Fünfzehn

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Die kahle Gegend fing vor meinen Augen an, zu verschwimmen und sich zu verformen. Yales leblosen unterkühlten Körper umklammerte ich fest und ließ einen leisen Schrei hören, als der Boden unter uns einstürzte und die schwarzen Schwingen des Todes in meinem Blickfeld erschienen..

Der schwarze Hengst flog unter uns, fing uns auf und schlug mit den Flügeln.

Es freut mich, dich wiederzusehen, Todestochter.

Seine dunkle Stimme hallte von den steinernen Wänden wider und ich wollte gar nicht daran denken, wesshalb wir gerade hier waren. War es wegen Yale? Weil er tot war?

Natürlich sind die Umstände nicht gerade angenehm, aber ich werde dich heute erneut eine Entscheidung treffen lassen.

Der Hengst landete mit gleichmäßigen Galoppsprüngen auf einem Feld; so weit das Auge reichte konnte man die roten Blütenblätter von Mohnblumen erkennen. Der Himmel existierte hier nicht, über uns hingen einfache schwarze Tücher, manche zerrissen, einige jedoch brandneu. Der Kontrast war enorm - auch wenn der Stoff immer die gleiche Farbe hatte, erkannte man die Unterschiede.

Dein Freund ist tot. Er ist hier, um in das ewige Leben einzutreten.

Ich spürte nichts. Gar nichts. Mein Körper war leer, mein Kopf stellte das Denken ein und mein Herzschlag reduzierte sich. Er war tot. Ich hatte ihn nicht retten können und jetzt war er tot. Ich war schuld.

Und du bist mit ihm gestorben. Ihr hattet eine seltsame Bindung, wart kein Liebespaar, aber doch mehr als Freunde, nicht wahr?

Ich konnte nichts anderes tun, als leicht zu nicken. Hatte ich Yale geliebt? Ich glaube, ja. Ich denke, einem wurden die wichtigsten Gefühle erst so richtig bewusst, wenn es zu spät war.

Yales schlaffer Körper glitt in das endlose Blumenmeer und verschwand darin. Eine Träne löste sich bei seinem Anblick aus meinem Augenwinkel und tropfte auf den mit Blüten bedeckten Boden.

Ich könnte dich erneut in das richtige Leben zurück schicken. Du könntest herausfinden, wer du wirklich bist, müsstest deinen Freund jedoch zurücklassen.

"Ich glaube, das würde nichts bringen. Ich habe auch so wenig herausgefunden." Außerdem musste ich bei Yale bleiben. Ich war doch eh schon gestorben, wieso also sollte ich noch einmal zurück gehen? Ohne Yale hatte ich eh niemanden gehabt. "Aber ich bitte dich um einen letzten Kampf. Lucas. Ich möchte das mit ihm endgültig beenden und nicht alles offen lassen."

Ein schwarzer Dolch erschien in meiner Hand und mit einem Faatsch trat Lucas zwischen den Blumen hervor. Seine Augen fixierten mich verwirrt, danach trat ein beinahe ängstlicher Glanz in sie, doch ehe er überhaubt reagieren konnte, ragte die Klinge aus seiner Brust. Es war kurz und schmerzlos, er war sofort tot und sein Körper sickerte wie Yales auf die andere Seite.

Es liegt an dir, Todestochter. Fühle dich nicht gezwungen. Der Hengst stampfte mit dem Huf auf, ließ seine unglaublich großen Schwingen durch die Luft gleiten und erschuf so ein glänzendes goldenes Tor.

"Ich muss.", sprach ich, bevor ich in das gleißende Licht trat und mich im nächsten Augenblick in Yales Armen wiederfand. Er vergrub sein Gesicht in meinen Haaren, weinte und schluchzte vor sich hin, während ich ihm vorsichtig über den Rücken strich, sein Gesicht zwischen meine Hände nahm und meine Lippen vorsichtig auf seine legte. Und er wich nicht zurück.

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Super Ende, ich weiß.. Hoffe, ihr bringt mich nicht um, denn auch wenn ich sososososoooo lange nicht mehr geupdatet hab (shame on me D';) ist das hier das letzte Kapitel von Fatality. Auch wenn sich eine Fortsetzung an dieser Stelle ganz gut machen würde, tendiere ich eher dazu, diese Geschichte so zu beenden, tut mir leid.

Überhaupt hoffe ich, dass das alles euch noch in irgendeiner Art und Weise interessiert, denn ich habe hier wirklich seeehhr lange nichts mehr von mir hören lassen.. ;'(

Ich persönlich hätte nicht gedacht, dass diese Story so enden würde, und ich finde dieses ziemlich kurze letzte Kapitel auch nicht sehr gelungen, es tut mir leid und ich wette von euch hätte niemand mit so etwas gerechnet (also mit dem Ende, nicht dass dieses Kap nicht so gut war).

Ich möchte allen danken, die das hier gelesen und so nette Kommentare und  Votes hinterlassen haben. Das hat mir viel bedeutet, ich hoffe, dass Shans "Geschichte" (wenn man das so nennen kann..) euch gefallen hat.

Auch wenn ich diese dumme Schreibblockade hatte, hat es mir viel Spaß gemacht, Fatality zu schreiben.

Machts gut, *kiss*, hab euch lieb;* :D

Over and out.

FatalityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt