Dem Jüngsten der Familie, welcher sich zur Zeit auf dem Rücken des Mädchens befand, war es nicht möglich, seine Hände von Lisas Haaren zu lassen, viel zu sehr schien ihn diese fremde Farbe zu faszinieren, denn bisher kannte er nur Menschen, welche schwarze oder gar braune Haare hatte. Dieses helle Blond, wirkte in seinen Augen beinahe heller, als die Sonne und genau diese Tatsache faszinierte ihn, denn in Korea hatten sich bloß sehr dunkele Haare in sein Gedächtnis gegraben, diese Veränderung in seinem unmittelbaren Umfeld war so also eine große Überraschung.
»Jisungie, ich lass dich jetzt runter, okay?«, lächelte das Mädchen leicht und hockte sich hin, damit es dem kleinen Jungen möglich war, nun endlich sanfte Bekanntschaft mit dem Boden zu machen, was er sogar brav tat. »Wann kommt Hyung wieder?«
»Gleich, Jisung.«
Ein Kichern entfloh ihren Lippen, als sie zu dem Kleineren blickte, der sie mit großen Augen betrachtete. »Aber ich vermisse ihn und Wooseok Hyung lernt«, schmollte jener und verschränkte trotzig die Arme miteinander, wobei man ihn auf Grund seiner kleinen Größe nicht ernst nehmen konnte, was Lisa nur erneut ein herzliches Lachen entlockte. »Ich muss nur eben das Essen weiter kochen, danach komme ich und spiele mit dir.«
»Okay!« Das Lachen des Kindes war Musik in ihren Ohren, beinahe etwas himmlisches, denn dies war etwas, was das Mädchen wahrhaftig mit Freude erfüllte, wie sie es seit Jahren nicht erneut empfunden hatte, nicht einmal damals, als sie noch eine Familie hatte.Nach einiger Zeit fand sich das Mädchen also in dem Zimmer des jüngsten Hüpfers wieder und ließ sich dort zu Boden Fallen, welcher dank des weichen Teppichs gemütlich war, viel angenehmer, als ihr eigenes kahles Zimmer, denn die Stiefmutter wollte es bloß den Jungen Recht machen, Interesse an Lisa war in keinster Weise zu finden.
»Hier, Noona!«, sprach der Junge und hielt seiner großen Schwester ein Kuscheltier hin, welches er zunächst von seinem Bett geschnappt hatte; er selbst versank fast in einem großen Bären, welchen er an sich kuschelte.
»Das ist Goyang, die Katze und ich habe Gom den Bären. Die beiden sind ein Paar!« Das Säuseln des Jungen brachte sie zu einem gerührten Lachen, denn diese kindliche Naivität entzückte sie so sehr, dass sie nicht anders konnte, als durch Jisungs Haare zu wuscheln, was ihm ein Schmollen auftrieb.Es war tatsächlich etwas Freude, welche sich in das triste Grau von dem Leben des Mädchens schlich, denn immer, wenn sie sich in der Nähe ihrer Brüder befand, war plötzlich alles wieder farbig, bunt, wie es eigentlich sein sollte, jedoch waren diese Farben sofort wieder weg, sobald sie alleine war. Diese Dunkelheit, welche sich erneut über Lisa legte und sie beinahe zum ertrinken brachte; niemals konnte sie sich davor retten, es war ihr einfach nicht möglich.
»Lisa Noona?« Die Stimme des Junge holte sie wieder erneut in die Realität zurück, aus welcher sie entflohen war, worauf sie zu ihm sah. »Entschuligung, Ji«, grinste sie. »Lass jetzt spielen!«
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Cloudy || Chaelisa
Fanfictionѕℓσω υρ∂αтєѕ Wäre doch bloß nicht dieses Mädchen gewesen, dachte sie sich ärgerlich, während die unermessliche Angst in ihr zu steigen schien. Hätte das Mädchen sie nicht aufaufgehalten, dann wäre sie pünktlich gewesen und Niemand würde ihr etwas an...