o6. Change

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Veränderung.

Seit dem Vorfall, der mir fast das Leben gekostet hätte, war etwas anders. Ich wusste nicht genau was, nur dass etwas anders war. Mit Hidan. Mit mir. Mit uns beiden. Ich konnte es mir nicht erklären. Hatte er irgendetwas mit mir gemacht, als er mein Herz anfasste?
Denn seither fiel es mir schwer, meine Gedanken beisammen zu halten, mich zu konzentrieren. Als hätte sich Hidan in meinen Verstand geschlichen und sich so sehr darin festgesetzt, dass es unmöglich schien, ihn wieder loszuwerden. Ich konnte nicht aufhören über ihn nachzudenken, ihn zu beobachten, wenn er es nicht mitbekam. Mich zu fragen, was in seinem Kopf vorging oder wie sein Leben bisher ausgesehen hatte.

Ich konnte nicht aufhören mir auszumalen, was zwischen uns sonst noch alles anders sein könnte.


–    ∙   ◦  ☽  •  ☾  ◦   ∙    –


Es war mitten in der Nacht und etwas hatte mich geweckt.

Ich lag auf dem Rücken, Hidan lag wie immer bei mir und konnte sich aus irgendeinem Grund nicht still halten. Erst als sich der Nebel um meinen schlaftrunkenen Verstand lichtete, wurde mir klar, was er da tat.
Er hatte seinen Kopf auf meiner Schulter gebettet, ein Arm lag quer über mir, während eines seiner Beine angewinkelt über meines geschoben war. Was an sich alles nichts Außergewöhnliches mehr war. Nur das abgehackte Atmen war neu. Genauso wie das Festkrallen in meine Seite, wann immer sein Becken seitlich gegen meine Hüfte stieß.

Er rieb sich an mir. Dass er erregt war brauchte man nicht zusätzlich erwähnen.

Als er merkte, dass ich wach war, sog er erschrocken die Luft ein und hielt sofort in seinem Tun inne. Schnell rückte er ein Stück von mir ab, so dass sein Schritt nicht mehr direkt an mir lag. Dann war es still, er rührte sich nicht mehr, lag vollkommen versteift neben mir. Fast so, als würde er sich tatsächlich vor meiner Reaktion fürchten. Was mich ein wenig wunderte, denn sonst scherte er sich doch auch kaum darum, wie ich über die Dinge dachte.
Ich rechnete mit einer dummen Bemerkung, Kraftausdrücken oder ähnlichem. Einfach etwas, das das hier irgendwie erklären würde. Doch Hidan blieb wider erwarten stumm.

Was dazu führte, dass ich eine Zeit lang nur schweigend in die Dunkelheit starrte – was sollte ich hiervon halten? Wirklich schockiert oder sprachlos war ich nicht – schließlich bildete ich mit Hidan schon eine Weile ein Team und wusste, dass der immer mal wieder für eine Überraschung gut war. Diese waren hiermit jedoch nicht zu vergleichen, weswegen das hier für mich schon etwas... unerwartet kam.
Doch ich empfand es weder als abstoßend, noch ekelte es mich an – sonst hätte ich ihm wohl schon längst eine reingehauen und aus dem Bett befördert.

«Ganz schön frech von dir, sowas zu tun während ich schlafe», war das Erste, was mir hierzu in den Sinn kam.

«Was meinst du?», fragte er eine Spur zu schnell nach.

Ich schnaubte lautlos – wollte er mich für dumm verkaufen?

Ein Zucken ging durch Hidans Körper, als ich meine Hand kommentarlos auf seinen unteren Rücken legte, sein Unterleib wieder an mich zog und ihm damit klar machte, dass ich sehr wohl mitbekommen hatte, was er bis eben getrieben hatte.
Sogleich stemmte er sich gegen mich, versuchte wieder Abstand zu mir zu gewinnen, was ihm aber nicht gelang, da ich nicht locker ließ und ihn eisern bei mir hielt. Es schien als befürchtete er Schläge oder sonstige Gewaltanwendung meinerseits – eigentlich nachvollziehbar, denn im Normalfall fackelte ich nicht lange, wenn mir etwas nicht passte.
Doch warum sollte ich wegen dem hier wütend sein?

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