Sie will endlich jemand sein.
Jemand, den die anderen sehen und sich wünschen, genau wie sie sein zu können.
Jemand, der erfolgreich ist und wunderschön.
Jemand, der mehr sieht als die Fassaden.
Der beliebt ist und alle sie darum beneiden.
Sportlich sein, dünn, wie die anderen Mädchen in ihrem Alter.
Sie will jemand sein und dabei etwas erleben.
Etwas, das mehr ist, als das.
Da muss doch etwas sein. Etwas wofür es sich lohnt das zu machen.
Doch sie hat Angst.
Angst zu versagen und am Ende zu bereuen.
Aber sie fragt sich; was ist schlimmer? Bereuen etwas getan zu haben, oder bereuen etwas nicht getan zu haben?
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Er will die ganze Aufmerksamkeit nicht, die ihm jeder schenkt.
Er will nicht immer unter Beobachtung stehen und dauerhaft perfekt sein.
Nicht wie die anderen Jungs, seine Freizeit mit saufen, kiffen, feiern abarbeiten.
Nicht dieses Klischee sein.
Stattdessen wünscht er sich Ruhe.
In Ruhe gelassen zu werden. Von Menschen, die ihm egal sind und sich nur deswegen für ihn interessieren.
Von falschen Freunde, falschen Gefühle und falschen Worte, die er jeden Tag zu hören bekommt.
Nicht mehr durch die Flure laufen und der Mittelpunkt sein, sondern uninteressant und so wunderbar unperfekt.
Genauso wie dieses Mädchen.
Dieses stille Mädchen am anderen Ende des Ganges.
Das die anderen beobachtet, und immer diese Traurigkeit in ihren Augen aufleuchtet.
Das ihn immer peinlich berührt anlächelt. Und er bildet sich ein, dass sie es ernst meint.
Und sie sieht so interessant aus.
Nicht wie die anderen Mädchen, die vorgeben perfekt zu sein.
Mit ihren perfekten Figuren und den perfekten Haaren und der perfekten Kleidung mit dem ebenfalls perfekt passendem Nagellack.
Deswegen lächelt er zurück.
Und ihr stockt der Atem.
Er ist beliebt.
Jeder liebt ihn, er sieht wahnsinnig gut aus und scheint nicht so protzig zu sein, wie die anderen eben.
Und er lächelt sie an. Nein, er lächelt zurück.
Sie will perfekt sein, vielleicht hat sie eine Chance.
Vielleicht kann sie mit ihm reden, sobald sie anders ist.
Sobald sie schön ist.
[...]
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PoetryRund 8 Milliarden Menschen auf dieser Welt. 8 Milliarden Gesichter, Charakter, Denkweisen und Geschichten. Du musst einfach nur zuhören. • • • Cover by: weheartit