4.Kapitel

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Vor mir stand ein Mann.
Er musterte mich mit einem Schmunzeln auf seinen Lippen.
Er hatte braunes welliges Haar und war ungefähr einen Kopf größer als ich.
Lässig wippte er mit der Zigarette, welche in seinem Mund steckte, auf und ab.
"Was haben sie gesehen?"
Fragend schaute ich ihn an.
Ein letztes Mal zog er an seiner Zigarette und trat sie dann auf dem Boden aus.
"Wie sie teure Designerschuhe geklaut haben."
Ich fing an zu schwitzen und mein Herz klopfte wie wahnsinnig, doch gekonnt ließ ich mir nichts anmerken und erwiderte: "Mh. Komisch. Kann ja garnicht sein. Da haben sie mich wohl mit jemandem verwechselt."
Er lachte.
"Bitte. Eine Frau wie sie verwechselt man nicht. Selten sieht man in Miami so weiche natürlich blonden Haare. Und Kurven wie diese. Und tut mir leid wenn ich an dieser Stelle ausfällig werde aber... verdammt, diesen Hintern würde ich auch aus tausenden sofort wieder erkennen."
Ich beruhigte mich ein wenig. Er wirkte nicht wirklich als wär er jemand der deswegen Ärger machen würde.
"Schmeichelnd. Aber vielleicht sollten sie Ihren Sinnen weniger vertrauen. Ich stehle nicht."
Mit diesen Worten, drehte ich mich auf dem Absatz um und lief weiter.
"Sie haben einen schönen Akzent."
Er hielt Schritt mit mir.
"Rumänisch?"
"Gut erkannt."
"Ja, ja die Rumänen. Bekannt für... die vielen Diebstähle."
Ich stoppte, und schaute ihn mit einem durchdringenden Blick an. Meine Augen funkelten vor Wut.
"Beleidigen sie noch einmal meine Herkunft oder beschuldigen mich auf Grund rassistischer Vorurteile..."
Er schwieg. Doch wirkte er nicht eingeschüchtert. Meinem Blick hielt er stand und grinste.
"Sie sehen heiß aus wenn sie wütend sind.", flüsterte er schließlich. Meine Augen blieben an seinen Lippen hängen. Verdammt, ich fand ihn auch heiß, das darf doch nicht wahr sein. Aber gleichzeitig reichte es mir auch von diesem Kerl. Ich lief weiter. Mein Schritt wurde immer energischer. Er ließ nicht locker.
"Warten Sie doch mal."
"Ich habe keine Zeit zu warten."
"Wo müssen sie hin."
"Das geht sie nichts an."
"Ich werde sie hinfahren. Mein Auto steht hier."
"Ich muss nicht gefahren werden."
"Kommen Sie schon. Dann geben sie mir wenigstens ihre Nummer."
Ich lief weiter.
"Ich würde gerne die Schuhe mal an ihnen sehen."
"Welche Schuhe?"
"Sie wissen welche."
Ich wurde schneller.
"Ich lasse nicht locker bis sie zustimmen mit mir auszugehen." , rief er.
Ich reagierte nicht sondern lief energisch weiter. Plötzlich hielt er mich am Arm fest und zog mich ruckartig an sich heran. Sein Gesicht war nun so nah an meinem, dass ich seinen rauchigen Atem auf meiner Haur spürte und in seine tiefbraunen Augen blickte.
"Sie werden es nicht bereuen."
hauchte er langsam auf meine Lippen und küsste mich. Seine Lippen waren weich und warm. Leidenschaftlich packte er mich am Kopf und spielte einvernehmlich mit meiner Zunge. Er war so zärtlich und doch so dominant zugleich. Noch nie hatte mich jemand so geküsst. Noch nie war jemand so gut gewesen.

Schließlich ließ er locker.
Wir blickten uns beide in die Augen
und gleichzeitig stammelten wir "verdammt."

16 in the middle of MiamiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt