3: wach auf Sophie!

19 5 4
                                    

Jonas' Sicht:

Lasst mich raten, Sophie hat euch erzählt was dann geschah? Und geendet hat sie bestimmt bei dem Augenblick in dem sie ihr Bewusstsein verloren hatte, nun ja, ich fange jetzt aber von dem Punkt an, an dem ich merkte dass Sophie schneller war als ich und wir langsam nicht mehr hinterher kamen.

Ich trat mein Pferd also in die Seiten um es anzutreiben. Allerdings war ich viel zu Grob, weshalb der goldene Hengst laut wierte und nach hinten austrat. "13! Übertreib es nicht!", rief 17 zu mir nach hinten.

"Komm schon guter, es tut mir leid, ich wollte nicht so grob sein", sprach ich zu Hmp7, welcher dann langsam wieder in normalen Galopp fiel.

Dann beobachte ich wie 17 sich in den Sattel setzte und langsamer wurde.

Der Junge kam mir immer näher, bis er schließlich fast neben mir war, aber er beachtete mich gar nicht, er galoppiert weiter, zog an mir vorbei und holte langsam auch 17 ein.

Als er auf der selben höhe wie 17 war, erkannte ich, dass sie rüber sprang und auf dem Hinterteil der Schimmelstute landete. Ich atmete erleichtert aus.

Kurze Zeit später vernahm ich den Aufschrei, des älteren Jungen. Es klang nicht gut, es klang nach Schmerz und Blut, nach durchschnittener Haut, ja das alles konnte ich daraus hören. Und es beschaffte mir eine Gänsehaut, auf dem ganzen Körper.

Wegen der Entfernung konnte ich nicht verstehen was sie redeten, aber ihre Stimmen klangen drohend und nicht gerade freundlich.

Ich hatte den Hengst von 17 eingefangen und zog ihn jetzt an den Zügeln hinterher.

Dann plötzlich schrie 17 auf, ihre Stimme war geprägt von Schmerz und vermischte sich mit Todesangst. Was mir sofort einen Stich in meinem Herzen bereitete.

Mein Blick war nach vorne gerichtet, lag auf 17, die immer noch auf dem Pferdehintern stand. Ich erkannte wie sie langsam zusammen sackte, bis ihre Beine abknickten und sie dann hart auf den Boden fiel. Ihr Kopf hart auf den Untergrund knallte.

Krampfhaft zog sich in mir alles zusammen, mein Herz wurde immer enger und der Schmerz, den ich bei ihrem Anblick erlitt, war grauenhaft.

Ich hielt die Pferde an und hockte zwei Sekunden später schon neben 17. Ihre ganzen Klamotten waren blutgetränkt, das Messer steckte in ihrer Schulter, ihre Augen waren geschlossen. Nachdem ich eine Weile versuchte sie wach zu bekommen, musste ich feststellen das sie bewusstlos war. Weshalb mir eine Träne über die Wange lief.

Beim Anblick des ganzen Bluts, zog sich mein Magen noch enger zusammen, wie konnte aus diesem zarten, leichten Mädchen nur so viel Blut kommen?

Meine Gefühle waren eine Mischung aus Wut, Trauer, Schmerz, Angst und krampfhafter Verzweiflung.

Ich stand auf und drehte mich zu dem Jungen der mit seinem Pferd da stand und es an den Zügeln fest hielt. Er versuchte die anderen beiden Pferde zu greifen, um dann wahrscheinlich zu verschwinden.

Arschloch, dachte ich, wie kann er es wagen 17 so zu verletzen? Das wird er noch zurück bekommen. Voller Abscheu beobachtete ich ihn ein paar kurze Sekunden.

Dann sah ich mich kurz um, es lag nirgendwo etwas, womit ich 17 hätte helfen können, also riss ich, ohne lange zu überlegen, mein T-Shirt kaputt. Ein großes etwas rundes Stück und ein langes, dünnes Stück riss ich heraus.

Ich hockte mich zu 17 und fasste an den Griff des Messers. Schnell zog ich es heraus, nicht beachtend meiner verücktspielender Gefühle, und drückte dann mit dem runden Stück Stoff auf die Wunde. Den länglichen Stofffetzen wickelte ich so drum, das es das andere dauerhaft an ihre Verletzung drückte, um den Blutverlust zu stoppen oder wenigstens zu verringern.

Der unerträgliche Schmerz in meinem Brustkorb, in meinem Magen und eigentlich überall, breitete sich noch weiter aus, als ich sie so hilflos auf dem Boden liegen sah, er würde es auf jeden Fall zurück bekommen!

Dann nahm ich das Messer wieder in die Hand und nach einem besorgten Blick zu 17, bei dem sich wieder alles in mir zusammenkrampfte, blicke ich zu dem Jungen, der immernoch versuchte Hgr23 einzufangen. Ich ging auf ihn zu, wodurch er seine Aufmerksamkeit auf mich lenkte.

Als ich nah genug bei ihm war, schleuderte ich die Hand mit dem Messer, mit all meiner Wut, nach vorne und hätte ihn damit wahrscheinlich am Hals aufgeschlitzt, wenn er nicht die Pferde losgelassen hätte und sich nicht geduckt hätte. So traf die Klinge also ins Leere.

Ich drehte das Messer, so dass die Klinge nicht mehr nach vorne zeigte sondern nach hinten, da ich checkte das es sich so besser kämpfen lässt.

Gleich als der Junge sich aufgerichtet hatte, deutete er einen Tritt von rechts an, aber ich wusste was er vorhatte, weshalb ich das Messer nach oben neben meinen Schädel, vor meine Schläfe riss, wo der eigentliche Angriff, mit seiner Faust, hinging.

Während seine Faust noch gegen das Messer in meiner Hand prallte, wodurch sie aufgeschlitzt wurde und das Blut an der Klinge und seinem Arm herunter lief, startete ich einen Angriff mit meinem Füß, der genau wie gewollt in seinem Magen landete. Keuchend verklang der Schrei - den er gestartet hatte, als sich die Klinge in seine Hand borte - während er sich mit der, noch nicht blutenden, Hand an den Bauch fasste und zusammen sackte.

Mein Herz wurde etwas leichter, wenn er sich mit 17 anlegt, muss er auch mit mir rechnen. Etwas erleichterter blickte ich ihn, weiterhin voller Abscheu und Wut, an und startete meinen nächsten Angriff.

Ich war kurz davor ihm das Messer in den Rücken zu rammen, als mir die Beine weggezogen wurden und ich auf dem Boden fiel. Anscheinend hatte er die Gelegenheit genutzt so nah an meinen Beinen zu sein, die keine Aufmerksamkeit von mir bekamen und hatte sie mir weggezogen, was ich an seiner Stelle wahrscheinlich auch getan hätte.

Durch mein verdammtes Glück landete ich genau auf einem spitzen Stein, der sich mit Leichtigkeit in meinen Rücken schnitt, als ich auf dem Boden aufknallte.

Dass musste man aber auch erstmal hinbekommen, die einzige Verletzung eines Kampfes, durch einen (spitzen und scharfkantigen) Stein, auf den man gefallen war. Das ist ja schon ein wenig lächerlich.

Der Schmerz ließ mich zwar aufschreien, hielt mich aber dennoch nicht ab meinen Fuß mit Wucht im Gesicht des älteren zu platzieren.

Ich stand auf und blickte nach unten. Ich schien ihn genau an der Nase getroffen zu haben, denn aus seinen Nasenlöchern strömte das Blut.

"Lässt du uns jetzt mit den Pferden gehen oder willst du noch mehr auf die Fresse?", fragte ich abschätzig, was mir eigentlich garnicht gefiel, aber wenn wir überleben wollten, mussten wir damit klar kommen, dass wir uns nur so durchsetzen konnten.

Aber trotzdem hoffte ich, das wir nicht allzu oft in solch Situationen geraten würden, da es wirklich nicht zu meinem sonst so liebenswürdigem, freundlichem und hilfsbereitem Charakter passte.
_________________________________________

Die Armen hm? Was sie alles durchmachen müssen. Ihr wisst sicher auch, wie dieses Krampfhafte zusammenziehen sich anfühlt oder? Wenn nicht dann hoffe ich, das Jonas alias 13 es euch gut erklärt hat.

Hm... Was wird jetzt wohl aus den Verletzungen der dreien? Was wird überhaupt aus Sophie alias 17, wird sie wieder aufwachen? Wird sie bleibende Schäden durch die Verletzungen erhalten?
Wie wird es weiter gehen bei dem fremden Jungen und Jonas?

Naja ich hoffe euch hat das Kapi gefallen, Rückmeldung und Kritik ist wie immer gerne gesehen.

LG ES

Sapphire Heart   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt