genau deswegen

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Ein Dach, ein Abgrund, tausend Gefühle.

Eine Nacht, Milliarden von Sternen, unentdeckte Planeten.

Die Unendlichkeit, so nahe entfernt.

Warme Sommerluft, ein Hauch von Unantastbarkeit.

Und mitten drin; zwei Menschen. Auf dem Dach des höchsten Gebäudes der Stadt und eine längst überfällige Konversation.

»Weißt du was mich davon abhält zu springen?
Das hier.«, sie zeigt in den Abgrund. Es ist so dunkel, dass man den Boden von hier aus nicht sieht. Die Beiden starren ins endlose.

»Die Tatsache, dass du wie Soße vom Asphalt gekratzt werden musst?«, fragt er provozierend und steckt sich eine Zigarette an. Sie hasst den Gestank des Rauchs' der in ihre Richtung geweht wird.

»Das Leben. Ich will noch nicht gehen.

Ich will mich verlieben.

Sex haben, Gefühle zeigen, nächtelang wach bleiben um über unsinnige Dinge reden.

Ich will Maia aufwachsen sehen. Ich will sehen wie sie lacht, weint, Kindergarten, Schule, das alles.«, sie unterbricht und schweigt für einige Sekunden.

»Ich liebe Weihnachten, weißt du. Jedes Jahr freue ich mich da am meisten drauf.

Ich will am Leben gewesen sein, bevor ich sterbe.

Sachen erleben, aus tiefstem Herzen lachen, bis mir die Luft wegbleibt.

Meine eigene Wohnung. Mir und meinen Liebsten das erste Mal etwas leckeres kochen, auch wenn es vermutlich anbrennen wird.

Ich möchte reisen. Heimweh haben und mich freuen nach Hause zu gehen.

Neue Filme und neue Serien sehen, vielleicht auch ein neues gutes Buch? Oder die neuen Alben meiner Lieblingsband rauf und runter hören und verdammte Fangirlattacken haben.

Feiern, betrunken um die Häuser ziehen und Fehler machen. Ganz viele Fehler.

Ich will mich schön machen und flirten, auch wenn ich eine völlige Niete darin bin.

Gutes Essen auskosten, das ich vielleicht noch nicht kenne.

Mit meiner Familie zusammen sein. Sie stolz machen und zum lachen bringen. Sie umarmen und oft sagen, wie viel sie mir bedeuten, auch wenn ich es nie über die Lippen bekomme.

Und ja, ich will sogar die Nächte in denen ich weinend einschlafe. Und in denen es mir scheiße geht.

In denen ich mein Kopf fest in das Kissen drücke, die Tränen mit aller Macht versuche zurückzuhalten und schließlich doch gegen meine Gefühle verliere.

Die Momente, in denen ich vor dem Spiegel stehe und hasse was ich sehe.

Ich will die Tage an denen ich mich verfluche und verabscheue, einfach weil ich so bin, wie ich bin. Ich will genau das. Und deswegen sitze ich noch hier. Deswegen springe ich nicht.«

»Deswegen lebst du

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