Kapitel 2: Die Großfamilie

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"Nicky! Nicky wach auf, wir wollen gleich zum Fuchsbau!"

"Sei leise Vic ich schlafe gerade.", stöhnte ich.

"Los, vite, vite! Es gibt Frühstück!"

Ich gähnte ausgiebig und stand dann widerwillig auf. Ich freute mich schon total darauf, meine Cousinen und Cousins wiederzusehen, aber acht Uhr morgens war definitiv zu früh, vor allem, wenn man eine lange Nacht voller Schwesterngespräche geführt hatte.

Meine Familie saß schon am Frühstückstisch. Louis, mal wieder ganz der Ravenclaw, las ein Buch über die Koboldaufstände, Victoire unterhielt sich mit Dad über ihre Ausbildung zur Heilerin und Mum hörte französisches Zaubererradio. Ich setzte mich, aß schnell ein Croissant und trank dazu schwarzen Kaffee. Ich wollte gerade aufstehen, als eine mit ziemlich bekannte Eule zum Fenster hereinflog. Es war James' schwarze Eule Ares und sie landete direkt auf meinem Teller zwischen Croissantbröseln und Marmeladeresten.

"Hey Ares, willst du Toast?", begrüßte ich ihn und fütterte ihn vorsichtig mit einem Brocken Toast, damit er abgelenkt war und ich den Brief von seinem Fuß nehmen konnte. Ares war der gefährlichste Vogel in ganz Hogwarts und man sollte ihm besser nicht zu nahe kommen, wenn er hungrig war. Ares schluckte zufrieden den Toast und flog dann durchs Fenster wieder davon. Ich öffnete neugierig den Brief. Warum schrieb James mir, wenn wir uns heute sowieso sehen würden?

Hey, Dom

Ich hoffe, du hattest tolle Ferien.  Ich schreibe  diesen Brief, weil Mum dieses Jahr vielleicht meinen Koffer durchsuchen will, bevor ich nach Hogwarts fahre, damit ich nichts gefährliches mitnehme. Ich lege deswegen die Karte des Rumtreibers und die Billywigstacheln in diesen Brief. Pass gut drauf auf und bis gleich, James

Ich tastete den Umschlag ab und vergewisserte mich, dass die Sachen noch da waren. Ich grinste in mich hinein, James, Fred, Roxy und ich waren in Hogwarts eine berühmte Clique von Chaosstiftern. Die Karte des Rumtreibers war praktisch überlebenswichtig für uns und mit Billywigstacheln konnte man sicher so einiges anstellen.

Dann ging ich in mein Zimmer und zog mich schnell an. Ich trug etwas praktisches, ein grünes Tanktop und Jeans, weil ich vermutlich mit meinen Cousins Quidditch spielen würde. Dann ging ich ins Bad und flocht meine roten Haare zu einem seitlichen Fischgrätenzopf. Ich schminkte mich noch ein wenig, nahm dann meinen Koffer und meine Katze Minuit und ging nach unten, wo die anderen schon bereit waren zum apparieren. Ich liebte meine Katze Minuit. Ich hatte sie schon seit zwei Jahren und sie war die ganze Zeit über kein Stück gewachsen, sodass sie immernoch so klein war wie ein Katzenjunges. Mit ihrem schwarzen flauschigen Fell erinnerte sie immer ein bisschen an einen groß geratenen Minimuff.

"Gut, dann sind wir ja komplett, Dominique, Louis, 'abt ihr eure Koffer?", fragte uns Mum. Ich nickte genervt, Mum glaubte immer, ich würde irgendetwas vergessen.

"Ich habe meinen Koffer dabei, ich bin ja nicht Dominique und vergesse alles.", meinte Louis selbstgefällig.

"Dann würde ich sagen, wir sehen uns beim Fuchsbau", sagte Dad schnell und desapparierte mit Louis, bevor ich irgendetwas bissiges erwidern konnte. Ich machte ein fauchendes Geräusch und hielt mich an Victoires Arm fest. Ich hörte einen Knall und kurz darauf fühlte ich mich, als würde ich durch einen Gummischlauch gequetscht werden. Ich stolperte und im nächsten Moment lag ich in der Wiese vor dem Fuchsbau. Minuit neben mir fauchte und ihre blauen Augen blitzten verärgert. Offenbar schätzte sie das apparieren nicht besonders.

"Mann, Dominique, du bist so ungeschickt", sagte Louis von oben herab. "Bin ich gar nicht, du Gnom, lass mich einfach in Ruhe!", fauchte ich ihn an. Ich wollte eigentlich noch mehr sagen, als ich plötzlich jemanden meinen Namen rufen hörte und im nächsten Moment hatte ich eine Menge krauses schwarzes Haar im Gesicht. "Hi, Roxy!", begrüßte ich sie lachend und löste mich aus ihrer Umarmung. Roxy war meine Lieblingscousine und beste Freundin in einem und ich hatte sie in den Ferien total vermisst.

Call me crazy-Dominique Weasley (Harry Potter next Generation)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt