Der Nogitsune in mir

Teil 4

Um sieben frühs sitze ich bereits beim Frühstückstisch und schaufel einen Löffel Müsli nach dem anderen in mich hinein.
Ich habe Theresa doch noch über ein paar Einzelheiten meines Plans erzählt. Sie fand zwar das meiste wiederlich, was ich irgendwie nachvollziehen kann, aber sie fand den Plan insgesamt gut.

Ich esse schnell auf und gehe hoch in mein Zimmer wo ich mir meinen Rucksack hole und dort meine Bücher rein schmeiße. Ich packe ebenfalls meinen Stundenplan ein und alles was ich von der Schule bekommen habe. Ich habe nämlich beschlossen morgen und übermorgen nicht in die Schule zu gehen.

Ich beeile mich um noch pünktlich zum Bus zu kommen. Ich schaffe es auf den letzten Drücker.
Im Bus wird mir platz gemacht und ich spüre diese Wundervolle Angst. Ich atme einmal tief durch und setze mich dann auf meinen Stammplatz.
Kurz vor der Schule schreibe ich einen Zettel wo THERESA SHURLEY IST HEUTE DEN LETZTEN TAG AUF DER SCHULE VORSICHT! draufsteht.
Ich tippe meinem Vordermann auf die Schulter. "Hey! Sorg dafür das das in der Schule die Runde macht!" Ich reiche ihm den Zettel vor und vernehme noch ein kurzes "ok" bevor ich aus dem nun haltenden Bus aussteige.

Es legt sich ein Grinsen auf meine Lippen als ich durch die Schule laufe und noch mehr als sonst angestarrt werde.
Ich Schätze das liegt an meiner Blassen Hautfarbe und den Augenringen, die nur auftreten wenn ICH die volle Kontrolle habe. Ich gehe in den Klassenraum und warte auf den Lehrer, der aus irgendeinem Grund immer fünf Minuten zuspät kommt. Nach ein paar Minuten kommen auch die anderen Schüler die einen großen Bogen um mich machen.
Ich kritzel auf einem Blatt herum als endlich unser Lehrer kommt. Er ruft, wie immer, das wir aufstehen sollen, zur Begrüßung. Ich ignoriere ihn und kritzel einfach weiter.

"Miss Shurley? Wollen sie uns eventuell zeigen was sie so schön malen?" fragte der Lehrer, als er bemerkt das ich ihn ignorierte. Ich sehe ihm in die Augen und muss lächeln.
"Nein Danke...das würde ich lieber allen in der letzten Stunde demonstrieren... Wenn nur diese Klasse davon erfährt ist es doch langweilig" er schluckt. "Miss Shurley... ich bitte sie." sagt er nun mit Nachdruck.
"Lehrer von dem ich immer wieder den Namen vergesse, ich will an meinem letztem Tag hier nur ungern eine Leiche zurücklassen...oder wollen sie das?" flüster ich ihm in das Ohr, woraufhin er mir entsetzt in das Gesicht sieht.

"Gut also..." Den Rest der Stunde ignoriere ich wissentlich.
Ende der Stunde sehen alle auf ihr Handy und wie ich feststellen kann hat der Junge aus dem Bus ganze Arbeit geleistet. Die meisten Schüler tuscheln über irgendwelche Spekulationen, die ich alle als Falsch abstempeln kann.
Ich gehe auf ein Mädchenklo und bleibe vor den spiegeln stehen."ALLE HIER RAUS!!!" schreie ich als ich bemerke das noch drei weitere Mädchen hier sind. Die drei erkennen wohl meine Stimme sodass sie schnell flüchten.

Ich schlage auf einen der drei Spiegel ein sodass er splittert. Meine Hand blutet und ich schreibe mit meinem Blut -SUCHT DIE LEICHE-. Als ich das fertig geschrieben habe gehe ich aus dem Klo und laufe zum nächstem Unterricht.
Wir haben eine Art Kunstunterricht wo wir heute etwas einstudieren sollen. Das kommt mir gelegen, da ich eh für heute einen 'Sklaven' brauche. Ich drücke auf meine Wunde wo nach ein paar Sekunden ein kleines Glühwürmchen raus kriecht. Ich schicke es zu einem Mädchen das ich als Typischen Streber abstemple.

Erst verspannt sie sich, dann dreht sie sich zu mir um und nickt. Ich weiß natürlich das ich ihr mit dieser Aktion schade, aber ein Exempel MUSS ich statuieren.Ich warte bis wir eine Freistunde haben und gehe auf das Dach.
Vom Schulhausinneren höre ich bereits schreie, die unweigerlich mit meiner Blutnachicht zusammenhängen.

Ich warte ein paar Minuten bis endlich das Mädchen kommt. Sie hat Pinsel und Farbe dabei. Ich gebe ihr Anweisungen, was sie Machen soll, und das Tut sie.
Wir Arbeiten drei Stunden bis wir fertig sind. Ich signiere unten in der rechten Ecke und gehe zu dem Mädchen das mich nun abwartend ansieht. "Das hast du gut gemacht. Jetzt hol dir ein Messer und schneide ganz langsam deine Arme und deinen Bauch auf. Sie zu das es auch weh tut, ich will den Schmerz spüren. Wenn du das gemacht hast gehst du wieder hier auf das Dach, dann wartest du auf mein Zeichen und springst"

Ihre Augen sind glasig und sie steht kurz davor zu weinen, tut aber ohne zu zögern was ich sage. Ich laufe langsam auf den Schulhof und stelle mich in die Mitte. Nach zehn Minuten sehe ich auf dem Dach das Mädchen wie sie mich abwartend ansieht.
Es klingelt und die Schüler stürmen aus dem Gebäude. "Seht mal da oben!" schreit nach einer Minute ein kleiner Junge. Die ersten werden auf das Mädchen aufmerksam und sehen nach oben. Es werden immer mehr.

Die ersten rennen auf das Dach um sie vor dem Springen zu hindern. Ich nicke und sie Springt. Ich gehe zum Bus welcher das Spektakel nicht mitbekommen hat. Ein paar Schüler saßen bereits im Bus sodass wir auch gleich los fahren.

Ich kann noch einige weinende Schüler und Lehrer sehen die um die Leiche stehen. Die aus dem Bus sehen das Scenario nur mit hochgezogenen Augenbrauen an und fragen ihren Sitzplaznachbern ob der weiß was hier los ist.Ich kann nur die Besorgnis in mich aufsaugen und mich auf die Spekulationen freuen.