A

403 17 2
                                    

Um 5:58 Uhr war ich wach. In zwei Minuten würde mein Wecker läuten, aber ich stand auf und zog mich an. Ich nahm eine schwarze Legings und ein graues, luftiges T-Shirt. Aus dem Bad nahm ich meine Haarbürste und frisierte meine Haare vor dem Spiegel. Die Bürste legte ich wieder hin und setzte mich auf mein Bett. Ein durchgehendes Piepen setzte ein. Sina schlug wütend auf den Wecker ein. Ihren Kopf hatte sie ins Kissen gelegt und ihre Hand traf nicht. Doch dann bekam sie den Wecker aus. "Aufstehen!", rief ich, als sie noch immer im Bett lag. "Jaja", murmelte sie und stand mühsam auf. Ihre Haare sahen zerzaust aus und ihre Augen waren noch fast zu. Verschlafen stolperte sie ins Bad und sperrte zu. Heute war Donnerstag. Bis Samstag konnte ich es nicht mehr aushalten. Mir würde jede Sekunde vorkommen, als wäre es eine Stunde.

Sina kam aus dem Bad. Ihre roten Haare waren wieder normal und ihre Augen geöffnet. "Um 7 ist essen und dann bis 11 ist Therapie", erklärte sie mir. Wir verließen unser Zimmer und begaben uns zum Speisesaal.

Nach dem Essen gingen wir in einen Therapieraum. Ein anderes Mädchen kam auch in den Raum. "Ich heiße Sarah und bin 17 Jahre alt", stellte sie sich vor. Sina und ich stellten sich dem Mädchen vor. Sie hatte blonde Haare und blaue Augen, und trug ein blaues T-Shirt und eine Jegins.

Die restlichen Tage verliefen ohne irgendwelcher wichtigen Ereignisse. Sarah, Sina und ich lernten uns besser kennen und hatten Spaß. Dann war endlich Samstag. Wir drei saßen an einem Tisch und aßen zu Mittag. Bei dem Gedanken, dass ich Flo, Marti, Steve und Rick in real life sehen, breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. Wir standen auf. "Ihr kommt wirklich nicht schwimmen mit?", sagte Sarah traurig. Sie wusste nicht, das Sina einen Kanal auf YouTube hatte. "Freunde wollen uns besuchen", erklärte Sina. "Schönen Tag noch", sagte Sarah und verließ uns beide. Wir beide gingen rauf, auf unser Zimmer. "Ich hab ihnen geschrieben, wo sie uns finden", meinte sie.

Es klopfte an der Tür. Ich sprang auf, während Sina langsam aufstand. Sie ging zur Tür und öffnete sie. Ich blieb wo ich war und versuchte nicht herum zuspringen oder freudig herum laufen. Vier Typen kamen mit Sina auf mich zu. Flo und Marti waren vor Steve und Rick, deswegen sah ich sie zuerst. "Flo! Marti! Steve! Rick! Das ist Ines!", sagte Sina. Steve und Sina begannen etwas zu bereden und verzogen sich in eine Ecke. Rick folgte den beiden und gab Kommentare dazu. "Von wo kommst du?", fragte Flo. "Und wie alt bist du?", hängte Marti an. "Ich komme aus Österreich und bin 13", stellte ich mich vor. "Und hübsch", lachte Steve, der unser Gespräch wohl mit bekommen hatte. Die Junges lächelten und ich wurde rot. Mir hat es die Stimme verschlagen und wagte nun nicht mehr aufzublicken.

Das erste Mal das ich sie in echt sehen und gleich ein Kompliment.

"Wollen wir was trinken gehen?", fragte Rick um die Stille zu zerstören. Die Röte in meinem Gesicht verschwand. "Aber hier gibt es keinen Alkohol", widersprach Sina. "Und ich bin erst 13", stimmte ich ihr zu. "Was ist, wenn wir etwas ohne Alkohol trinken? Bowle oder Energiedrink oder Cocktail", schlug Steve vor. "Ja!", stimmten wir zu. Wir verließen das Zimmer und gingen zur Lobby. Flo und Marti gingen neben mir und Steve und Rick neben Sina. Gemeinsam quetschten wir uns in den Aufzug, weil wir zu faul waren die Treppen zu nehmen.

"Ich eine Himbeer-Bowle", bestellte ich. Nach kurzer Zeit bekamen wir unsere Bestellungen. Flo, Steve und Sina Cocktails, Rick einen Energiedrink und Marti auch eine Bowle. Zusammen saßen wir in einem Kreis. Obwohl kein Alkohol in den Getränken war, amüsierten wir uns prächtig. Keiner wusste warum, aber wir lachten, ohne Grund. Als mich plötzlich jemand an der Schulter berührte. Ich drehte mich um und sah voller Schock meine Mutter. "Wer ist das?", fragte sie mich und nickte zu den Junges. "Mum, das ist Flo, Marti, Steve und Rick", erklärte ich. "Dann lass ich euch wohl alleine", meinte sie und ging.

Marti öffnete den Mund und gähnte. Er sah müde aus, genauso wie die anderen. Von Müdigkeit spürte ich nicht. Marti lehnte sich zurück, doch sein Kopf rutschte zu mir. Ich wusste nicht, ob ich es süß, komisch oder peinlich finden solle. Anscheinend war er so müde, das es ihm gar nicht auffiel. Sein Kopf lag auf meiner Schulter. Da gähnte ich auch. Mit einem Stupsen weckte ich ihn auf. Er blinzelte. "Du bist eingeschlafen", sagte ich. "Mhm", murmelte er. "Wir sollten in unser Hotel gehen", schlug Flo vor. "Nacht!", verabschiedeten wir uns. Sina und ich schleiften unsere müden Körper nach oben. Ich legte mich nur noch in mein Bett und fiel in einen tiefen Schlaf.

Luck?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt