4: plötzlich Verbündete

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Jonas' Sicht:

"Warum seit ihr eigentlich so gut im kämpfen? Ihr seid doch jünger", brachte er heraus und blickte mir star in die Augen.

"Unsere Väter sind Wachmänner des Königs und ich wurde seit meinem 4. Lebensjahr auf diesen Beruf vorbereitet und ausgebildet. Was ich alles dann an 17 weiter gegeben habe", erklärte ich, weder mit Stolz oder Mut noch mit Arroganz.

"Ihr könnt die Pferde haben und abhauen, aber wo wollt ihr eigentlich hin?", wollte er diesmal wissen, während er versuchte sich hoch zu stützen und aufzustehen. Dabei kam der gute Mensch in mir hoch, weshalb ich ihm meine Hand reichte und ihm auf holf.

"Nun ja, das wissen wir nicht so recht, wir wissen nur, dass wir etwas haben, das uns den Weg weisen wird", spreche ich philosofierend. "Und das ist?", hakte er weiter nach.

"Ehm... also..." Ich blicke kurz hilfesuchend zu 17, die aber noch still auf dem Boden lag. Ich schluckte und atmete dann tief durch. "Die Wörter, in unseren Augen", versuchte ich dann zu erklären, "sie ... sie weisen uns den Weg, indem sie entweder blasser oder klarer aus unseren Augen hervorstechen."

Ein undeutbarer Blick huschte über sein Gesicht. "Meine Uroma... , sie hat mir früher immer etwas erzählt, von.... von einer anderen Welt, einer Welt, die weit entfernt von unserer ist, einer Welt in der die Menschen keine Zahlen als Namen haben...", fängt er an sich zu erinnern.

Ich schaute ihn geschockt an, unvorstellbar, was sollte man den sonst für Namen haben. Er bemerkte meinen Blick und nickte: "Ja, für uns ist das echt seltsam, aber dort in dieser anderen Welt, dort war alles anders. Alfred, Otto, Berbel, Johanna, Markus, Greta und all solch komische Wörter hatten sie als Namen."

Gebannt und geschockt beobachtete ich seine Gestiken während er redete und hing förmlich an seinen Lippen. "Sie erzählte mir von der Legende, von den vier Jugendlichen, die... immer wussten wie die anderen hießen, auch wenn sie es noch nie gesagt bekomme hatten wie dieser jemand hieß, wussten sie es", sprach er weiter.

"Wie?", wollte ich wissen und starrte ihn fassungslos an.

"Sie lasen es in den Augen", beendete er seine Nacherzählung.

Ungläubig blickte ich ihn an, während ich noch immer fassungslos den Kopf schüttelte. Aber er nickte und fügte dann hinzu: "schau in meine Augen! Wie heiße ich?"

Ich tat was er sagte, doch ich erkannte nichts. Gerade als ich aufgeben wollte, flackerte etwas verschwommenes in seinen Augen auf. Ich schaute genauer hin, bis ich wiedermal ein komisches Wort entdeckte: Hannes.

Dieses sprach ich dann auch aus, als er zurück trat vor Schock. "Dort müsste aber eigentlich 3867 stehen", meinte er. Worauf sich ein komisches Gefühl in mir breit machte, ich dachte scharf nach.

"Ich weiß es, wir sind die Auserwählten, die wieder in die andere Welt sollen, deswegen haben wir die Namen, das sind unsere richtigen Namen, die wir dort tragen werden. Du weißt etwas, wodurch wir es schaffen werden dort hin zu kommen, als dank, wirst du uns begleiten", brachte ich staunend heraus, obwohl ich selbst nicht so genau wusste was ich da sagte.

"Wir müssen auf jedenfalls so schnell wie möglich weiter, denn wenn es hell wird, wird unser Fehlen bemerkt werden und dann sind die Suchtrupps in zwei Stunden hier", erklärte ich besorgt und schaute zu 17, " du hast nicht zufällig eine Idee wie wir sie heil mitnehmen können oder?"

Ich wusste selbst nicht, warum ich ihm aufeinmal vertraute und ihn fragte ob er eine Idee hatte. Vielleicht lag es an meiner Naivität, vielleicht, aber auch einfach daran das er auch ein Wort in den Augen stehen hatte und er viel wusste, durch seine Uroma. Aber ich wusste eins, eine Sache würde sich nicht ändern, mir würde jede Sekunde, in der ich ihm kein Messer in den Magen rammte, so schlecht sein, das ich kotzen könnte. Et hatte 17 so doll verletzt das sie bewusstlos geworden war. Wer weiß ob sie überhaupt wieder aufwachen würde? Und wie sollten wir sie solange, bis sie aufwacht heil transportieren?

Doch zu meinem erstaunen nickte er: "Wenn du Hgr23 reitest, kann ich sie hinter dich auf den Sattel setzen und an dir fest binden, damit sie nicht runter fällt. Hmp7 kommt von ganz alleine hinter uns hinterher und ich reite Sgs14."

Ich nickte zustimmend. "Aber... wir haben zwar viel Zeug eingepackt, aber wenn du jetzt mitkommst...", fing ich an, aber er unterbrach mich mit einem grinsen.

"Ich hätte nie gedacht das meine Paranoia mal zu etwas nützlich ist, ich hab in einer großen Eiche im Wald eine Notfall Überlebenstasche versteckt. Ich mache sie einfach an dem Sattel von Sgs14 fest und gut ist", gab er der Sache die Klarheit.

Ich lächelte und dann begannen wir das zuvor besprochene in die Tat umzusetzen. Etwa 20 min später war alles erledigt und ich wartete darauf, dass er Aufstieg und wir los reiten konnten.

Als er nun endlich auf dem Pferd saß, galoppierten wir gleich aus dem Stand an.

Die Hufe der drei Pferde preschten über den wirren Waldboden.

Wir ritten lange so weiter, durch den Wald. Die Vögel zwitscherten, ab und zu sprangen ein paar Rehe aus dem Gebüsch und hüpften ein paar Meter vor uns über den, kaum zu erkennenden, Waldweg. Irgendwann bogen wir direkt in den Wald rein und kämpften uns zwischen den Bäumen durch. Das war zwar aufwändiger und dauerte länger, aber so war die Chance größer das sie uns nicht fanden.

Etwa 3 Stunden später ging die Sonne langsam auf, was uns zu dem Entschluss brachte ein Pause zu machen, da wir sehr fertig waren und ich seit gut 24 Stunden nicht mehr geschlafen hatte. Allerdings waren wir zu dieser Zeit nicht gerade in einem schönem Teil des Waldes. Die meisten Bäume waren Tod und zwischen den Bäumen wuchs auch kaum etwas, ein paar verdorrte Sträucher fanden noch platz aber mehr auch nicht. Also galoppierten wir noch weiter, bis der Wald langsam wieder an Farbe und Lebendigkeit zu nahm.

Ein wenig später stießen wir auf eine kleine aber gemütliche Lichtung. Sie war perfekt, denn rinks herrum, standen die Bäume ziemlich dicht, es führte kein normaler Weg hier her und wir hatten glücklicher Weise auch keine Spuren hinterlassen. Also konnten wir auf dieser Lichtung Rast machen.

Wir befreiten die Pferde von den Sätteln und Trensen und banden sie mit Halftern und Stricken an ein paar Bäumen fest. Die Halfter und Stricke hatten wir in den Taschen, es war unser Plan gewesen zu reiten und hatten deshalb schon geahnt, das wir soetwas gebrauchen können. Auch 67 hatte Halfter mit, anscheinend war er genauso paranoid und naiv wie 17 und ich, was ihn mir schon ein wenig sympathischer machte.

Wir stellten den Pferden noch Behälter hin, in die wir Wasser füllten und legten dann Decken aufs Gras um uns darauf auszuruhen.

Für 17 platzierte ich noch eine Decke als Kopfkissen hin und legte sie dann sanft darauf. Ich suchte aus unseren Taschen richtiges Verbandszeug um ihre Schulter ordentlich zu verarzten. Ich desinfizierte die Wunde und wickelte dann einen Durckverband drumherum, in der Hoffnung sie würde dadurch nicht so viel Blut verlieren.
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Naja also wenn ich Jonas alias 13 wäre würde ich Hannes alias 67 nicht trauen, wer weiß was er noch so geplant hat, aber mal gucken was bei denen noch so passieren wird nh?

Aber was meint ihr, hat Hannes die Wahrheit gesagt? Was wird aus den Verletzungen der dreien? Wie wird Sophie alias 17 reagieren wenn sie erfährt, das sie dem, der sie so verletzt hatte, plötzlich vertrauen soll? Wird sie nicht ein ähnliches Gefühl wie Jonas haben? Oder wird sie gleich auf ihn losgehen? Was wird überhaupt aus ihr, wird sie wieder aufwachen? Wird sie bleibende Schäden durch die Verletzung erhalten? Wie wird es ihr gehen wenn sie aufwacht? Wie wird Hannes darauf reagieren?
(Und wo war Hannes eigentlich im Prolog?)
Und was wird Jonas machen?
Wie werden sie voran kommen?

Ach ja so viele Fragen. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.

LG ES

Sapphire Heart   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt