Prolog

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Das Mädchen rannte. Es konnte nicht lange dauern bis man ihr verschwinden bemerken würde. Die kostbare Zeit, die ihr blieb musste sie nutzen umso weit weg wie irgend möglich zu kommen. Sie musste die Grenze bis zum Morgengrauen erreichen. Stundenlang war sie geritten um so weit wie möglich von dem Ort weg zu kommen, den sie mal ein Zuhause genannt hatte, so weit weg wie möglich um von den Menschen weg zu kommen, die sie mal ihre Familie genannt hatte. Um sie von ihrer Spur abzubringen wollte sie nicht bis zur Grenze reiten sondern die letzten Kilometer laufen. Ihre Lungen brannten und sie keuchte. Ihr Knöchel knickte um und ein brennender Schmerz fuhr durch ihr Bein. Doch das Mädchen kümmerte sich nicht darum und rannte weiter.

Da endlich erblickte sie am Horizont das Grenzgebäude. Sie blieb stehen und ein einziges Mal drehte sie sich um und blickte zurück, nur um schnell wieder weiterzulaufen ohne wirklich zu wissen was da kommen würde.


Ein Leben zwischen Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt