Ich wachte mit leichten Kopfschmerzen am nächsten Morgen auf. Zu erst wusste ich nicht wo ich mich befand. Doch als ich neben mir einen schlafenden Niall sah wurde mir wieder schlagartig bewusst wo ich war. Tausende Bilder schossen mir wieder in den Kopf. Scheiße, scheiße, scheiße. Das alles war doch kein Traum gewesen sondern die nackte Realität. Wobei man das nackt wörtlich nehmen kann. Fuck, das sollte nicht passieren. Aber ich doofe Ganz habe es zu gelassen. Blöder Alkohol und blöder Niall mit seiner blöden Anziehungskraft. Ich war doch sonst nicht so. Jetzt hält er mich für ein leichtes Mädchen. Und jetzt kann ich mir die Freundschaft mit ihm in die Haare schmieren. Wie soll das auch funktionieren? Es würde jedes Mal komisch sein wenn wir uns sehen. Wenn wir uns überhaupt weiterhin gesehen hätten.
Niall schnarchte friedlich vor sich hin wärend ich überlegte wie ich mich aus seinen Armen befreien konnte ohne das er wach wurde. Niall's Arm lag nehmlich über meinem Bauch. Also gut, ich muss seinen Arm nur kurz anheben und zu Seite legen. Und das so vorsichtig wie möglich. So schwer kann das gar nicht sein. Mit einer Hand fasste ich ihm um sein Handgelenk und hob seinen Arm sachte an. Langsam, langsam, ganz langsam redete ich mir immer und immer wieder in Gedanken zu. Erstaunlicherweise schlief Niall immer noch. Sollte mir wirklich sehr Recht sein. So würde mir ein peinliches Guten Morgen erspart werden. Als ich es geschafft hatte seinen Arm ab zu legen stand ich leise auf und sammelte meine Sachen zusammen. So schnell wie es nur ging zog ich mich an und verschwand aus seiner Wohnung.
Gewissensbisse quälten mich. Aber ich wollte einfach nicht von Niall hören das ich nur eines seiner Betthäschen gewesen bin. Ich wollte mir die Illusion erhalten das wir nur Freunde waren die einen kleinen aber heißen Fehler begannen haben. Ich würde Niall so oder so nie wieder sehen. Außerdem würde ich heute eh wieder nach Hause fliegen. Als mir das klar wurde zog sich mein Herz schmerzlich zusammen. Genau das wovor ich Angst hatte ist passiert. Es ging viel zu schnell das ich es überhaupt realisieren konnte. Dieser kleine blonde Ire hatte sich doch in einem größeren Teil in meinem Herzen eingenistet.
Dennoch war ich froh wieder nach Hause zu kommen. Denn ich vermisste meine kleine Tochter schon seit dem ich in das Flugzeug gestiegen bin. Und außerdem hatte ich auch andere Probleme um die ich mich kümmern musste. Und das Problem war mein Ex Freund. Den ganzen Weg über zum Hotel weinte ich. Ich kam von der einen Scheiße in die andere Scheiße. Am liebsten würde ich alles stehen und liegen lassen und mit meiner Tochter abhauen. Leider ging das nicht. Seit dem ich mich von meinem Ex getrennt habe hatte ich es nicht leicht. Und jetzt kam auch noch die Sache mit Niall dazu.
Als ich in mein Hotelzimmer ankam saß meine beste Freundin auf dem Sofa und tippte aufgeregt auf ihrem Handy rum. Als sie mitbekam das ich rein kam schmiss sie ihr Handy zur Seite und kam auf mich zu gerannt. "Mensch wo warst du denn? Ich habe dich tausend mal versucht an zu rufen. Ich dachte schon dir wäre irgendwas passiert. Wozu hast du eigentlich ein Handy." Sie meckerte in einer Tour ohne Luft zu holen. Doch als sie vor mir stand und sah das ich weinte wurde sie wieder ruhiger. "Mensch Süße was ist denn passiert." fragte sie mich und schloss mich in die Arme. " Ich habe Miest gebaut." weinte ich vor mich hin. Gemeinsam gingen wir wieder zum Sofa wo ich mich kraftlos fallen ließ. "Was ist denn passiert?" fragte sie und so erzählte ich ihr alles was passiert war.
"Du hast mit Niall geschlafen?" So aufgebracht war sie schon lange nicht mehr. Ich nickte und sah die ganze Zeit auf meine Hände. Selbst vor ihr war es mir unangenehm. "Und jetzt? Was hat er dazu gesagt?" fragte sie. "Nichts. Ich habe ihm nicht mal die Chance dazu gegeben was dazu zu sagen. Ich bin abgehauen als er noch geschlafen hat. Ich meine es war nur Sex von seiner Seite aus denke ich." erklärte ich weiter. Gott sei dank weinte ich nicht mehr. "Moment mal du machst hier so ein Fass auf weil ihr beide Sex hattet. Aber er konnte sich nicht mal erklären?" wieder nickte ich nur. "Warte mal. Hast du dich in Niall verknallt?" vor dieser Frage von ihr hatte ich Angst. "Ja. So könnte man es sagen. Ich meine wie bescheuert ist das eigentlich. Ich kenne ihn nicht mal richtig und springe mit ihm ins Bett. Und dann bekomme ich auch noch Gefühle für ihn." ungläubig schüttelte ich meinen Kopf. "Das ist der perfekte Beweis es gibt keinen Sex ohne Gefühle. Das alles ist sowieso egal denn ich werde Niall nie wieder sehen. " Und wieder weinte ich. Hallo was war nur mit mir los. Ich verhielt mich wie ein Teenager. "Dich hat es ja mal so richtig erwischt." mitfühlend streichelte sie mir über meinen Rücken. Und so als wenn man vom Teufel sprechen würde vibrierte mein Handy und Niall' s Name leuchtete auf. Verdammt.
"Du musst da ran gehen." pflichtete sie mir bei. Sie hatte recht. Aber ich traute mich nicht. "Na komm so schlimm wird es nicht werden." aufmunternd gab sie mir mein Handy. Mit zwittrigen Fingern tippte ich auf den Grünen Hörer.
"Hey." flüsterte ich in mein Handy. Und als ich seine Stimme hörte rutschte mein Herz in die Hose. "Hey warum hast du mich denn nicht geweckt. Ich habe mir große Sorgen gemacht als ich dich nicht mehr in meiner Wohnung gefunden habe." sprach er voller Sorge. "Ich wollte dich nicht wecken. Heute fliegen wir ja wieder zurück. Und ich muss noch meine Koffer packen." versuchte ich mich raus zu reden. "Achso." er klang etwas verletzt. Zu mindestens hörte er sich so an. "Hör zu Niall. Das was gestern passiert ist war wirklich schön. Nur möchte ich nicht eines deiner Betthäschen sein. Und eigentlich hätten wir nicht mit einander Schlafen dürfen. Es war ein Fehler. Ich mag dich Niall." kurz machte ich eine Pause bevor ich weiter erzählte. "Und ich wollte diese Freundschaft nicht auf's Spiel setzen. Zumal kennen wir uns kaum. Ich Danke dir dafür das du für mich da warst. Aber können wir den Sex bitte einfach nur vergessen. Und wir machen einfach so weiter bevor wir Sex hatten?". Es war still am anderen Ende der Leitung. Doch dann rollte ein Donnerwetter über mich. " Das zeigt das wir uns wirklich nicht kennen. Denn wenn das so wäre würdest du wissen das ich dich nie als Betthäschen sehen würde. Und sowas wie Betthäschen habe ich gar nicht. Du denkst von mir also das ich mich durch die Welt ficken würde." Tausende Tränen rollten über mein Gesicht. Er war stink sauer. Und das zerbrach mir das Herz. Ich verlor ihn. "Warte Niall so habe ich das nicht gemeint. Ich..." er unterbrach mich. "Nein. Ich habe schon verstanden. Ich denke es ist besser wenn wir so tun als hätte es den Tag in der Bar und alle anderen Stunden nicht gegeben. Wir sind einfach nur zwei Leute die sich nie kennen gelernt haben. Ich wünsch dir noch ein schönes Leben." Und damit legte er auf. Ich brach vor Tränen zusammen und schluchzte in meine Hände. Meine Beste Freundin nahm mich sofort in die Arme und tröstete mich. "Ich habe alles versaut." Das es so weh tun würde hätte ich nie gedacht.
Es war vorbei.
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Slow Hands (N.H. Story)
Teen FictionIrgendwann muss man sich Luft machen wenn der Alltag einen erdrücken will. Eine junge Mutter und ihre beste Freundin wollen sich für ein paar Tage abseilen. Was passiert wenn die 2 auf eine bestimmte Band trifft und diese ihr Leben komplett auf den...