Kapitel 12

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Am nächsten Morgen war Schule.
Ich habe beschlossen wieder hinzugehen sonst müsse ich die Zehnte Klasse wiederholen,und darauf hatte ich so garkeine Lust.

Ich ging runter,mein Vater war schon auf der Arbeit.
„Guten Morgen. Ich habe Pfannkuchen gemacht."
Meine Mutter hat die letzte Nacht schlecht geschlafen,das konnte ich an ihren angeschwollenen Augen erkennen.
„Nein danke. Möchte nichts essen."
„Aber,ich habe hier auch kanadischen Ahornsirup" sie lächelte erwartungsvoll.
„Muss zum Bus. Bis später"
Ich ging raus und sah auf der anderen Straßenseite Finn,der auch auf dem weg zur Bushaltestelle war.
Er schaute zu mir rüber,aber ich versuchte ihn nicht zu beachten und steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren.

In der ersten Stunde hatten wir Chemie.
Wir mussten uns in zweier Gruppern einteilen. Finn schaute mich an und deutete daraufhin dass wir zusammen arbeiten können. Ich nickte nur.
„Hör zu,das von gestern Tut mir leid. Ich kann dir alles erklären" er schien sich wirklich sorgen zu machen.
„Du musst mir nichts erklären. Sei ruhig zusammen mit wem du willst,ich kann nicht entscheiden wer teil deines Lebens ist." ich drehte mich weg.
„Nein so ist das nicht,ich will doch nichts von ihr"
Er berührte mit seiner Hand meinen arm,ich zog ihn weg.
Warum war ich nur so Eifersüchtig.
Er war mein bester Freund.

Am Ende der Stunde kamen ein paar Mädchen aus meiner Klasse zu mir rüber. Sie sagten mir dass sie mich bewunderten da ich trotz allem zur Schule ging.
„Mein Herzliches beileid,du hast das alles nicht verdient."
Diese Mädchen haben noch nie zuvor mit mir gesprochen,aber jetzt waren sie aufeinmal total nett zu mir. Ich hasse solche Menschen.
Ich wusste dass es sie überhaupt nicht interessierte und ich wollte ihr mitleid auch nicht.
In der Mittagspause saß ich alleine.
Finn kam zu mir an den Tisch aber ich redete nicht mit ihm,ich war immernoch sauer.
„Na schön. Falls du es dir überlegst komm rüber" er ging zum Tisch von Mandy,Clementine und ein paar Jungen aus der Elften. Er ließ mich dort alleine sitzen,aber ich konnte es ihm nicht verübeln. Wer will denn schon mit einer Person zeit verbringen,die nur Traurigkeit und Hass in sich trägt. Niemand.

Als ich am Ende der Pause den Flur lang ging bemerkte ich wie mich jemand verfolgte,ich wurde immer schneller. Ich traute mich nicht mich umzudrehen,
doch dann spürte ich eine Hand an meiner schulter die mich stoppte.
Ich drehte mich um,vor mir stand Clementine,sie lächelte.
„Hey"
Ich schaute sie verwirrt an
„Ich hab mir wirklich sorgen gemacht um dich. Ich weiß dir gehts nicht gut,und ich kann das komplett verstehen wenn du nicht mit mir reden willst,aber du wollst wissen dass ich da bin falls du reden möchtest"
„Alles gut."
Ich wusste dass sie eigentlich kein schlechter Mensch ist,Nancy hat sie aber zu der gemacht die sie heute ist.
„Setz dich doch später zu uns,Finn ist jetzt auch in unserer Gruppe"
Sie lächelte.
„Nein danke" ich ging an ihr vorbei in den Klassenraum.

Als ich zuhause ankam ging ich in die Küche und machte mir einen Kaffee,
auf den ich aber nach ein paar schlücken keinen Appetit mehr hatte.
Ich schaute mir Finns Instagram seite an,und sah ein Bild von dem Konzert.
Eigentlich sollte ich an diesem Abend mit ihm spielen.
Ich dachte über mein verhalten in den letzten Tagen nach. Habe ich villeicht überreagiert?
Ich weiß das ergibt keinen sinn,aber ich hatte wirklich stimmungsschwankungen.
In einem Moment hatte ich keine lust auf ihn und im anderen vermisste ich ihn mehr als alles andere.
„Wenn ich ihn weiter so ignoriere,zerstört das noch unsere freundschaft." flüsterte ich vor mich hin.
Ich entschied mich rüber zu gehen und klingelte einmal an seiner Haustür.

Nick öffnete die Tür.
„Oh hey. Finn ist nicht zuhause."
„Scheiße. Okay ehm sag ihm bitte nicht dass ich da war."
„Du kannst reinkommen,ich bin ja da"
Ich lächelte und ging ins Wohnzimmer.
„Willst du was trinken?"
„Nein danke"
Er setzte sich neben mich auf das Sofa.
Stille.
Er war der einzige Mensch der mich nicht fragte wie es mir ging,er kannte die antwort auch so.
Er war zwar 5 Jahre älter als ich,aber wir verstanden uns sehr gut.
Wir unterhielten uns ungefähr eine halbe stunde,als Finn nachhause kam.
Er brachte seine neuen freunde mit. Was eine Überraschung.
„Ich wusste nicht dass du hier bist." er kratzte sich am Hinterkopf.
„Schon gut. Wollte gerade gehen"
Als ich gerade an ihm vorbei gehen wollte hielt er mich auf. Er zog mich mit nach oben in sein Zimmer.
„Lass mich los" ich versuchte mich aus seinem griff zu lösen aber ließ meine hand erst los als er seine Zimmertür abschloß.

Er verschränkte seine arme.
„Was willst du" fragte ich unschuldig.
„Ich will dass du mit mir redest. Erzähl mir doch was los ist."
„Du weißt genau was los ist" meine Stimme hörte sich etwas zitterig an.
„Ist es wegen Nancy?"
„Du ersetzt mich einfach so"
„Ich weiß es sieht so aus,aber es ist komplett anders. Sie war für mich da,in diesen 2 Monaten,als du im Koma lagst. Ich habe dich jeden Tag besucht,obwohl ich schon gedacht habe du würdest garnicht mehr aufwachen"
„Also verstehe ich das richtig? Solange ich nicht da bin schnappst du dir die nächst beste und fängst eine Beziehung mit ihr an?"
Ich hatte eigentlich kein recht das zu sagen,wir waren schließlich nicht zusammen.
„Hör zu,da läuft wirklich nichts. Ich liebe eine andere."
„Achso also noch ein Weib? Wolfhard du bist unglaublich. Ekelhalft sowas" ich war so Sauer.
Doch er kam mir aufeinmal näher.
Sein gesicht war nun genau vor meinem,ich konnte ihm direkt in die Augen sehen.
„Dieses Mädchen bist du"
Was.
Oh.
Mein.
Gott.
Mir wurde so schwindelig.

The neighbor - Finn wolfhardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt