Welcome to Notre Sagesse

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Kapitel 4

Der Morgen strahlte vor Sonne und schien in das kleine Bullauge des jungen Prinzen, der noch ruhig in seiner Hängematte lag. Der Wind wehte den Geruch des Meeres und der Tiere, die darin lebten, in das kleine Zimmer des Silberhaarigen.
Der junge Braunäugige war in den vergangenen Tagen noch nie so aufgeregt gewesen, so dass der junge Mann seit ihrem Aufbruch vom Hafen kein Auge mehr zugemacht hatte.
Dazu war Takumi erst in der vergangenen Nacht gekommen.
Seit langen hatte der junge Prinz nicht mehr so gut und ohne Albträume geschlafen.

Gähnend erhob sich der Silberhaarige aus seiner Hängematte. Sich die Arme streckend und blinzelnd ließ er seine Beine aus dieser baumeln.
Kurze Zeit später sprang Takumi aus dem Stück Stoff, welches er für die vergangenen Nächte als Bett bezogen hatte, und eilte mit einem Lächeln zum Bullauge, um zu sehen wie weit sie in der Nacht gekommen waren.
Mit strahlenden Augen und einem breiten, glücklichen Lächeln sah er auf das offene Meer. Vereinzelte kleine Fische und auch ein Tier, welches der Silberhaarige noch nie gesehen hatte, sprangen aus dem Wasser. Wie von der Tarantel gestochen rannte er zu einer kleinen Box und nahm seine Kleidung heraus.
In Nullkommanichts hatte sich der junge Prinz umgezogen und den Bogen seiner Mutter ergriffen.
Der junge Mann war immer noch überrascht, warum seine Mutter wollte, dass er das Fujin Yumi mitnehmen sollte. Aber die Schwarzhaarige hatte ihn nur angelächelt und ihn gesagt, dass er sehen werde.
Hastig sprintete der Braunäugige über die schmalen Flure des Schiffes, sprang einigen Soldaten aus, die kopfschüttelnd oder lachend den jungen Prinzen nachsahen, oder stoppte um nicht in seine Reisebegleitungen zu laufen.
Mit einer schwungvollen Bewegung seines Armes stieß er die letzte Tür zum Schiffsdeck auf und rannte auf das vom Sonnenlicht überflutete Deck.
Sofort eilte der junge Mann zur Reling und stützte sich mit seinen Händen darauf ab. Mit immer noch strahlenden Blick und begeisterten Lachen sah er sich um: „Das ist unglaublich! Diese Tiere sie folgen uns schon eine ganze Weile!"
Plötzlich vernahm Takumi ein belustigtes Lachen hinter sich. Augenblicklich drehte sich der Silberhaarige zu den lachenden Stimmen um. Wenig später erkannte er seine rothaarige Schwester mit ihrer Naginata bewaffnet neben ihren Bruder stehen.
Schmunzelnd machte sie einen Schritt auf ihren jüngeren Bruder zu und sprach mit geschlossenen Augen: „Seit langen habe ich dich nicht mehr so lebensfroh gesehen."
Takumis Augen weiteten sich und errötet fing er an zu widersprechen: „G-gar nicht..."
Erneut blickte er zum Horizont und versuchte das neckende Lachen und ihre Knuffereien zu ignorieren.
Doch plötzlich tauchten Umrisse an diesem auf. Verschwommen erkannte der junge Mann, getrübt durch die Weite, einige Gebäude und einen Berg, auf dem der Silberhaarige auch ein Gebäude vermutete.
In diesem Moment trat auch Ryoma zu seinen Geschwistern und erklärte Takumi: „Das was du am Horizont siehst das ist Notre Sagesse...Und dieses Gebäude auf dem Berg, das ist das Gebäude des Regenbogenweisen."
Sofort fingen die Augen des Braunäugigen erneut an zu strahlen.
„Also sind wir bald da. Bald wird meine erste Schlacht stattfinden."

Ohne auf die Soldaten, die das Gepäck abluden zu achten eilte Takumi den Holzsteg herab. Gerade als der Prinz wieder festen Boden unter den Füßen hatte und weiter in die kleine Hafenstadt schreiten wollte, rief ihm Hinoka hinterher: „Entferne dich nicht zu weit! Wir wollen bald zum Regenbogenweisen aufbrechen!"
Abweisend wedelte der Silberhaarige mit der Hand: „Ja, ja...Ich werde nicht lange weg sein."
Sofort beschleunigte der junge Mann sein Tempo und sah sich um.
Interessiert blickte er sich um und erforschte damit die Stadt.
Viele köstliche Gerüche wehten von den Ständen und Tavernen auf die Straße hinaus und strömten auf den braunäugigen Prinzen ein. Hier und da bleib der junge Mann stehen und betrachtete die verschiedenen und ihn unbekannten Waren.
„So viel Auswahl gibt es in Hoshido nicht."
Überall liefen Kinder umher und man hörte das Gelächter, sowie die Stimmen Tausender von Menschen. Diese Hafenstadt schien nur so vor Leben zu strotzen.
Ein angenehmer kühler Wind wehte durch die Straße und die Brise ließ Takumis Haare im Wind wehen.
Kurz blickte sich der junge Prinz fragend um.
Überall in den umliegenden Häusern standen Menschen, versteckten sich hinter den Rahmen des Fensters, oder zogen die weißen Vorhänge zu.
Verwirrt richtete der Silberhaarige seinen Kopf in die Richtung dieser Häuser.
„Was ist hier los? Warum sind die Leute so schreckhaft? Ich dachte Notre Sagesse wäre ein neutrales Königreich. Also hatten sie doch keine Angriffe zu befürchten."
So in Gedanken versunken bemerkte der junge Mann gar nicht wo er hin trat. Plötzlich erreichte ihn ein Widerstand vor sich und brachte ihm zum Fall.
Wenig später landete der Prinz auf seinen Allerwertesten.
„Au...Kannst du nicht aufpassen wo du hin läufst?" knurrte Takumi und hielt sich das Steißbein, während er seinen Widerstand mit einen Auge ansah.
Der Widerstand stellte sich als junger Mann in schwarz-goldener Rüstung heraus, der den Braunäugigen mit herablassenden Blick musterte.
Mit einem Murren drehte sich der Blonde mit dem schwarzen Haarreif und einem Buch in den Händen um und stolzierte davon.
„Hoshidischer Abschaum!" brummte er noch und verschwand dann in der Menschenmenge.
Im letzten Moment erkannte Takumi noch das Zeichen von Nohr auf den Rücken des Mannes.
„Nohrischer Abschaum!"
Zischend stand der Silberhaarige auf und klopfte sich kurz den Staub von der Kleidung, bevor er wütend den jungen Nohren folgte.
„Na warte! Nohren egal was ihr macht. Ich werde euch nie vergeben."
Immer und immer weiter verfolgte der junge Prinz den Goldhaarigen, bis er schließlich vor dem Hafen stehen blieb.
Hinter einer Hauswand stehen, beobachtete der Silberhaarige den Mann, während er seinen Bogen fest umgriffen hatte.
Langsam zog der junge Prinz seinen Bogen und richtete ihn in Richtung des jungen Mannes.
„Jeder Nohre wird dafür bezahlen dafür, was sie meiner Familie angetan haben!"
Doch auf einmal packte jemand den Braunäugigen von hinten und führte den jungen Mann zurück hinter die Hauswand.
Die mysteriöse Person hielt den Silberhaarigen die Hand vor den Mund und flüsterte mit ruhiger Stimme: „Du solltest dich beruhigen, Takumi. Denk daran, wie viele Menschen wegen deinem Vorhaben zu Schaden kommen."
Mit einem Klirren ging der Pfeil, den der junge Mann gerade noch gehalten hat, zu Boden.
Dieses Geräusch bemerkte auch der junge Mann in schwarz-goldener Rüstung und drehte sich zu ihnen.
Doch dann erklang eine weibliche Stimme etwas weiter westlich des Goldhaarigen: „Leo, wir wollen aufbrechen. Du willst doch nicht unsere geliebte Schwester, Kamui, warten lassen."
„Kamui? Dieser Name...Er kommt mir so bekannt vor. Woher kenne ich diesen Namen?"
„Ja, ich komme, Camilla!" rief der junge Mann mit dem Namen Leo. Doch bevor er verschwand blickte der Goldhaarige noch einige Zeit in die Richtung, in der Takumi zuvor noch gestanden hatte.

Als der Nohre verschwunden war, senkte die Person die Hand vom Mund des Silberhaarigen und ließ ihn seufzend los.
„Gut das ich dir gefolgt bin. Ryoma hatte wohl doch das richtige Gespür gehabt," sagte die weibliche Stimme ruhig.
Takumi drehte sich mit wütend funkelnden Augen zu der Person um.
Der junge Mann brauchte nur das weiße Kleid mit den blauen Schleifen und Streifen zu sehen, um zu wissen, dass es die Blauhaarige Skaldin mit den mysteriösen, goldenen Augen war.
Unwiderruflich fing der Prinz an zu knurren, sah der Blauhaarigen aber nicht in die Augen, da er diese immer noch fürchtete: „Warum hast du mich aufgehalten? Der Nohre hat es verdient!"
Ruhig erwiderte die junge Frau sein knurren mit einer ruhigen Gegenfrage: „Weil du mit ihm zusammengestoßen bist? Das passiert. Kein Grund ihn anzugreifen. Oder war es, weil er Nohre war? Was meinst du wäre passiert, hättest du ihn angegriffen? Einen nohrischen Adligen."
„Der Typ ein Adliger! Was hat Nohr nur für widerliche Adlige?"
„Wir hätten ihnen es heimzahlen können, für das was sie uns angetan haben!" argumentierte der Braunäugige weiter.
Doch die Skaldin seufzte nur Kopf schüttelnd: „Takumi, du hättest einen Krieg angezettelt. Und nicht nur das du hättest die Bewohner von Norte Sagesse in Gefahr gebracht. Viele Unschuldige, sowohl Kinder als auch Erwachsene. Hast du deinen Unterricht in Kriegsführung vergessen?"
Takumi schüttelte den Kopf und antwortete gereizt: „ Natürlich nicht! Aber..."
„Dann zeig das auch und benehme dich nicht wie ein Wyvernhirn," gab die junge Frau von sich, auch wenn es nicht ihre Art war, und entfernte sich langsam, „dann komm. Die Anderen warten."
„Was geht nur in ihrem dämlichen von Gesang benebelten Hirn vor sich?! Als ob ich nichts über Kriege wüsste!"
Mit diesen Gedanken und widerwillig folgte er der jungen Skaldin zurück zur hoshidischen Flotte.  

Fire Emblem Fates Wish of revengeWhere stories live. Discover now