Kapitel 2
„Versager!" brummte eine dunkle Silhouette einige Meter vor Takumi.
„Meinst du wirklich du kannst zu uns aufschließen?" fragte eine andere etwas weiter vor der ersten.
„Selbst gegen eine Schlafende hast du verloren." lachte eine weitere, die an den anderen beiden vorbei ging und die Anderen mit einer Handbewegung zum weiter gehen animierte.
„Jeder Nohre tötet dich." sagte eine Weitere und schloss sich den anderen ohne sich umzudrehen an.
Takumi streckte den Arm zu den Silhouetten aus und rannte ihnen nach, doch so sehr er es versuchte, der Junge konnte die Silhouetten nicht erreichen.
„Wartet! Ich werde besser! Ich komme mit euch! Bitte wartet doch!"
Unruhig bewegte sich der Silberhaarige im Gras hin und her. In und wieder griff er ins Gras und riss an den Grashalmen, rupfte an ihnen oder vergrub seine Hände in die Erde. Sein Atem so flach, dass man meinen könnte, er wäre von einer schweren Krankheit befallen.
So in seinen Albträumen gefangen bekam der Junge nichts von seiner Umgebung mit.
Einzig und allein eine Stimme erklang in seinen Gedanken.
„Du bist die grauen Wellen des Ozeans, dafür bestimmt,
Leben jenseits des Ufers, das nicht erreichbar scheint, zu suchen
Wenn sich das Wasser jemals verändert, fließt wie die Zeit,
Ist es an dir, den Pfad zu erklimmen."
Langsam entspannte sich der Körper des Jungen und er verfiel in einem traumlosen, ruhigen Schlaf.
Nach einigen Stunden gähnte der Silberhaarige verschlafen und rieb sich die Augen, bevor er sie öffnete.
Erst nahm Takumi seine Umgebung verschwommen war, doch dann erkannte er die Umrisse einer Person.
Erschrocken blickte er nach oben. Seine Augen erkannten zwei goldene Augen und eine hellblaue Haarsträhne in ihrem Gesicht.
So schnell es sein Körper zu ließ schnellte Takumi nach vorne.
Halb stolpernd, halb krabbelnd nahm er Abstand von dem jungen Mädchen.
„W-was machst du hier?" gab der Junge stotternd von sich.
„Du hast so unruhig geschlafen. Da dachte ich, dass ein kleines Lied dich beruhigen würde," antwortete die Blauhaarige ruhig, während sie sich langsam von ihren Knien erhob.
„Pah...und so ein Misst soll ich dir glauben?" gab der Silberhaarige von sich und drehte den Kopf weg.
„Meine Mutter hat es mir einst beigebracht und es mir vorgesungen, wenn ich unruhig war. Es hat immer geholfen," äußerte sich die Goldäugige und nahm ihre Halskette in die Hand und blickte auf sie als würde sie sich an andere Zeiten erinnern.
„Ich glaube dir nicht! Nohrischen Abschaum kann man nicht vertrauen," knurrte Takumi und griff nach seinen Bogen.
Seufzend trat die Blauhaarige einige Schritte näher: „Du wirst mich nie akzeptieren oder? Aber was würdest du tun, wenn ich nicht aus Nohr stamme."
„Was? K-komm nicht näher! I-ich warne dich!"
Zitternd richtete der Junge den Bogen auf das Mädchen, welches ihm so viel Angst machte. Welches so mysteriös ist.
Die Goldäugige ignorierte den Jungen und schritt weiter.
Der Silberhaarige zog langsam die Sehne.
Geschockt blieb die Blauhaarige stehen: „T-takumi, willst du wir--?"
Plötzlich rutschte Takumi mit seiner Hand von der Sehne. Mit geweiteten Augen sah er den Pfeil nach.
„Verdammt, ich wollte ihr nur Angst machen und sie nicht umbringen."
Augenblicklich schloss Takumi die Augen und wartete auf den Schrei des jungen Mädchens.
Doch stattdessen spürte er wie sein Körper zu Boden geworfen und seine Arme am Boden festgehalten wurden.
Sofort öffnete der Junge seine Augen und erblicke einen rothaarigen Jungen, der ihn zu Boden drückte.
Kurz schaute der Silberhaarige zu der Blauhaarigen, die in den Armen eines grünhaarigen Jungen mit lilanen Schal stand. Auch wenn Takumi nur den Rücken des Jungen sah, wusste er wer es war.
„Azura, geht es euch gut, My Lady?" fragte der junge Ninja mit sanfter Stimme.
Das Mädchen nickte nur und blickte immer noch mit versteinerten Blick auf Takumi.
„Was ist nur in dich gefahren?" knurrte der Rothaarige und drückte die Handgelenke des Jungen fester zu Boden.
„D-das w-wollte ich nicht!" stotterte der Silberhaarige und versuchte sich aus dem Griff zu befreien.
„Du hättest eine Unschuldige fast getötet! Was meinst du wäre geschehen, wären Kaze und ich nicht hier gewesen?!" fauchte er weiter.
Der Braunäugige zuckte bei den harschen Worten des jungen Getreuen zusammen.
„E-es...t-tut mir Leid!" brachte Takumi kleinlaut hervor.
„Dafür ist es zu spät! Ich werde My Lady Mikoto sofort darüber in Kenntnis setzen," knurrte der Ninja kurz und erhob sich vom Prinzen.
Sofort spannte sich Takumis Körper an.
„Mutter, bitte bloß nicht Mutter!"
Keinen Wimpernschlag später setzte er zum Sprung an.
Jedoch löste sich Azura von Kaze und packte den Rothaarigen am Handgelenk.
„Warte, Saizo. Es war ein versehen. Bitte sagt My Lady Mikoto nichts."
„Aber Azura...Er hätte dich fast getötet!" gab der junge Getreue von sich und auch Kaze starrte das Mädchen verblüfft an.
Die Blauhaarige lächelte und faltete die Hände zu einer Bitte: „Lasst es nur dieses eine Mal, bitte."
Skeptisch blickte Saizo die Goldäugige an, dann seufzte er: „Also schön, My Lady, aber nur dieses eine Mal.
Auch Takumi seufzte erleichtert auf und seine ganze Anspannung verschwand.
„Ein Glück."
„Aber, My Lord Takumi, ich behalte dich im Auge. Das Schulde ich My Lord Ryoma," entgegnete der junge Ninja als er sich zu dem Silberhaarigen umdrehte.
„Mach das...A-aber es wird nie wieder vorkommen," stotterte der Prinz kleinlaut.
„Wir werden sehen."
Mit diesen Worten verschwand der Getreue seines Bruders und ließ Kaze alleine zurück.
„Kaze, du kannst auch gehen," sagte Azura kurz zum Grünhaarigen.
„Sind Sie euch sicher, My Lady?" warf der junge Ninja ein.
Diese nickte nur kurz.
„Wie Sie wünschen."
Schnell verbeugte sich der Junge und verschwand genauso schnell wie es auch sein Bruder zuvor getan hat.
„Wie die Ninjas das immer machen?"
Wenig später stand der Silberhaarige auf und blickte Azura an. Reue lag in seinen Augen. Sofort verbeugte er sich entschuldigend vor dem Mädchen: „Es tut mir Leid! Das war nicht meine Absicht."
„Schon gut," antwortete sie knapp.
„Und danke, dass du mich nicht verpfeifen wolltest."
„Das hätte nur uns beiden Stress gemacht. Ich bin aus Nohr. Alle hätten gedacht ich hätte angefangen," erklärte die etwas Kleinere.
„Trotzdem Danke," wiederholte Takumi.
„Schon gut. Ich geh jetzt zu Lady Sakura. Bis später," sagte sie gleichgültig und verschwand langsam in den Blumengarten.
Verwirrt nickte Takumi und sah ihr nach.
„Sie ist ein sehr mysteriöses Mädchen. Aber sie hat mich nicht verpfiffen! Dann kann ich in Ruhe weiter trainieren, um besser zu werden!"
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Fire Emblem Fates Wish of revenge
FanfictionSein Vertrauen vernichtet durch ihre Wahl. Takumis Wut über Nohr flammte erneut auf als sich seine Schwester, Kamui, für ihre nohrische Familie entschied. Sein Hass gegen seine eigene Schwester steigt ins unermessliche, vernebelt seinen Verstand. Ab...