Fast and Forgotten

-16-

Kurze Zeit später hatten wir die Gestalt aufgeholt, die da vor uns floh. Es war tatsächlich Shaw, der ohne seine Männer alleine geflüchtet war. Sofern von seinen Männern noch jemand lebte. Er hatte uns zwar bemerkt, allerdings waren wir mit dem Auto schneller, als er zu Fuß und so drängten wir ihn in eine Sackgasse. Fast schien es, als würde er sich ergeben wollen, dann er hob beide Hände und machte keine Anstalten zu fliehen. „Lass es uns zuende bringen" knurrte ich ,zog die Pistole an mich, ehe ich die Tür öffnete. Dom ließ mich machen und stieg ebenfalls aus, hielt sich aber im Hintergrund.

„Hey, wir können doch alles klären" begann Shaw, „Letty, denk daran, wem du dein Leben zu verdanken hast." Eine Warnung, oder eher eine Drohung? Ihm hatte ich mein Leben ganz sicher nicht zu verdanken. „Nur weil du mich nicht beseitigt hast, heißt das nicht, dass ich dir etwas schulde." Shaws Miene verdunkelte sich. „Ich kann dich noch immer beseitigen, vergiss das nicht." Jetzt trat Dom nach vorne. „Vorher musst du an mir vorbei." Sein Gegenüber nahm die Arme runter und brach in Gelächter aus. Dom war zwar breiter und stärker als Shaw, allerdings konnte er nicht gegen Schusswaffen ausrichten und die waren nunmal Shaws Spezialgebiet. Nicht, dass ich ihn nicht auch schon in einem Faustkampf gesehen hatte, er trainierte täglich mit seiner Crew und wenn sich einer nicht behaupten konnte, dann war man raus. Und das war ein Todesurteil.

„Hey", ich wollte die Aufmerksamkeit wieder auf mich richten. „Ich bin diejenige, um die es hier geht. Halte ihn daraus." Shaws Blick traf meinen und ein Schauer lief mir den Rücken runter. „Gerne. Deinen geliebten Mann kann ich auch noch später erledigen, wenn du erstmal an deinem eigenen Stolz verreckt bist." Sein Grinsen verhieß nichts Gutes. Und schon wieder durchzogen mich Bilder bei den Worten „deinen Mann". War es.. unsere Hochzeit gewesen? Ich musste Dom unbedingt fragen, wenn das alles hier beendet war.