Jonas' Sicht:
Wie es zu dieser Situation kam, erkläre ich.
Alles fing vor zwei Jahren, damit an:
Es war ein ganz normaler Tag in unserer Welt. Ich saß zusammen mit 4317 auf einer Wiese. Ihr Vater unterhielt sich mit meinem am Rand der Wiese. Sie war so hübsch mit den Hellbraunen gewellten Haaren und den Karamellfarbenen Augen, in die ich tief hinein schaute. Wie jedes Mal wenn ich dies tat, erkannte ich auch an diesem Tag das seltsame Wort in ihren Augen. Sophie. Was sollte es nur bedeuten? Ich wusste es nicht. Denn es gab solche Wörter nicht in unserer Sprache. "Bin ich so hübsch oder was?", holte sie mich sanft aus meinen Gedanken zurück. Auf ihren Lippen lag ein verzauberndes Lächeln. "Natürlich doch, aber... in deinen Augen, da steht etwas", erwiderte ich erst lächelnd und dann grübelnd. Wäre ich zur jetzigen Zeit in einer solchen Situation, würde sich zwischen meinen Augenbrauen eine kleine Falte bilden, über die sie sich dann lustig gemacht hätte. Aber jetzt sind wir ganz andere Menschen als wir damals waren, freier und unbeschwerter, aber auch erfahrener. Es war erstaunlich wie vertraut mir das Wort in ihren Augen geworden war, obwohl es doch nicht ein Stück in unsere Welt gehörte. "Sag das nicht so laut", flüsterte sie in einer aufgewühlten Art, die ich von ihr nicht kannte. Was hatte sie denn? Wusste sie wovon ich sprach?
"Es wird uns nicht gut gehen wenn es jemand raus bekommt!", flüsterte sie mit einem ängstlichen Blick zu unseren Vätern. Ich nickte leicht und warf ihr einen aufmunternden Blick zu, "es wird alles gut werden!"
Kurz blieb sie stumm, dann vernahm ich ihre zarte Stimme: "Wir müssen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen!" Bei diesen Worten, flackerte das Wort in ihren Augen auf. Sie wusste, dass wir etwas unternehmen mussten, sie wusste nur nicht was. Aber ich wusste es und ich wusste auch, dass es ihr nicht gefallen würde.
"4317, wir müssen weg! Wir müssen abhauen! Wir müssen auf einen anderen Planeten, in eine andere Welt!" Wir waren beide geschockt von meinen Worten, aber wussten auch beide, dass sie wahr waren.
Die nächsten 2 Wochen verbrachten wir damit Essen, Trinken und Überlebensnotwendige Dinge zu lagern und in Taschen zu verstauen.
Ich packte in meine Tasche 3 Liter pures Wasser, da das nicht so schnell schlecht werden konnte, 25 Kaffee-Filter, mit denen man dreckiges Flusswasser filtern konnte, viel Papier, das ein guter Zünder war, viel Stoff, ebenfalls als Filter, 4 Seile, 2 Dicke und warme Pullover, 2 Hosen, Shirts, eine Jacke und ein paar Schuhe, Schal, Mütze, Handschuhe, eine dicke Decke, Zahnbürsten (das hört sich jetzt megaa dumm an, ich weiß, aber auch Zahnbürsten können nützlich sein, vor allem wenn man saubere Zähne haben will), Gefäße, in denen Mischungen von Backpulver, Hefe, Mehl, Salz und Zucker waren, an die man dann nur noch Wasser dranmachen musste, dann konnte man es über dem Feuer backen und dann hat man essbares Brot. Ich steckte noch Feuerzeuge, ein Taschenmesser, eine Astschere und einen Wasser-abweisenden Stoff, der von einem Zelt war, ein.
Ich kratzte all mein Geld zusammen und stibitzte so viel wie möglich von meinem Vater und kam damit auf 400€, die ich auch in eine von meinen Taschen packte.
4317 ging es nicht anders, sie packte ähnliche Sachen, wie ich ein und wir machten uns bereit für die Nacht, in der wir abhauen wollten.
Ihre Familie war allgemein wohlhabender als meine, daher schaffte sie es 600 € zusammen zu treiben.
Genau 2 Wochen, nach unserem Gespräch, auf der Wiese war der Tag gekommen, an dem wir abhauen wollten.
Ich lag mit offenen Augen in meinem Bett und starrte an die graue Zimmerdecke, meine zwei Taschen standen unter meinem Bett. Ich war bereit, hatte eine dicke Hose, einen Pullover und eine Jacke an. Meine Schuhe standen vor meiner Zimmertür. Alles war fertig, mein Vater musste nur ins Bett gehen, dann musste ich noch eine halbe Stunde warten und dann konnte ich aufstehen und endlich verschwinden!
5 min später hörte ich Schritte an meiner Tür vorbeigehen und dann ins Zimmer neben an gehen. Ich hörte den Wasserhahn ein mal, kurz drauf ein zweites mal, dann kurz drauf die Toilettenspühlung und den Wasserhahn ein drittes Mal. Kurz darauf die Badtür wie sie geöffnet wurde und dann wieder geschlossen. Die Schritte gingen weiter, entfernten sich von mir. Dann die Klinke der Zimmertür meiner Eltern. Endlich war er schlafen gegangen, danke!
Eine halbe Stunde später warf ich die raue Bettdecke von mir runter, stand auf, schlüpfte in meine farblosen Wanderschuhe und nahm die zwei Taschen. Ich öffnete leise meine dunkle Tür und trat in den Flur, um meine Tür dann wieder zu schließen. Meine Füße huschten über den grauen Steinboden unseres Flurs. Meine Augen auf das Ende gerichtet, in dem eine Tür, genauso grau und dunkel wie alles andere, war. Das wahren eigentlich die einzigen Farben die wir kannten; grau, braun, braun - grau, vielleicht ein bisschen grün dabei.
Meine kräftigen Hände umfassten schon wenige Sekunden später den Türgriff und drückten ihn nach unten. Ich trat nach draußen und Atmete tief ein und aus. Dann lief ich weiter, die Straße entlang bis zu dem grauen Haus, das größer war als die anderen.
Dort angekommen versteckte ich mich in der Gasse zwischen dem und einem anderem Haus. "13?" Es war 4317, sie nannte mich immer so.
Ich nickte, obwohl wir beide nichts sahen wussten wir was der andere tat. Ich spürte ihre Hand an meinem Arm. "I-ich... müs-ssen wi...wir das...", stotterte sie. Ich wusste genau wie sehr sie das nicht wollte. Wie sehr das zu den Dingen gehörte die sie nicht machen wollte, aber trotzdem mussten wir es tun.
Meine Arme fanden sich um ihren Körper und ich spürte ihre wärme. "Ja 17, wir müssen!", gab ich ihr zu verstehen. Sie löste sich aus der Umarmung und nickte sachte.
Sie griff mit ihrer Hand an meine und lief los, erst durch die Gasse, dann durch die Straßen, nach etwa 15 min hatten wir unsere kleine Stadt verlassen.
Dann führte unser Weg uns in den Wald, aber wir liefen einfach weiter, immer weiter. Unsere Hände fest miteinander verschränkt damit wir uns nicht verlieren konnten.
Wir wussten beide wo wir hinwollten, also liefen wir weiter, nach gut einer Stunde kamen wir dort an. An einem Pferdehof.
Wir betraten den Stall und hofften einfach nur, dass uns niemand erwischen würde. Wir schlichen die Stallgasse entlang.
17 schaute sich jedes Pferd genau an. Dann plötzlich stoppte sie. "Hallo kleiner", flüsterte sie. Es war ein großes, schwarzes Pferd, mit vielen Muskeln, eindeutig ein Hengst. "KLEINER?", fragte ich. Sie zuckte mit den Schultern. "Ich nehme ihn", meinte sie dann und ich nickte, "er scheint stark zu sein. Holst du seinen Sattel und so?" Diesmal nickte sie und ich betrachtete die anderen Pferde.
Vor einem mittelgroßen, palomino Hengst, machte ich halt. Seine braunen Augen guckten mich stark an. Ich hielt ihm meine Hand entgegen und er schnaubte freundlich. Ich lächelte und lief zur Sattelkammer, nachdem ich geguckt hatte wie er hieß.
Ich suchte an den Sätteln den Namen 'Hmp7'. Und fand ihn auch bald.
Ich schnappte mir den Sattel und die Trense die an derselben Nummer hing, dann schaute ich zu 17. Sie schüttelte den Kopf: "Deckhengst." "Dann such nach einem großen Sattel, der ihm passen könnte", meinte ich zu ihr und ging, nachdem sie sich wieder den Sätteln zugewandt hatte, zu dem Hengst, den ich mir ausgesucht hatte.
Ich nahm den Halfter und den Strick die an seiner Boxentür hingen und machte die Box auf. Sanft striff ich den Halfter auf seinen Kopf und befestigte den Strick an dem Halfter.
Nachdem ich ihn raus geführt und angebunden hatte, suchte ich nach Putzzeug. Ich brachte 17 auch gleich welches mit und putze den goldenen Hengst dann, damit ich ihm danach den Sattel auflegen konnte.
Meine Taschen, die an einer Box standen, befestigte ich an dem Sattel. Dann tauschte ich den Halfter gegen die Trense und wartete darauf, dass 17 fertig werden würde.
Auf einmal ging das Licht an. Und ich hörte Schritte hinter mir. 17 und ich sahen uns geschockt an.
_______________________________________Wer hat wohl das Licht angemacht? Wer ist die Person, die auf 17 und 13 zugeht? Werden sie Ärger bekommen? Werden sie erwischt werden? Können sie es schaffen?
Bei Fragen bitte in den Kommis melden!
LG ES
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Sapphire Heart
Fantasia#Estelle Die Tage an denen wir alle sterben werden kommen, doch bis dahin wird mir mein Amulett einen großen Nutzen erweisen. #Jonas Unterschiede sind etwas sehr besonderes in unserer Welt. #Sophie Unsere Heimat haben wir verlassen, wegen Wörtern...