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Der Wind schlug beinahe gegen die Fenster ihres Hauses, man hätte meinen können, er wollte in jenes vordrängen und das gesammte Haus mit Kälte füllen wollte, jedoch war jede einzelne Öffnung, um genau dies vorzubeugen, geschlossen, verriegelt und abgedichtet.

Ihre Finger waren fest um die warme Tasse Tee geschlossen, welcher noch sanft in ihr Gesicht dampfte und die gesammte Luft mit einem süßen Apfelduft erfüllte, der Lieblingstee ihres kleinen Bruders, welcher ihn extra für sie gemacht hatte, gerührt hatte sie ihn sofort angenommen, denn es kam nicht oft vor, dass sich um sie gekümmert wurde, wenn sie krank war.
»Danke«, sprach Lisa und nippte leicht an der warmen Flüßßigkeit mit vorsicht, um sich die Zunge nicht zu verbrennen und lächelte Jaewin sanft an, welcher sie stolz begutachtete und sich neben sie auf dem Bett nieder ließ.
»Gerne, gerne!« Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen, welche erleicht zu einem Kussmund verzog, dabei ein Pfeifen ausstieß. »Dass du auch nicht eine Jacke angezogen hast, als du zum Tanzen gegangen bist.«

Lisas Kehle entfloh ein raues Lachen, denn er hatte ihr extra noch die Jacke hin gehalten, jedoch war sie in zu großer Eile, als dass sie sie noch hätte greifen können; dies war jedenfalls der Grund, weshalb sie nun mit einer starken und dominanten Erkältung im Bett lag und von Jaewin verartztet wurde.

   »Keine Zeit«, meinte sie bloß, ihr Blick wanderte auf ihren Schoß und durchlöcherte diesen fast, denn ihr war bewusst, dass sie bloß durch ihre Adoptivmutter keine Zeit hatte, diese verdonnerte Lisa zu Hausarbeiten, während die Jungs ihren Hobbys nachgingen, oder ihre Zeit in der Schule absaßen.
»Außer tanzen tust du doch eigentlich nichts, oder?«, entpuppte sich darauf die Frage aus Jaewins Mund, wobei jener seine Beine elegant im Schneidersitz auf dem Bett des Mädchens platzierte.

Lisa wühlte in ihrem Kopf nach einer passenden Antwort, jedoch schien es in diesem Gewirr aus Worten und Sätzen schwer, wirklich eine parat zu haben, stattdessen schüttelte sie bloß den Kopf.
»Aber ich helfen viel im Haushalt mit!«, grinste sie stichelnd, denn ihr war bewusst, dass dies kaum wer tat, doch die Tatsache, dass sie dazu gezwungen wurde, verschwieg sie gelungenermaßen.

Jaewin lachte. »Was soll das jetzt heißen?«
»Nichts, nichts...«, kicherte die Ältere und sah ihren kleinen Bruder grinsend an, welcher nur scherzhaft die Arme miteinander verschränkte und sie mit einem spitzbübischen Lächeln betrachtete, welches ihm beinahe antrainiert schien.
Lisa liebte diese zauberhaften Momente, welche sie mit ihren Brüdern teilen konnte, ohne ihre Adoptivmutter, denn genau diese ließen sie wieder vollkommen fühlen; sie war nun nicht länger ein Brocken Eis, der darauf wartete dahin zu schmelzen, sondern wahrlich glücklich.

»Ich hab dich lieb, Jinnie«, kichert jene und schlang ihre dünnen Arme um den Körper des Jüngeren, welcher zunächst etwas überrumpelt war, dann jedoch darauf einging und die Umarmung erwiderte. »Ich dich auch, Noona!«

Das Leben erschien ihr manchmal komisch, es schien in erster Linie Schmerz zu sein, welchen sie jeden Tag verspürte, vielleicht sogar die Leere, die sich vor Jahren tief in ihre Brust gefressen hat und nun Lisas Herz angriff, doch an solchen Tagen wusste sie, sie spürte, dass das Leben doch erträglich war und sie bloß durch halten musste, denn sobald sie erwachsen war, sobald sie genügend Geld hatte, bot sich ihr die Gelegenheit, endlich ihr eigenes Leben aufzubauen, denn niemand würde ihr so noch regelmäßigen Schaden bereiten können.

Das einzige, was sie tun musste, wo so jedoch nicht wusste, ob sie dazu in der Lage war, war durchzuhalten.

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Suuuuurry, es werden in Zukunft mehr und regelmäßiger Kapitel kommen! (;>_<;)

Hoffentlich

-Sam

Cloudy || ChaelisaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt