unperfekt

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Nicht perfekt zu sein, dass war ihre größte Angst.

Sie hat Angst, etwas falsches zu sagen, also bleibt sie lieber still und verpasst somit etliche Chance.

Und da war dieser Junge. Der jedes Mal versuchte mit ihr zu reden, sie zu fragen und mit ihr irgendwie ins Gespräch zu kommen. Doch immerzu hat es ihr die Sprache verschlagen.

Was wäre, wenn er sie dann seltsam findet, komisch und nicht wie die anderen. Oder wenn sie etwas sagt, was sie hinterher bereut, weil Risko war nie ihre Stärke.

Und dann fragt sie sich, warum er ausgerechnet mit ihr spricht. Es ist nicht so, dass sie es nicht will, ganz im Gegenteil. Es ist wunderschön Zeit mit ihn zu verbringen, auch wenn es sich nur um Sekunden handelte.

Hey, dahinten steht er, geh hin und sprech ihn an. Frag ihn etwas oder mach ihm ein Kompliment zu seinen Schuhen oder seiner Jacke, oder sag ihm einfach, wie schön es ist mit ihm zu reden und das er schöne Augen hat und schöne Haare und ein wahnsinnig schönes Lächeln.

Doch der Gedanke daran, dass er keine Lust auf sie haben könnte, hält sie zurück.

Und wieder eine schlaflose Nacht, in der sie darüber nachdenkt was passiert wäre, wenn...

Wenn sie hingegangen wäre, wenn sie es ihm gesagt hätte und wenn sie ihn nach seiner Zeit gefragt hätte. Er zeigt doch Interesse, warum fällt es ihr so schwer das zu glauben?

Sie wälzt sich hin und her, weinend und sich fragend warum sie nur so ist. Immer drei Mal drüber nachdenken und zur Sicherheit ein viertes Mal. Dann erst machen.

Kopf hat immer recht, der Bauch und das Herz, was wissen die schon?

Niemand darf erfahren, wie unperfekt sie ist. Das sie mit niemandem mithalten kann und einfach nichts besonderes ist.

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