Kapitel 11

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Tag 6

Der Kommandant hatte an dem Tag frei. Dies erfreute mich, wir hatten an dem Tag viel gemacht. Zwar nichts wirklich besonderes aber es war lustig. Wir hatten das Haus geputzt, dabei Musik gehört und ich konnte zum Teil nicht widerstehen zu tanzen. Ich tanzte mehr als ich half zu putzen. Doch Oskar war sichtlich über den Anblick zu mir nicht bedrückt, im Gegenteil, er konnte nicht seine Finger von mir lassen. Wir küssten uns immer wieder wie ein glückliches Paar, obwohl wir es gar nicht waren. Ich verdrängte die Gedanken das er mich gekauft hatte. Es hätte nur alles kaputt gemacht.

Im Garten hatte ich Blumen, die Oskar uns besorgt hatte, eingepflanzt. Es waren wunderschöne Blumen. Lillien, Rosen, Sonnenblumen, Tulpen. Der Garten sah danach viel lebensfroher aus. Ich betrachtete mein Werk und war stolz darauf. Oskar kam raus und sah es sich genau an.
"Du hast ein Händchen für Gartenarbeit. Dies wäre doch eine Idee für ein Job. In einem Blumenladen oder ein Gartenhaus." sprach er mir zu. Ich fand seine Idee gut, sehr sogar. Er lag einen Arm um meine Schulter, kam mit seinem Gesicht meinem näher und flüsterte mir ein Dankeschön zu. Ich lächelte ihn an und gab ihn einen kurzen Kuss auf die Lippen.

Der Tag verging schnell. Oskar hat mich im Schlafzimmer gelassen, er hätte eine Überraschung für mich. Angespannt saß ich auf dem Bett und wartete. Nach einer längeren Zeit kam er ins Zimmer. Ich war erleichtert doch er gab mir plötzlich ein teuer aussehendes Kleid.
"Zieh es an und komm dann runter. Okay, mein Häschen." Er kam mir nahe und gab mir einen kurzen Kuss bevor er wieder ging. Ich sah mir das violette Kleid an. Der Überstoff war komplett aus Spitze mit Blumen Muster. Ich zögerte nicht mehr länger und zog es an. Es passte mir wie angegossen. Es ging mir bis zu den Knien. Die Ärmel waren komplett aus Spitze. Ich liebte dieses Kleid. Es betonte meinen kleinen Busen und meine Taille. Es war wunderschön.
Ich hatte mir noch meine Haare ordentlicher gemacht und bin dann aus dem Zimmer gegangen. Das Haus war dunkel. Ich sah runter, Oskar stand vor einem gedeckten Tisch. Leise Jazz Musik ertönte vom Plattenspieler. Viele Kerzen beleuchteten das Haus. Ich war überwältigt. Ging mit offenen Mund runter. Oskar hatte seinen typischen Anzug an.
"Sie sehen schick aus." sagte ich als ich direkt vor ihm stand. Er lächelte mich an: "Du aber auch, mein Häschen." Er strich mir meinen Pony etwas weg und küsste mich auf die Stirn. Ich grinste glücklich vor mir her. Er löste sich von mir und zeigt auf das ich mich setzen darf. Natürlich tat ich es gleich elegant. Ab da sah ich auch das Essen auf dem Tisch stand. Oskar saß sich direkt gegenüber mir.
"Ich dachte mir, dass wir mal was romantisches machen sollten. Da es auch unsere letzte Nacht sein wird."
Als er dies sagte war ich auf einen Schlag traurig, weil es die Wahrheit war. Er merkte dies, lag seine Hand mit seinen Handschuhen auf meiner, drückte sie leicht wobei ich zu ihm aufschaute. Er sprach leise zu mir: "Genieße die letzten Stunden noch, mit mir. Du weißt selber, dass wir nie eine Zukunft zusammen haben werden. Dennoch wird es mir schwerfallen dich gehen zulassen. Schon seit langer Zeit habe ich nicht mehr solch ein Gefühl gehabt. Seit Jahren hatte ich nicht mehr die Nähe von jemand anderes gesucht. Ich dachte ich würde es bereuen dich ersteigert zu haben aber ich bin glücklich das du hier bist."
Seine Rede gab mir beinahe Tränen in den Augen. Ich musste einmal schniefen und redete: "Sie sind einer der wenigen die mich verstanden. Ich hasste Berührungen normalerweise aber Ihre waren einfach zu schön. Ich habe Ihnen vertraut, ohne das ich mich gezwungen habe. Sie brachten mir ein neues Gefühl."
"Ja, die Sehnsucht." fügte er hinzu und lächelte mich mild an. Ich erwiderte es und schaute runter, zu meinem leeren Teller.
Er nahm seine Hand wieder zu sich und gab an das wir essen sollten. Ich stimmte mit ein.

Der Abend war traumhaft. Wir redeten nicht mehr über die nächsten Tage. Aßen nur und redeten. Nach dem Essen tanzten wir sogar eng aneinander zu Elvis. Wir liebten uns an diesem Abend mehr als die Tage zuvor.
Der Abend wurde auch wieder intensiver. Es war schließlich unsere letzte Nacht. Die letzte Nacht in dem ich ihn spüren durfte.
Ich lag nackt auf dem Bett. Der Mond schien auf mich. Oskar zog sich sein Hemd aus und beugte sich zu mir. Gab mir Küsse auf mein Dekolleté, wie auch mein Hals. Er hielt sein Gesicht genau vor meinem. Der Mond schien auch auf ihn, genau auf seine Narbe am Auge. Ich strich meine Hand auf seine Brust entlang.
"Du bist so wunderschön." Flüsterte er mir zu und küsste mich verlangend. Immer wieder strich ich meine Hand über seine Brust, wanderte runter unter seiner Gürtellinie wobei ich spürte das er erregt aufzuckte. Dies brachte mich zum Grinsen.
Dieser Abend war viel zärtlicher als die anderen Male. Die Liebe siegte in dieser Nacht.

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