Kapitel 5: Komplimente, Vorurteile und Verrücktheit

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Ich wurde am nächsten Morgen relativ unsanft von Clary geweckt. Roxy stürzte sich gleich als erste auf die Dusche, weil sie mit ihrem krausen Haar immer am längsten brauchte. Ally spritze Clary mit Wasser nass und alles in allem war es ein relativ normaler Morgen. Ich blieb wie immer todmüde im Bett liegen.

"Clary? Was haben wir heute so?", fragte ich sie. Ich hatte keine besondere Lust auf Unterricht. "Woher soll ich das Wissen, was du hast? Ich habe in der dritten Stunde jedenfalls alte Runen, darauf freue ich mich schon total" Ich vermutlich nicht, ich hatte alte Runen nicht einmal gewählt. Ich vermisste die guten alten Zeiten, in denen wir noch alle gleichzeitig das selbe gehabt haben, damals konnte nämlich Clary immer den Stundenplan auswendig und wir anderen mussten nur fragen. Mühsam stand ich auf und nahm meinen Stundenplan, der auf meinem Nachttisch lag.

Ich stöhnte auf. In der ersten Stunde hatte ich Geschichte der Zauberei mit den Slytherins. Konnte es etwas schlimmeres geben? Weil in Professor Binns' Stunde sowieso nur Lucy aufpasste, hatten die Slytherins es sich zur Gewohnheit gemacht, uns Gryffindors auf die Nerven zu gehen.

Irgendwann überwand ich dann aber meine Müdigkeit und stand auf. Roxy war inzwischen mit dem Duschen fertig, also stürzte ich mich schnell aufs Badezimmer, bevor es jemand anderes tun konnte. Wenn sich vier Teenagermädchen ein Bad teilten,war es meistens mehr oder weniger schwierig sich jeden Morgen das Bad zu erkämpfen. Ich duschte, kämmte meine Haare so gut es ging und trug ein wenig Makeup auf. Dann zog ich meine Schuluniform an und betrachtete mich im Spiegel. Ich war relativ groß, über eins siebzig, aber das lag an den Veela-Genen. Victoire war noch ein gutes Stück größer, sie hatte Glück, dass Teddy praktisch ein Riese war. Ich war eher schlank, aber nicht Veela-Schlank, sondern normal schlank. Mein Gesichtsschnitt war das Veelahafteste an mir, ich hatte hohe Wangenknochen und ebenmäßige Haut. Meine Haare hingegen waren Weasley-Haare, feuerrot und schwer zu bändigen, und sie ergaben einen schönen Kontrast zu meinen blauen Augen und meinem blauen Nasenpiercing.

"Nicky!"rief Clary von draußen. "Nicky komm aus dem Bad und beeil dich, wir sind schon zu spät!"

Ich fluchte und ging schnell aus dem Bad. An normalen Tagen war es mir egal, zu spät zu kommen, aber am ersten Tag sollte man pünktlich sein, damit man noch gute Plätze abbekam.

"Schnell!", rief Clary verzweifelt. "Entspann dich mal, Clary. Professor Binns merkt doch sowieso nichts mehr", versuchte Roxy sie zu beruhigen. Ich grinste. Professor Binns war mit Abstand der älteste Lehrer in ganz Hogwarts, er hatte schon unsere Eltern gelangweilt. Außer meine Mum, die war auf Beauxbatons gewesen Wo es naturlisch viel besser und bei weitem nisch so gefä'rlisch gewesen ist wie auf 'Ogwarts, mais oui!Allerdings sind  in dem einen Jahr, dass sie in Hogwarts verbracht hatte ein Ministeriumsabgeordneter und ein Champion getötet worden und sie selbst wurde von einem Quidditchspieler namens Victor Krum angegriffen wurde, weil der unter dem Imperiusfluch stand. Heute waren sie enge Freunde.

Wir gingen relativ schnell zu Professor Binns Klassenzimmer, weil Clary beinahe rannte. Roxy und ich gingen etwas entspannter, jetzt waren wir sowieso schon zu spät und Geschichte der Zauberei interessierte uns nicht so brennend, dass wir unbedingt alles was Professor Binns erzählte, mitbekommen wollten.

Als wir endlich ankamen waren wir eine Viertelstunde zu spät. Clary wollte zuerst höflich anklopfen, aber Roxanne riss einfach die Tür auf und wir platzen in die Klasse. Professor Binns, der offenbar gerade irgendetwas ungeheuer wichtiges erklärt hatte, schwebte auf uns zu und starrte uns empört an, was ziemlich lustig aussah, weil man durch ihn durch sehen konnte direkt auf Albus, der uns zuwinkte. Ich winkte zurück, was Professor Binns noch wütender zu machen schien. "Miss Wezzles, Miss Wezzles und Miss Largebane!", fing er erbost an. Die ganze Klasse fing an zu lachen, Binns Talent Namen zu vergessen war in der ganzen Schule berühmt. "Die Stunde hat vor einer Viertelstunde begonnen! Sie sind nun schon wirklich lange genug an dieser Schule, um zu wissen, wann der Unterricht beginnt. Und ich schätzte es ganz und gar nicht, wenn man durch mich durch jemandem zuwinkt! Das ist Taktlos! Taktlos" Ich versuchte, ihn schuldbewusst anzusehen, brach aber dann in lautes Gelächter aus. Die Situation war einfach zu albern, vorallem weil ich durch Professor Binns sich vor Ärger sträubenden Schnurrbart Lucy sehen konnte, die noch empörter guckte als er. "Fünfzehn Punkte Abzug für Gryffindor! Sie könnten sich mal ein Beispiel an ihrer Schwester nehmen. Eine tadellose Schülerin!", meinte Binns erbost. Ich verdrehte die Augen. Natürlich, Victoire hätte nie, hat nie, würde nie, wird nie sowas absolut furchtbares tun. Aber ich tat es, Ich war ja auch nicht sie! Ich ließ mich neben Roxanne an den nächsten Tisch fallen. Natürlich war der letzte freie Tisch direkt neben dem von Albus und Scorpius. Ich hatte nichts gegen Albus, er war einfach ein netter angenehmer Typ, aber aus Scorpius wurde ich einfach nicht schlau. Ich hatte keine Ahnung, weshalb die beiden beste Freunde waren, sie hatten fast nichts gemeinsam. Albus war ein ruhiger, freudlicher Kerl, manchmal etwas verschlossen und tiefsinnig, aber alles in allem echt nett und Scorpius war ein angeberischer, selbstverliebter Idiot. Allerdings war er auch immer für seinen besten Freund da. Als Albus nach Slytherin gekommen war, war er zuerst ziemlich einsam und James hat es nicht gerade besser gemacht, in dem er ihn die ersten zwei Monate wie Luft behandelt hatte, weil er ein Slytherin war. Dann hat er Scorpius einmal etwas in Zaubertränke erklärt und die beiden sind ins Gespräch gekommen und daraus hat sich nach und nach Freundschaft fürs Leben entwickelt, auch wenn ihre Familien nicht gerade beste Freunde waren.

Call me crazy-Dominique Weasley (Harry Potter next Generation)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt