o2. Partner

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Partner.

Ich hasste jeden meiner Partner. Doch Hidan hasste ich von allen am meisten. Dass ich ihn nicht töten konnte und gezwungen war mich mit ihm auseinanderzusetzen, war der Hauptgrund dafür. Ich war ein Einzelgänger und brauchte niemanden der mir im Weg stand. Doch diese Partnerschaft konnte ich nicht wie die vorherigen, durch einen unglücklichen Unfall, auflösen. Also ertrug ich sie widerstrebend. Tag um Tag fiel es mir ein Stück leichter, bis ich sie irgendwann akzeptiert hatte. Ich gewöhnte mich an Hidan. Und auch wenn ich ihm noch immer oft damit drohte, dass ich ihn irgendwann umbringen würde, so dachte ich immer seltener darüber nach, es auch wirklich in die Tat umzusetzen.

Ich konnte nicht genau sagen, wann diese ernst gemeinte Drohung ein leeres Versprechen geworden war.


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Als ich zu mir kam, wunderte ich mich, dass ich noch lebte.

Doch schon im nächsten Augenblick wünschte ich, ich wäre tot. Denn mein Körper durchzuckten heftige Muskelkrämpfe, mir war unsagbar schlecht und alles brannte wie Feuer. Es fühlte sich an, als würde ich von tausend Nadeln durchbohrt werden.

Ich lag auf dem Rücken und schaffte es nur mit Mühe, mich auf die Seite zu drehen. Ich fühlte mich elend. Obwohl mir alles weh tat, spürte ich meinen Körper nicht, er war regelrecht taub. So musste es sich anfühlen, wenn man vom Blitz getroffen worden war. Meine Brust schmerzte höllisch, ich war wie benommen und jede Sekunde schien der Schmerz noch etwas stärker zu werden. Ich schnappte nach Luft, versuchte normal zu atmen, mich zu beruhigen und nicht in Panik zu verfallen. Irgendwann würde es schon besser werden.

Als mich das Jutsu erwischt hatte, musste ich wohl im Reflex meinen Körper verhärtet haben. Anders konnte ich mir nicht erklären, wie ich das überlebt haben sollte. Aber ich konnte mich auch zu früh freuen. Denn es fühlte sich eher so an, als würde mich mein Ende gerade herbeieilen.

Meine Finger gruben sich in die Erde und da ich es nicht schaffte aufzustehen, schliff ich mich unter Anstrengung vorwärts. Ich kroch orientierungslos geradeaus, wusste nicht wo ich war oder wohin ich wollte.
Um mich herum war Wald, also konnte ich mich nicht mehr auf dem Kampfplatz befinden. Ich musste durch die Wucht des Schlages wohl bis in das kleine Waldstück, das sich links der Klippe erstreckte, geschleudert worden sein.

Das war gut.
Ich konnte nicht weiterkämpfen. Ich brauchte eine Pause.

Ein Geräusch von herannahenden Schritten nahm ich plötzlich hinter mir wahr, als ich es gerade bis an einen Baum geschafft hatte, gegen den ich mich nun mit der Schulter lehnte. Meine Kleidung wies an zahlreichen Stellen Risse auf, mein Stirnband sowie meine Gesichtsverhüllung war fort. Sie mussten wohl hier irgendwo im Wald herumliegen.
Meine erhitzte Stirn berührte die raue Rinde und ich kniff die Augen zusammen, als mich eine weitere Welle des Schmerzes durchfuhr.

Die Schritte verstummten dicht hinter mir.

«Ah, da bist du. Hat dich ganz schön erwischt, was?»

Hidan. Ich wollte ihn nicht sehen. Ich wollte in meinem geschwächten Zustand niemanden um mich haben.
Ich drehte ihm den Rücken zu, da ich nicht wollte, dass er mitbekam wie fertig ich war. Zumal mir erst jetzt auffiel, dass sich mein Körper nicht mehr richtig zusammenhalten konnte. Die Nähte hatten sich gelockert, meine Arme baumelten halb an den schlaffen Fäden und ich wollte gar nicht wissen, wie mein Gesicht aussah. Die Fäden zuckten immer mal wieder irritiert, ich hatte kaum noch Kontrolle über sie. Da war es nicht verwunderlich, dass ich mich nur noch kriechend fortbewegen konnte.

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