Die Worte die ich an dich richte

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Ich strich mit einer Hand das schwarze knie-lange Kleid glatt. Ich hatte die Kapuze meiner kakie farbenen Jacke tief ins Gesicht gezogen und trottete durch den Mittelgang der Kirche. Vor mir sah ich den hell braunen Holzsarg meiner Großmutter. Der Sagr war schon mit einigen Blumenkränzen geschmückt. Ich trug schweigend das Gesteckt, was ich hatte machen lassen vor mir her. Der betörende Duft der Rosen und der Seerose vernebelten mir die Sinne und ließen alles unwirklich erscheinen. Ich war unendlich erleichtert, als ich mich endlich setzten konnte und der riesenhafte Hut meiner Tante Die Sicht auf den Sarg versperrte. 

Innerlich hoffte ich, das der Pfarrer vergessen würde, das ich auch noch etwas sagen wollte, doch nach dem er von dem Besuch bei meiner Familie berichtet hatte sagte er: "Ich konnte zwar mit Minaoru sprechen, doch nun wird sie selber ein paar Worte sagen. Seufzend stand ich auf, strafte die Schultern und bestieg stellte mich neben den Sarg. Ich wollte nicht hinauf auf die Kanzel, meine Oma hatte es immer gehasst, wenn man auf sie herunter gesehen hatte, egal ob wörtlich oder wirklich. 

Zu erst war meine Stimme unsicher, doch dann tauchte vor meinem Inneren Auge Nialls Gesicht auf, ich konnte fast hören, wie er sagte: "Kopf hoch. Nur Mut." Ich linste einmal auf den Zettel den ich mir zurecht gemacht hatte, dann begann ich zusprechen:

"Seit dem ich von deinem Tot erfahren hab, mache ich mir vorwürfe. Ich war so sehr damit geschäftig meine Ziele zu erreichen, das ich gar nicht mehr daran dachte, das es so etwas wie geben könnte, dass jemand den ich liebe einfach so weg sein würde. Einfach weg, wie eine Seifenblase, die zerplatz. Ich habe immer zu die Aufgesehen, du warst immer mit einem offenen Ohr für mich da und hast mich trotz meiner verrückten Idee immer unterstützt." Ich musste inne halten, doch nach einigen Atemzügen ging es wieder. "Vor zwei Jahren bekam ich von dir eine meiner erste Flossen geschenkt und auch einen Kurs beim Meerjungfrauenclub. Du hast mich immer bei diesem verrückten Hobby unterstütz. Wenn ich jetzt schon beim Helfen und Schenken bin, dann sollte ich auch das Fahrrad zu meinem Sechsten Geburtstag nicht vergessen und all die anderen Geschenke. Egal ob Geburtstag oder Fereinanfang. Du selber bist zwar nicht mehr unteruns, aber ich weis, in diesen Erinnerungen lebst du weiter. Auf Bildern, in Videos, auf Karten und in Briefen. Niemand ist einfach weg, das habe ich inzwischen begriffen. Ich kann dich zwar nicht mehr anfassen, aber in meinem Herzen bist du für immer und du würdest mich jetzt nicht weinen sehen wollen, du würdest mich jetzt nach vorne schieben und sagen: Lebe!" Mehr konnte ich nicht sagen und brach in in Tränen aus. 

Was geschah, nach dem ich mich wieder hingesetzt hatte, zog an mir vorbei. Erst als ich vor dem offenen Grab stand, nahm ich meine Umgebung wieder war. Vor mir in der Erde lag der Sarg mit einigen Blumen schon. Schluchzend warf ich einen Strauß hinein. Mir war vollkommen fremd wer mir diesen in die Hand gedrückt hatte und entfernte mich wieder. 

Als eine mir nur all zu bekannte englische Stimme ans Ohr traf fuhr ich herum und konnte meinen Augen nicht trauen. Am Grab meiner Großmutter stand Niall. Zu den Tränen der Trauer mischten sich nun auch noch Tränen der Freude. Und endlich verstand ich warum Niall mich gefragt hatte ob ich hier her kommen würde. Es war sein Geburtstag. 

Ich konnte es immer noch nicht glauben. Niall hatte sich dierekt in den Flieger gesetzt und war zu mir geflogen. Mit immer noch roten Augen lag ich auf der Abschiedsfeier in seinen Armen auf einem Sofa. "Ich hoffe du kannst in Zukunft auch an meinem Geburtstag wieder lachen." flüsterte mir Niall zu und ich kuschelte mich enger an ihn. "Weist du was, früher müchte ich Harry richtig und hab mir sogar ein Autogramm schicken lassen, doch meine Oma hat immer gemeint: Der Blonde ist viel hübscher." "Ehrlich?" fragte mich Niall, ich nickte nur und putzte mir zum tausendsten mal ungefähr die Nase.  Auch wenn ich eine geliebte Person verloren hatte war ich glcüklich, wunschlos glücklich, genau wie es sich meine Großmutter gewünscht hatte.

Real Life Mermaid - Story of my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt