Der Körper [7]

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PoV Manu:

Ich sah nur wie Palle mir immer näher kam, aufstand und sich zu meinem Schreibtisch begab. Aber was waren das für Gefühle, die ich in diesem Moment gefühlt habe... Sie waren so eigenartig, ich kannte sie nicht. Bei meinen Gedanken, die Gefühle einzuordnen wurde ich unterbrochen, als Palle sich wieder mit einer Hand voll Trauben neben mich setze. Er stopfte sich zwei Stück auf einmal in den Mund. Ich schaute ihn fragwürdig, aber mit einem grinsen im Gesicht an. "Also, erzähl mal, warum bist du zu mir gekommen?", fragte ich ihn mit einem gemusterten Blick. Er kaute noch zu Ende und antwortete: "Ich hab ja mitbekommen, dass mit deinem Spind und mit Micha und Dado, da wollte ich halt eben ein guter Freund sein und dir zur Seite stehen. Ich bin halt wie gesagt neu und habe jetzt nicht recht viele Freunde, dank dir konnte ich immerhin ein paar kennen lernen, dafür bin ich dir auch äußerst dankbar. Deshalb bist du auch für mich so wichtig geworden...". Sein Blick verfinsterte sich und er wurde etwas rot: "Wie dem auch sei, ich bin immer für dich da und du kannst auch immer mit mir reden, wen etwas vorgefallen ist". Ich schaute ihn mit einem breiten Lächeln im Gesicht an, direkt umarmte ich ihn. "Palle ich bin dir so dankbar dafür", strömte es nur so aus mir heraus. Wir lösten uns aus der Umarmung und ich spürte diese Wärme in meinem Gesicht, fuck bin ich denn etwa rot geworden, dachte ich mir nur so. Plötzlich fing Palle an zu lachen und meinte, dass meine Nase zu knuffig rot geworden ist. Ouh man, wie peinlich ist das denn? Ich bin tatsächlich rot geworden. Ohne weiterhin auf diesem peinlichen Moment zu hacken, hab ich auf meine Uhr geschaut, denn ich erwarte immer noch den Anruf von Sebastian. "Okay Palle, ich will ja nicht unhöfflich sein oder das 'treffen' irgendwie unterbrechen, aber ich erwarte einen wirklich wichtigen Anruf, der sehr entscheidend sein wird. Also sei mir bitte nicht böse, wir können es ja nachholen, wenn wir beide mal Zeit haben", versuchte ich so nett und höfflich wie nur möglich ihm zu übermitteln und anscheinend machte es ihm nichts aus, er lächelte, umarmte mich noch einmal und verschwand dann aus meinem Zimmer.

Nach zwei Stunden des wartens, ertönte das Signal meines Telefons. Ich sprintete zum Telefon und hob ab: "Oh Gott Sebastian, endlich rufst du an, ich dachte du hättest es vergessen". Doch am anderen Ende ertönte kein Geräusch, es war mucksmäuschen still. Ich spürte wie ein Schauer meinen Rücken hinunter kroch:"Hallo Sebastian, bist du noch dran"? Wieder eine Stille. Erst als ich auflegen wollte, hörte ich eine sehr, sehr leise Stimme, diese sprach: "Ich werde es dir heimzahlen...für all diese Jahre meines Leidens... Du wirst büßen Manu"! Und sofort wurde unser Telefonat mit einem *biep biep* beendet. Ich ließ das Telefon ohne Absicht auf den Boden fallen, ich war wie in einer Schockstarre. Instant wählte ich Sebastians Nummer auf meinem Handy und wartete, wartete und wartete bis die Mailbocks anging. Ich versuchte es erneut, meine Hände zitterten, als hätte ich etwas schreckliches gesehen, erneut ging wieder die Mailbocks ran. Diese stille im Haus und das Telefonat machten mir Sorgen. Es war mittlerweile schon zehn Uhr, mir blieb nichts anderes übrig als zu Micha zu laufen. Ich zog meine Schuhe an und lief los. Direkt nach den ersten zehn Metern, merkte ich wie mein Knie anfing zu Pochen. Ich gab einen fick drauf und lief weiter, die Schmerzen sind nicht so wichtig wie, vielleicht sogar, Sebastians Leben. Es tat wirklich höllisch weh, dieses Pochen und der Schmerz, sie waren wirklich nicht auszuhalten. Ich sah nun schon vom weiten sein Haus und direkt davor etwas liegen... es schien paar Meter vor mir entfernt zu sein, aber was ist das? Es sah... NEIN! DAS KANN NICHT SEIN! Es sah wie ein Körper aus, alleine hier auf der Straße und niemand hat ihn gesehen. Ich lief nun zu dem Körper, mit der Hoffnung, dass es nicht das ist, was ich bedenke. Doch zu meinem Grauen stimmte es, ich ließ mich neben diesem Körper fallen und zerbrach in Tränen aus. Wie, wie konnte man das einem so unschuldigen Menschen bloß antun? Seine grünen Augen starrten in die leere und sein Mund war offen, als hätte er einen Hilferuf versucht zu schreien, aber etwas ihn daran gehindert hätte. Ich betrachtete seinen Kopf und das Blut, dass in seinen blonden Haaren zu finden war, brachte mich noch mehr zum schluchzen. Ich nahm seine schon bleiche Hand in meine, wie konnte man bloß Maudado töten... Er hatte doch nichts getan, er hatte etwas mit Micha geplant gehabt, aber das ist doch kein Grund ihn zu töten. Ich starrte auf seine Augen, sie waren voll einer solchen Leere, ich schloss sie mit meiner Hand. Ich stand auf und begab mich langsam und voller trauer zu Michas Haus. Dieser Körper von Maudado geht mir immer noch nicht aus dem Kopf, vor allem seine Augen, die in die leere, trostlose Nacht starrten. Als ich schließlich vor Michas Haustür stand, klopfte ich leicht, aber ich wusste das er noch wach ist, denn seine Eltern arbeiten ebenfalls 24/7. Erst nach einem kurzen Moment öffnete er mir die Haustür und sagte überrascht: "Huch Manu, was machst du denn hier"? Ich trat einfach in das haus ein und schaute mich um, auf der Couch entdeckte ich Sebastian, direkt fiel mir ein Stein vom Herzen. Dieser schaute mich an und meinte: "Sorry, mein Handy ist seit 19 Uhr leer gegangen und du weißt, für meins braucht man ein extra Ladegerät", ich meinte, dass es okay wäre. "Ey Micha, weißt du wo Dado ist?", fragte ich ihn und er meinte, er würde für eine kurze Zigarette raus gegangen sein. Als er jedoch bemerkte, dass schon mehr als eine halbe Stunde vergangen ist, fragte er bei mir nach und ich musste ihm die harte Wahrheit erzählen, dass er draußen erstochen wurde und Rewi mir erzählen wollte, weshalb sie sich so komisch verhalten würde. Man sah in Michas Augen die Tränen und wie blass er wurde, er setzte sich auf die Couch und eine Stille verbreitete sich im ganzen Haus. Ich meinte, wir könnten die Polizei verständigen und das klären, was wir auch taten. Nach 15 Minuten traf die Polizei ein und sie holten uns zum Verhör nach draußen, ich war der erste, weil ich es ja gesehen hatte. Als ich gerade am erzählen war, kam ein weiterer Beamte dazu und gab dem, der mich abfragte einen Zettel in die Hand. Dieser fragte mich, ob ich Manuel wäre und ich antwortete natürlich mit einem 'ja'. Er reichte mir den Zettel und ich nahm ihn in die Hand, als ich ich öffnete musste ich schlucken...



So, was wird denn jetzt im Zettel stehen und wird geklärt, warum Micha sich so komisch verhält? Und wie ist Dado überhaupt gestorben?

  Das alles bekommt ihr im NÄCHSTEN KAPITEL zu lesen, lasst auch gerne eine Meinung da, wie es euch gefallen hat, wenn nicht, dann nicht :3  

Wirklich nur Freunde oder mehr?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt