Verbunden | Me

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Kates Sicht:

Nur sehr schwer schaffte ich es meine müden Augen zu öffnen.
Ich fühlte mich immer noch vollkommen erledigt und ausgelaugt, wie eine benutzte Batterie, die leer gegangen ist.
Ich erinnerte mich daran, dass mit einen Schlag die gesamte Energie meines Körpers aufgebraucht war, als ich meine Telekinetischen Fähigkeiten eingesetzt hatte.
Roxy schien auch eine Fähigkeit zu beherrschen, die sie gestern gegen einen Teil der Avengers ungewollt zur Schau gestellt hatte.
Telekinese und Zeit Stoppen....
Ob die Zwillings-Steine uns noch mehr besondere Fähigkeiten verliehen haben?
Nach den Stein suchend ließ ich meinen Blick durch das kahle, graue Zimmer gleiten, welches nur sehr spärlich und mit dem Nötigsten ausgestattet worden war.
Ein Bett, auf dem ich immer noch lag, ein Schreibtisch, ein Schrank und ein Nachttisch befüllten den Raum. Zudem gab es ein Badezimmer, dass ich durch die offene Tür gegenüber des Bettes sehen konnte.
Es sah aus, als diente dieser Raum einfach nur dem Zweck. Keine schöne Einrichtung, keine persönlichen Gegenstände.
Ein Art Standard-Quartier musste es sein.
Wahrscheinlich gab es in diesem Gebäude, wo auch immer es sich befand, zahlreiche davon.
Doch meinen silbernen Stein fand ich nicht.
Dafür aber entdeckte ich mein Handy auf dem Nachttisch links von mir.
Das Handy konnte mir wenigstens Klartext verschaffen, wie lange ich schon außer Gefecht war.  Ich wusste echt nicht, wie lange die Begegnung mit den Avengers zurücklag oder welche Uhrzeit wir gerade hatten. Hier befand sich kein Fenster, aus dem ich hätte rausschauen können oder eine Uhr.
Durch meine Erschöpfung schaffte ich es nur sehr langsam und mit viel Anstrengung das Gerät vom Nachttisch zu nehmen und anzuschalten. Ich fühlte mich wie eine alte Oma. Ich blickte auf den Sperrbildschirm und stellte fest, dass ein ganzer Tag vergangen ist.
So lange war ich weggetreten?
Ich fühlte mich, als hätte ich seit einer Woche keinen Schlaf mehr bekommen. Zudem war es gerade Mittag. Nicht sehr überrascht, bemerkte ich die vielen Nachrichten, die von meinen Freunden bekommen hatte.
Chris, Jenny, Leonie, Liam, Sophie, Martin.
Sie alle hatten mir Nachrichten geschrieben, indem sie fragten, was passiert sei und wieso die Avengers bei mir und Roxy zu Hause waren.  Natürlich wussten sie davon.
Nicht umsonst waren sie die Avengers-Experten; sie bekamen alles mit.
Ich war mir sicher, sie konnten sich ihren Teil schon denken, wieso die Avengers da waren.
Schließlich hatte nicht jeder einfach mal einen Stein aus dem Weltall, der nach dem Urknall entstanden ist und deren Macht es schon vor dem Universum selber gab.
Jap, sowas war auf jeden Fall Alltäglich.
Ich wollte meine Freunde eigentlich anrufen und berichten, was vorgefallen war, allerdings trifteten meine Gedanken wie von selbst zu meinem Zwillings Stein zurück.
Ich spürte so ein eigenartiges Gefühl in mir immer größer werden.
Dieses Verlangen ... Mein Körper und mein Geist riefen förmlich danach, den Stein endlich wieder bei sich haben zu können.
Ich wollte, nein, ich brauchte diesen Stein.
Seit er auf wundersame Weise bei mir gelandet war, konnte ich ihn nicht mehr aus der Hand geben. Als wäre er ein Teil von mir.
Dieses Verlangen, den Stein bei mir haben zu wollen, wurde mit jeder Sekunde immer schlimmer.

Ich fühlte die Präsens des Steines ganz in der Nähe. Es kam mir so vor, als würde es mich damit zu sich rufen wollen. Es wollte von mir gefunden werden!  Wie von selbst trugen mich meine Beine in die Richtung, wo die Präsens am stärksten zu spüren war.
Ich verließ mein provisorisches Quartier und lief die grauen Gänge entlang, die alle komplett gleich aussahen. Mit jedem Schritt wurde die Präsens des Steins immer stärker und stärker spürbar und mein Verlangen größer.  Nach einer Weile kam ich in einem großen, offenen, hellen Raum an.
Nur am Rande registrierte ich, das es sich hierbei um eine Werkstatt/Labor handeln musste und auch noch andere Personen, die ich nicht kannte, anwesend waren.
Meine Umgebung interessierte mich gerade nicht, nur der Stein zählte.
Die Worte der anderen ignorierend bewegte ich mich auf dem Tisch gegenüber von mir zu.
Dort drauf standen zwei Ständer, auf dem sowohl mein Stein als auch der von Roxy lag.
,,Hey. Kate, richtig?", fragte jemand sich mir in den Weg stellend, doch ich schupste ihn einfach zur Seite. Ich musste zu dem Stein gelangen. Ich überbrückte die letzten Meter, die zwischen mir und den Stein lagen, und nahm ihn in meine Rechte Hand. Kurz darauf spürte ich die Energie des Steins durch meinen Körper fließen. Die Erschöpfung und Ausgelaugtheit verschwand sofort und ich fühlte mich stark, sogar stärker als sonst.
Auch das Verlangen, das ich bis eben gehabt hatte, spürte ich nicht mehr. Es wunderte mich, dass ich bei meiner Verfassung eben überhaupt aufstehen konnte, so elendig hatte ich mich gefühlt. Der Stein musste es gewesen sein. Es schien, als sei ich und der Stein miteinander verbunden, als hätte er ein eigenes Bewusstesein, dass mich zu sich rief.
Überraschenderweise beunruhigte mich dieser Gedanke keineswegs.
,,Ähm, was war das?"
Verwirrt öffnete ich meine Augen, die ich anscheinend geschlossen hatte, und blickte mich im Raum umIch befand mich in einem Labor, indem sich noch 3 andere Leute befanden. Wie konnte ich sie nur übersehen?
Einen der 2 Männer erkannte ich als Owen wieder, der bei Roxy und mir in der Wohnung war. Gut, das bedeutete, ich war bei Roxys Leuten.Etwas entspannter musterte ich die  andern beiden Personen, die ich nicht kannte.Eine Frau mit dunkelblonden, langen Haaren stand neben Owen und sah überrascht zu mir. Die andere Person, ein Mann mit kurzen braunen Haaren und einer breiten Statur, saß links von mir gegen die Wand gelehnt am Boden und hatte einen geschockten Gesichtsaudruck .
Einzig und allein Owen, der mit verschränkten Armen gegen einen Labortisch lehnte und mich interessiert beobachtete, wirkte vollkommen gelassen und unbeeindruckt.
Und da es nicht Owens Stimme war, die gesprochen hatte, musste es der Mann auf dem Boden gewesen sein.
,,Was war was?", fragte ich verwirrt, da alle 3 ihre Augen auf mich gerichtet hatten.
Was war denn passiert?
,,Wie wäre es damit, dass du mich einfach so 5 Meter durch die Luft geschleudert hast.", sprach der Mann am Boden beeindruckt, während er mit verzogenen Gesicht seine linke Hand am Kopf hielt.
,,Oder das Leuchten, als du den Stein in die Hand genommen hast.", fuhr die Frau fort.
Ich sollte das gewesen sein? Irgendwie konnte ich das nicht so ganz glauben, dementsprechend sah ich auch ungläubig drein. Ich habe ja gar nichts mitbekommen!
,,Ich soll das gewesen sein?"
,,Exakt, schau es dir ruhig nochmal an.", meldete sich nun auch Owen zu Wort und tippte etwas auf einem Bildschirm ein.
Ich ging währendessen näher zu den beiden, und auch der Mann auf dem Boden stand wieder auf und kam zu uns rüber.
Owen schob den Bildschirm in meine Richtung. Zusehen war ein Überwachungsvideo von dem Raum, indem wie uns gerade befanden.

Ich sah mich selbst, wie ich den Raum betrat und vollkommen Apathielos in die Richtung meines Steines lief. Die anderen sprachen mich an, doch mein Vergangenes ich reagierte darauf überhaupt nicht; zudem konnte ich mich auch nicht daran erinnern, etwas gehört zu haben. Mir wurde Unwohl zumute, als ich zusah, wie ich den einen Mann durch die Luft fliegen ließ, nachdem dieser sich mir in den Weg gestellt hatte. Er hieß wohl Andrew; jedenfalls riefen Owen und die Frau ihn im Video so. Meine Augen weiteten sich überrascht, als der Stein auf einmal anfing zu leuchten, nachdem ich ihn in die Hand genommen hatte.Das silberne Leuchten umschloss meinen gesamten Körper, doch dann verschwand es mit einem mal wieder.
,,Wow."
Mehr brachte ich echt nicht zu Stande.
Zu geflasht war ich von dem, was ich gesehen habe. Mein Blick glitt zur meiner Hand, in der sich diese unvorstellbare Macht befand.
Wieso Roxy und ich? Wieso wurden wir dazu auserwählt, die Steine tragen zu müssen und nicht andere?
,,Tut mir Leid, das wollte ich nicht.", entschuldigte ich mich dann bei Andrew, doch dieser winkte bloß ab.
,,Schon ok. Ist ja nichts passiert. Mein Name ist übrigens Andrew.", stellte dieser sich vor und reichte mir die Hand.
,,Freut mich, ich bin Kate."
,,Ich bin Mila. Und Owen kennst du ja schon.", stellte sich nun auch die andere Frau in diesem Raum vor, die zur Begrüßung kurz die Hand hob. Ich lächelte ihr kurz unsicher zu.
,,Ich muss schon sagen, diese Steine sind mega faszinierend. Außerirdisch natürlich. Und dennoch bekomme ich keinerlei brauchbarer Werte. Als würden die Steine sich selbst und ihre Macht abschirmen.", erzählte Mila begeistert darauf los, als sie sich irgendwelche Werte auf anderen Bildschirmen anschaute..Sie erinnerte mich in gewisser Weise an Jenny und Sophie, die ebenfalls mit solch einer Begeisterung über wissenschaftliche Themen reden konnten.
Auch wenn ich meist, nie etwas verstand.
,,Nun, bei Kate und Roxy scheinen sie allerdings eine Ausnahme zu machen.", merkte Owen an und sah dabei kurz zu mir.
,,Da hast du Recht. Ist wahrscheinlich irgendso ein magischer Auserwählten kram. Du weißt schon: Der Zauberstab sucht sich den Zauberer aus. In die Richtung ungefähr.", vermutete sie nachdenklich.
,,Wie geht es denn eigentlich Roxy? Ist sie auch schon wach?", fragte ich besorgt an Owen gerichtet, doch dieser schüttelte bloß unwissend den Kopf.
,,Als ich vorhin bei ihr war, hatte sie noch geschlafen. Ihr schien es nicht sehr gut zu gehen.", erwiderte er und ich konnte die Sorge um Roxy in seinen Augen erkennen, auch wenn er versuchte es zu verstecken.
Nachdenklich blieben meine Augen bei Roxys goldenen Stein hängen, der immer noch reglos auf dem Ständer lag.
Müsste es Roxy durch das Fehlen des Steines nicht genauso schlecht gehen, wie es mir vorhin ging?

Mich erschlich das ungute Gefühl, dass meine Verbindung zum Stein schon etwas enger war als bei Roxy und ich deswegen in der Lage war, durch sein Rufen zu ihm zu gelangen.
Während man bei mir schon ein paar Einflüsse bemerkte, zum Beispiel als ich von dem Stein in eine Art Bann gezogen worden bin, blieb Roxy vollkommen unbeeindruckt von ihrem Stein..Vielleicht hatte es ja auch mit dem Wesen eines Menschen zutun.
Roxy war schon immer die Misstrauische von uns beiden gewesen, und vielleicht wirkte sich dies auch auf die Verbindung des Steines aus.Wenn meine Gedanken wirklich stimmten, und deren Verbindung momentan wirklich schwächer war, bedeutete das vielleicht, dass Roxy nicht in der Lage sein wird, zu dem Stein zu gelangen, um sich zu heilen.Diese Erkenntnis ließ mich hart schlucken. Was passierte mit ihr, sollte sie den Stein nicht in die Hände bekommen?
Der Gedanke, dass sie daran vielleicht sterben könnte, versetzte mich in Panik.
Ich musste den Stein sofort zu ihr bringen!
,,Owen, du musst mir sofort zeigen, wo Roxy liegt! Und zwar schnell!"

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Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen, schreibt es gerne in die Kommentare ^^
Bis zum nächsten Kapitel!

Bye bye ^^

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