Kapitel 6

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Sophies Sicht

Der Kuss war der schönste, den ich bisher hatte. Meine Hände wanderten in seinen Nacken. Ich zog ihn noch ein Stück näher zu mir. Sofern das noch möglich war. Aus lufttechnischen Gründen, mussten wir uns allerdings von einander lösen. Uwe ließ seine Stirn an die meine sinken. „Das war schön" murmelte ich und bekam als Antwort noch einen intensiven Kuss. „Ja" sagte er sanft. Seine rechte Hand streichelte meine Wange und wir schauten uns für eine Weile in die Augen.
Dann klingelte wieder ein Handy. Jedoch nicht meins. Uwe löste sich von mir und ging ran. „Jetzt noch" hörte ich aus dem Gespräch auf. „Ok bis gleich". Damit beendete er das Gespräch. Ich schaute ihn fragend an. „Christian ist der Meinung jetzt noch eine Teambesprechung zu machen. Also müsste ich los."-„ja klar. Ich sollte auch mal nach Hause." ich ging zu meiner Tasche und zog mir Pulli und Jogginghose über meine sportsachen. Dann schulterte ich meine Tasche auf. „Fertig?" fragte ich Uwe, der sich auch etwas übergezogen hatte und seine Sachen eingesammelt hatte. Er nickte und ich machte das Licht aus. Naja dumm gelaufen wenn man bedachte, dass jetzt alles dunkel war. Ich kramte mein Handy aus der Tasche und schaltete die Taschenlampe ein. „Besser" lachte der Handballer. Wir gingen also raus und ich schloss die Tür ab. Wir gingen noch schweigend zu den Parkplätzen, zu Uwes Auto.
„Na dann noch viel Spaß bei der Teambesprechung" sagte ich etwas hilflos, ohne zu wissen, was ich wirklich sagen sollte. Uwe schloss sein Auto auf und legte seine Sachen in den Kofferraum. Dann kam er auf mich zu, nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich erneut mit großer Leidenschaft. „Wie kommst du nach Hause?" fragte er. „Mit der Bahn."-„ok ich fahr dich."-„es ist ok. Das dauert nicht lange."-„ich will dich aber gut zu Hause wissen." ich konnte bei seinem Blick nicht nein sagen und willigte somit ein. Die Fahrt verlief still. Ich sagte ihm nur wo er lang muss.
„Wir sind da" sagte ich. Die Fahrt über hatte ich viel nachgedacht. Was war das zwischen uns. Wir trafen uns das erste mal und an dem selben Tag küsst er mich. Das kann doch auf keine Beziehung hinausführen? Und generell. Wie komme ich darauf, dass er eine Beziehung mit mir will? Für ihn ist es sicher nur eine Affäre solange er in der Stadt ist.
Uwe lächelte mir zu. Ich murmelte nur „danke fürs fahren" und stieg aus. Die Gedanken hatten mich traurig gemacht. Zumal ich mir wirklich was mit ihm hätte vorstellen können. Zuerst war es Fanliebe. Doch als er mich berührt hat. Da ist mehr. Aber nur von meiner Seite. Alles andere wäre absurd.
Ich wollte gerade ins Haus eintreten, als ich eine Hand an meinem Arm spürte.
„Was ist los?" fragte Uwe. „Nichts" antwortete ich erstickt und zwung mich zu einem schlechten Lächeln. „Ich sehe es dir an. Was ist los?"-„nicht..."-„Sophie..."-„es war alles nur ein bisschen viel heute ok?" Uwe zog mich an sich ran. Ich wollte ihn davon stoßen. Ich wusste worauf das hinaus führt. Er würde mir das Herz nach einer Woche brechen. Doch ich konnte nicht. Ich fühlte mich viel zu sicher in seinen Armen. Und so kam es, dass mir die erste Träne über die Wangen lief. Nach ca. einer Minute bemerkte Uwe, das ich weinte und drückte mich ein Stück von sich weg. „Hat es mit mir zu tun?" fragt er. „Nein..es ist..es ist"-„es ist was?"-„was ist das hier?" rutschte es mir raus. Und Uwe erstarrte. Er rührte sich nicht. Für eine Ewigkeit. Dann holte er Luft. „Glaubst du an Schicksal?"-„wie meinst du das?"-„naja" sagte Uwe etwas verlegen. „Glaubst du es kann passieren, dass sich zwei Menschen treffen und sofort wissen, sie können nicht mehr ohne den anderen?" ich schaute ihn immer noch fragend an. Wieder holte Uwe Luft. „Als du da in die Kabine gekommen bist, dachte ich nur wow. Als ich in dich reingelaufen bin und dich in meinen Armen hielt, wollte ich dich nie wieder los lassen. Und als wir Training hatten, konnte ich an nichts anderes danken als an dich". Wow. Das war ja jetzt mal wirklich wunderschön. Mir lief erneut eine Träne über meine Wangen. Ich ging einen Schritt auf Uwe zu, nahm sein Gesicht und zog es zu mir runter. Dann verschloss ich seine Lippen mit den meinen. Ein Kribbeln breitete sich überall aus. „Du meinst es also ernst?" fragte ich zur Sicherheit. Er nickte. „Ja, willst du meine Freundin sein Sophie?". Erneut verließ eine Träne meinen Augenwinkel und ich nickte. Daraufhin lächelte Uwe und küsste mich wieder.
Er meinte es also wirklich ernst.

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