Thalia erwachte. Müde schlug sie die Augen auf und setzte sich auf.
Hier unten in den Hochsicherheitszellen gab es kein Tageslicht und Thalia hatte keine Ahnung wie spät es war. Mittlerweile hatte sie jegliches Zeitgefühl verloren. Sie schätzte, dass sie etwa einen Monat lang hier war. Demnach wäre es jetzt November.
Thalia vermisste es den Himmel zusehen. Seit ihrer Gefangennahme hatte sie kein Tageslicht mehr gesehen. Sie vermisste es zu sehen, wie die Blätter von den Bäumen fielen, wie die Sonne vom Himmel schien, wie der Wind durch ihr Haar fuhr. Sie vermisste es kalte Luft auf ihrer Haut zu spüren, und vor allem vermisste sie Alaric.
Was er gerade wohl machte? Sie spürte, wie sich ihr Herz beim Gedanken an ihn zusammenkrampfte und ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie wusste nicht wann sie das letzte Mal geweint hatte. Wahrscheinlich war es schon zu lange her, als das sie sich daran erinnern könnte. Jetzt weinte sie. Tränen rollten aus ihren Augen. Sie dachte auch an ihre Familie an Thomas und Amy. Ob es ihnen gut ging? Und würden sie ohne Thalia zurechtkommen? Immer mehr Tränen bahnten sich ihren Weg über ihr Gesicht. Was war mit ihren Freunden? Mit Max, Alex und June? Was würde aus ihnen werden. Was wäre wenn Thalia all diese großartigen Menschen in diesem Leben nie mehr sehen würde? Sie würden trauern zweifellos, doch irgendwann würden sie ihr eigenes Leben wiederaufnehmen. Für all diese Menschen gab es noch Hoffnung und eine Zukunft. Eine Zukunft ohne Thalia.
In diesem Moment war Thalia sich sicher, dass sie sterben würde. Doch sie wollte nicht aufgeben sondern kämpfen.
DU LIEST GERADE
Ein Leben zwischen Licht und Schatten
Fantasy"Doch eins wusste sie. Sie durfte unter keinen Umständen nachgeben. Sie musste stark bleiben. Das war jetzt das wichtigste. Sie schloss die Augen und dachte an den Abend, der ihr Leben verändert hatte. Der Abend vor mittlerweile elfeinhalb Jahren...
