Prolog: meine Sicht der Dinge und anderes

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In der Welt zwischen allem,
zwischen Glauben und Wissenschaft,
zwischen Fantasie und Realität,
zwischen Liebe und Hass,
zwischen Leben und Tod,
zwischen Krieg und Frieden,
zwischen Freude und Trauer,
zwischen Freunden und Feinden,
zwischen allem, was ist dort eigentlich?
Nichts?

Doch!

Ich bin da!

Ich Estelle, das Mädchen, das von niemandem verstanden wird.

Ich erkläre euch warum ich dazwischen bin:

-Glaube oder Wissenschaft? Glaube ist Fantastisch, mit glauben kann man so viel schaffen. Wissenschaft sind Fakten, sie sagen einem was wirklich zählt und wahr ist. Also was? Was ist besser? Für mich nichts.

-Fantasie oder Realität? Fantasie kann einem alles geben, in der Fantasie ist wirklich alles möglich, es kann so vielseitig sein, aber wenn alles möglich ist, dann ist es doch nichts Besonderes mehr. Realität ist faszinierend, immer wieder gibt es Dinge die besonders sind, neue Erfindungen die man vorher nicht für möglich gehalten hat, außerdem ist es real. Für mich ist beides Notwendig.

-Liebe oder Hass? Liebe ist wundervoll, sie erzeugt Glücksgefühle, aber nur wenn sie erwidert wird, außerdem ist es langweilig wenn alle sich immer nur Lieben. Hass ist nicht schön, er erzeugt Streit und Krieg, aber stellt euch die Welt ohne Hass vor, was wären wir dann noch? Nichts, wir hätten keinen Sinn mehr, der Hass gibt uns einen Sinn. Das eine geht nicht ohne das andere.

-Leben oder Tod? Man kann alles machen wenn man lebt, aber was kann man alles machen wenn man tot ist? Eine verrückte Vorstellung, aber meiner Meinung nach, noch viel mehr als wenn man lebt. Also, ich bin für das Leben nach dem Tod.

-Krieg oder Frieden? Krieg ist scheiße, ich weiß, aber ohne Krieg könnten wir uns nicht einigen, wir würden es in uns hineinfressen und daran zerbrechen. Ohne Krieg müssten wir vor nichts Angst haben, aber irgendwann würde es sowieso wieder Krieg geben und dann wissen wir nicht mehr wie man reagiert. Frieden ist gut und schön, es geht allen gut, aber Frieden ist nicht real.

-Freude oder Trauer? Jetzt fragt ihr euch sicher was ich an Trauer gut finde aber ich finde nichts gut daran. Trauer ist scheiße, sie zerreißt deine Seele, dein Herz, dein Leben, sie macht so viel kaputt, aber eigentlich stimmt das nicht, es ist nicht die Trauer die alles kaputt macht, sondern das Ereignis, das die Trauer hervorruft. Trauern ist ein Selbstheilungsprozess. Also, ich hasse die Trauer, aber sie ist trotzdem nicht schlecht. Und Freude, ach das brauch ich nicht erklären, ich glaube jeder weiß was an Freude gut ist. Hier bin ich für die Freude, auch wenn Trauer eigentlich besser ist, aber egal.

-Freunde oder Feinde? Freunde, mit ihnen kann man viel Spaß haben und gute Gespräche führen, aber Feinde, sind eigentlich beste Freunde, wenn man davon absieht, wieso man sie nicht leiden kann beziehungsweise, hasst.

Seht ihr, ich bin dazwischen, zwischen allem.

Okay das war jetzt meine Sicht der Dinge. Soll ich mich noch irgendwie anders Vorstellen?

Ich heiße Estelle, bin 15 Jahre alt und habe schulterlange, blonde Haare, die manchmal glatt, manchmal gewellt und manchmal lockig sind. Meine Augen haben ein dunkles braun, das sich aber trotzdem gut von dem schwarz der Pupille abhebt.

Ach, das hätte ich fast vergessen, meine Eltern sind Tod. Meine Mutter ist an Komplikationen bei meiner Geburt gestorben und bei meinem Vater wurde vor ca. 3 Jahren Darmkrebs in Stadium III mit Metastasen in Hirn und Leber Diagnostiziert. Nach Strahlen Therapie, Chemo und vielen Operationen starb er, vor vier Monaten an einer Infektion im Hirn.

Ich lebte bei meiner Tante und verdrängte den Tod meines Vaters gekonnt, jedenfalls so lange bis es meine Klasse herausbekam. Diese Blicke, voll mit falschem Mitleid, Bedauern... einfach nur ekelhaft.

Sapphire Heart   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt