PoV Manu:
Ich starrte förmlich auf den Zettel, wie paralysiert schaute ich ihn an. Erst als ich durch das Schütteln des Beamtes wieder zu mir kam, realisiert ich wieder alles um mich herum. Die beiden Polizisten schauten mich an, als würden sie das achte Weltwunder von mir erwarten, jedoch vergeblich. Ich faltete den Zettel wieder zusammen und steckte ihn in meine Hosentasche. Einer der Beamten fragte noch nach, ob alles in Ordnung wäre, ich entgegnete ihm mit einem kurzen "Ja, alles in Ordnung" und ging wieder ins Haus von Micha rein. Es dauerte eine Zeit lang bis Micha und Sebastian abgefragt wurden und die Polizei, inklusive des Leichenwagens weg fuhren. Die beiden gingen durch die Tür und schauten mich mit großen Augen an. "Manu, wir sollen dir von den Polizisten ausrichten, dass wenn...", ich unterbrach die beiden, dass ich schon wissen würde, was die meinen. Ohne zu zögern interessierte es die beiden nicht mehr und sie setzten sich wieder, so verfressen wie Sebastian war, schob er sich direkt eine Hand voll Popcorn in den Mund. "Leute, wie könnt ihr so auf 'öhhh mir egal machen', wo gerade Dado tot auf der Straße gefunden wurde. Ich mein, ich bin ja geschockt wie etwas, aber ihr tut so, als wäre es das normalste der Welt". Micha legte sein Handy aus der Hand und entgegnete mir mit einem kalten "Manu, es ist nun mal so gekommen, man kann nicht ewig darüber trauern". Als ich diesen Satz hörte, kochte ich förmlich vor Wut. Wie kann man bloß so herzlos sein? Einer unserer engsten Freunde wurde tot gefunden und es interessiert die einfach nicht. Ohne etwas weiteres zu sagen, stand ich auf und verließ Michas Haus. Mir stiegen die Tränen in die Augen, so etwas schlimmes und das genau jetzt? Genau in diesem Moment, wo jetzt eh alles den Berg hinunter geht. In meiner Welt bemerkte ich gar nicht, dass ich schon zu Hause vor der Tür stand. Ich wollte nach meinen Schlüsseln greifen, als mir schwarz vor Augen wurde. Ich schrie auf und versuche mich zu wehren. Die Hände, die meine Augen zu hielten, ließen los und ich konnte sehen wer hinter mir stand. Es war... NIEMAND. Sofort merkte ich, wie mein Herz anfing zu pochern. Sehe ich etwa Geister? Ich atmete tief ein und wollte die Tür aufschließen, als ich bemerkte, dass meine Schlüssel fehlten. Es machte keinen Sinn, wurden sie jetzt etwa geklaut? Aber zu meinem Glück lagen sie, als ich um mich guckte, auf dem Boden. Sie mussten mir wohl runter gefallen sein, als ich mich erschrocken hab. Ich drehte das Schloss auf und trat ein, immerhin ein Stück von Sicherheit, doch die verschwand innerhalb paar Sekunden, als ich meine Schlüssel in die Hosentasche steckte und mich an den Zettel erinnerte. Ich tastet nach, ob er noch da war, wo ich ihn hingesteckt hatte. Ich zog meine Schuhe aus, stellte sie in unseren Schuhschrank und lief schnell die Treppe hoch. Ich öffnete so leise wie es geht, um meine Familie nicht zu wecken, den Türgriff und ging langsam ins Zimmer rein. Alles so wie immer, zum Glück etwas. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und schloss die Augen. Ich genoss diese Stille und den Geruch meines Zimmers. Ich holte mein Handy raus und checkte kurz nach, ob etwas in der Zwischenzeit passiert ist. Zu meiner Enttäuschung leider nicht. Ich richtete mich wieder auf und griff nach dem Zettel. Langsam und mit zitternder Hand öffnete ich ihn. Dieser Satz "Ich musste so lange Leiden und jetzt bist du dran" stockte mir erneut den Atem. Mit extrem zitternden Händen, legte ich ihn auf meinen Schreibtisch. Manu jetzt sei doch keine Pussy, es kann jedem passieren und es heißt ja nicht von Anfang an, das etwas schlimmes passiert, nicht wahr? Ich mein, wem von deinen Freunden ist so etwas vorgefallen? Niemanden, richtig. Also kann es auch dir nicht passieren. So beruhige ich mich immer runter. Ich schaute meine Hände an, die zitterten trotzdem, aber ich machte mir keinen Kopf drum. Entspannt zog ich mich aus und legte mich in mein Bett. Die Bettdecke beruhigt mich immer, sie gibt mir so einen Art Schutz. Ich schaute noch kurz auf mein Handy. 23:43 Uhr, ich sollte schon irgendwie schlafen und innerhalb paar Minuten schlief ich auch ein.
Plötzlich wurde ich durch ein lautes Geräusch aufgeweckt. Es hörte sich so an, als würde jemand versuchen in unser Haus einzudringen. Ich machte meine Lampe an und stand mit halb offenen Augen auf. Ich zog meine Hausschuhe an und lief zu meiner geschlossenen Tür, ich öffnete sie und erschreckte mich zu Tode. Es ist tatsächlich jemand in unser Haus eingedrungen und die Person stand jetzt direkt vor mir. Ich fing an wie wild an zu schreien. Sofort wurde die Tür meiner Eltern aufgerissen und beide standen im Flur. Das Licht wurde angemacht und ich lag nur auf dem Boden. Meine Mutter nahm mich in den Arm und fragte was los sei. Ich schaute sie verwirrt an: "Habt ihr diese Person nicht gesehen? Es ist jemand in unserem Haus, ich schwöre! Sie stand direkt vor mir". Mein Vater ging in der Zeit runter und durchsuchte mit seinem Basketball Schläger das ganze Haus, während ich zitternd in den Armen meiner Mutter lag. Mein Vater sagte, dass hier nichts ist und auch keine Person hier war. Ich löste mich aus den Armen meiner Mutter und schaute meinen Vater an. "Wie, wie kann hier niemand gewesen sein? I-I-Ich habe ihn doch gesehen, sie stand direkt vor mir...", erwähnte ich mit offenen Augen. Meine beiden Eltern schauten mich an, meine Mütter die wie immer überbesorgt war, rannte runter und holte unser Haustelefon. Währenddessen kümmerte sich mein Vater um mich, er brachte mich wieder zu meinem Bett, wie ein kleines Kind. Nach so geschätzten 10 ging meine Mutter mit anderen fremden Stimmen wieder hoch. Ich wusste schon wer da war. Es war unser Psychologe, er wurde immer gerufen, als ich Alpträume von meiner Schwester hatte oder sonstige, weil sich meine Mutter große Sorgen machte. Er kam rein und setzte sich auf meine Bettkante und fragte wie es mir gehen würde, natürlich antwortete ich ihm, wie es mir denn sonst gehen würde, nachdem ich den größten Schock meines Lebens bekommen habe. Er nickte und schickte meine beiden Eltern runter, damit wir unter vier Augen reden konnten. Ich musste, tatsächlich worauf ich keine Lust hatte, ihm alles erzählen, sowohl das mit Dado, als auch mit dieser Person, die aus merkwürdigen Gründen nicht mehr da war. Wir unterhielten uns auch über andere Sachen, ob alles mit meiner Schwester in Ordnung wäre, aber was heißt hier "in Ordnung", sie ist ein Psychopat. Es vergingen tatsächlich Stunden, indem wir redeten und schon nach kurzer Zeit machte er seine "Diagnose". Er meinte, ich bekomme viel zu wenig Schlaf und ich so Dinge sehe, die aus meiner Vergangenheit stammen und ich mir so Sachen einbilde, wie dieser Zettel. Ohne etwas weiteres zu sagen, holte er ein Blatt und einen Stift raus und schrieb mir eine Entschuldigung. Ich sollte heute mal zu Hause bleiben und zur Ruhe kommen, damit sich das alles "verbessert".
Was wird wohl der Psychiater damit zu tun haben? Und was macht Manu an dem freien Tag?
hmmm... ja nach Jahren kommt jetzt auch mal ein Kapitel hehe :p
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Wirklich nur Freunde oder mehr?
FanficIn jeder Schule gibt es diese Gruppen, so auch die 4er-Gang bestehend aus Micha, Dado, Manu und Rewi. Seit dem ein neuer Mitschüler die Klasse betritt änderte sich alles. Sachen verschwinden, Drohungen werden verteilt sogar ein Mord passiert, aber w...