einschlief. Dean stieg wieder durch das offene Fenster ein, und flüsterte: „Süße Träume, Amber. Schlaf ganz fest." Er wusste, dass er nur eine Chance hatte. Wenn sie vorher wach werden würde, wäre er der Gefickte. Also verlor er keine Zeit, und fesselte sie leise und sanft ans Bett. Linke Hand an den linken Bettpfosten, rechte Hand an den rechten Bettpfosten, und an den Füßen ebenfalls. Nun lag sie da. Schlafend, aber gefesselt. Er stopfte ihr ein kleines Tüchlein in den Mund, damit man sie nicht schreien hören würde. Und in diesem Moment wachte sie auf. Ihre Augen öffneten sich so weit wie noch nie. Dean setzte sich neben ihr auf's Bett und sprach zu ihr, als wäre er ihr Psychologe oder sonst was. Amber versuchte sich zu befreien, aber alles was es brachte war, dass sie sich nur noch fester schnürte. „Ich war's, Amber. Ich war's die ganze Zeit. Ich hab die Notizen in deinem Spint hinterlassen. Ich hab die Schilder für das Konzert gebastelt. Und ich hab dir sogar noch einen Gefallen mehr getan. Ich hab der Presse alles gesagt. Dass deine armen Eltern beim Terroranschlag vom 11. September gestorben sind, und dass du noch Jungfrau bist. Und da ich das ja aus erster Hand wusste, haben die mir ziemlich viel Geld dafür bezahlt. Tja mein Schatz. Deine Geheimnisse sind gelüftet. Mir pisst man nämlich nicht ungestraft ans Bein. Und schau mal da drüben, Baby. Als Erinnerung für uns beide, nehme ich das Ganze auch noch auf. Und falls du Faxen machen solltest, und auf die Idee kommen solltest zu den Bullen zu gehen, sehen das ein paar Leute mehr. Das war's dann. Aber jetzt haben wir erstmal ein bisschen Spaß." Dean stand auf und zog sich aus. Amber wollte schreien, aber sie konnte nicht. Das Tuch hat so tief in ihrem Mund gesteckt, dass sie so grade atmen konnte. Amber schlief wie sonst auch, in T-Shirt und Boxershorts. Das heißt also, Dean hatte freies Spiel. Er kam zurück auf's Bett und machte kurzen Prozess. Er begann seine Art von Vorspiel mit der Zunge und seinen Fingern. Amber versuchte sich zu wehren, aber sie konnte nichts tun. Ihre Arme schnürten sich so fest ein, dass es ihr bald mehr wehtat, als das, was grade passierte. Und nun war die Horrorszene komplett. Er zwinkerte Amber zu, und begann den Akt. Er wurde so wild, dass das Blut sich auch in seinem Intimbereich wiederfand. Amber's Augen wurden kristallklar und eisig. Sie wirkte bewusstlos. Sie bewegte sich nur, weil Dean sie bumste. Dann schlängelte er sich unter Amber, griff nach ihren Brüsten und machte immer weiter. Amber war nun komplett regungslos. Sie bewegte sich nicht mehr, und gab auch keinen Ton mehr von sich. Kleine, wie Eisperlen aussehende, Tränen kullerten aus ihren Augenwinkeln. Als er seinen Höhepunkt erreicht hatte, und außer Atem war, stand er auf und zog sich an. Er nahm Amber das Tuch aus dem Mund, küsste sie, löste die Fesseln und verließ das Apartment. Nun lag sie da. Voller Blut, beraubt von ihrer Seele, entjungfert und schwach. Immerhin hatte sie ihr T-Shirt noch an. Sie versuchte aufzustehen, doch sie war so schwach, dass sie nicht stehen konnte. Also zog sie sich auf Händen ins Badezimmer und ließ sich eine Badewanne ein. Doch danach fühlte sie sich auch nicht besser.

Sie beschloss den Tag darauf die Schule zu schwänzen, und ging stattdessen in die Kirche. Auf ihrem Weg dorthin sah sie die Schlagzeilen des Tages: „Die enthüllten Geheimnisse von Amber Kelly." Sie ging einfach wortlos an allem vorbei. Als sie in der Kirche ankam, setzte sie sich und fing an zu beten. „Das bin ich also nun. Gebrochen, zerstört, meiner Unschuld beraubt und alleine. Ich kann nicht mehr. Wenn ich euch erzählt hätte, dass das passieren wird, hättet ihr's geglaubt? Ich glaube nicht. Also Mum, Dad, ich komme nach Hause. Wir treffen uns am Tor."

Um ungefähr 15 Uhr ging bei der Polizei eine suspekte Meldung ein. „Wir haben etwas im Nachbarapartment gehört. Es hört sich an wie ein Schuss. Bitte kommen Sie schnell." Die Frau legte so schnell wieder auf, dass die Polizei nicht einmal nach der Adresse fragen konnte. Die mussten sie herausfinden, in dem sie den Anrufer zurückverfolgt haben. Die Polizei kam und öffnete mit größter Vorsicht die Tür von dem besagten Apartment. Als sie die Wohnung durchsuchten, fanden sie einen leblosen Körper auf dem Bett. Die Polizei vermutete Selbstmord, da das Opfer die Waffe noch in der Hand hatte. Trotzdem wurden Spurensicherung und weitere Tatortsicherungsvorgänge eingeleitet. Bei der weiteren Durchsuchung wurde eine Kamera gefunden, die genau auf das Bett gerichtet war. Sie war immer noch eingeschaltet. Die tote Person konnte nicht direkt identifiziert werden.

Amber: Damals. Heute. Für immer.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt