Gedankenpaläste

Nightthoughts about the same person

26. Februar 2018, 00:30 ( in etwa)

Mein Atem geht schwer und auf Grund der rauen Heizluft beginne ich zu röcheln und zu husten. Kurz überlege ich meine Lichterkette anzuschalten oder was zu lesen, lasse die Gedanken aber schnell fallen. Es ist letztendlich doch nur Ablenkung. Ablenkung von ihm. Es nervt mich ja selbst total. Meine Gedanken umkreisen ihn wie Piranhas ihre Beute. Aus meinen Kopfhörern dringt Musik, zwar erreicht sie mein Gehirn, ist aber, egal wie laut ich sie drehe, nicht laut genug. Nichts ist laut genug. Nichts ist mitreißend genug. Nichts ist witzig genug. Nichts ist anstrengend genug. Nichts reicht, um es zu übertönen.
Meine Gefühle für dich sind lauter als mein restliches Leben. Es macht es nicht besser dich mit ihr zu sehen. Ich will, dass alles ist wie früher. Bevor sie da war in deinem Leben. Ich war vielleicht nur ein Spielzeug, aber wenigstens spielte ich irgendeine Rolle in deinem Leben. Aber irgendwann wird jedes Spielzeug zu langweilig oder geht kaputt. Und was tut man mit alten Kram, den man nicht braucht? Genau man sortiert ihn aus. Schmeißt ihn weg. Ersetzt ihn. Ist sie das? Ein Ersatz für mich? Nein oder? Sie ist mehr als das. Scheinbar bedeutet sie dir was. Was ist soviel besser an ihr? Was gibt sie dir, was ich nicht hatte? Was hätte ich ändern müssen? Gosh, diese Gedanken bringen mich um. Loving you is suicide. Ich setze mich auf und starre aus dem Fenster. Währendessen spielt meine Musik ein Cover von J Fla und ich betrachte die Sterne. Wie gern wüsste ich, ob du jetzt wach bist. Säßt du dann wie so oft im Sommer auf deinem Fensterbrett? Würdest du zu denselben Sternen hoch gucken? Ist der Himmel, zu dem wir im letzten Sommer aufsahen, immer noch derselbe wie der, zu dem ich jetzt hochsehe? Nein, denn ich bin allein und du? Du hast sie. Und ich wünschte, ich wäre sie, aber ich habe nie dir gehört und du nie mir.

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Mir gehen tausend Songzitate durch den Kopf, die zu uns passen, aber ich weiß nur, was ich denke. Verschwendet du überhaupt noch einen Gedanken an mich?

Weißt du noch als wir mal Eislaufen waren und du meintest, es seie wie fliegen? Dabei zogst du ganz entspannt hauchzarte Linien über das Eis und ich grinste und meinte, dann müsstest du mir wohl diesen Winter  das Fliegen beibringen. Deine Antwort darauf war, dass weiß ich noch ganz genau: Wenn ich dir das Fliegen beribringen soll, brauch ich dafür nicht den kompletten Winter, sondern einen Tag. In dem Moment wusste ich, dass ich Hals über Kopf in dich verliebt war. Eigentlich schon ziemlich bescheuert, dass wir uns kurz darauf zerstritten, als ich es endlich verstand, was du wohl längst begriffen hattest. Wegen diesem Streit ist alles so seltsam. Dieser Bruch den er zwischen uns gebracht hat, wird wohl nie wieder richtig zu gehen. Wie eine Wunde, die immer wieder blutet und nicht zu einer Narbe wird und selbst wenn es irgendwann eine Narbe sein sollte, wird sie immer zu sehen sein.
Es gibt immer einen Moment in einer Beziehung zwischen zwei Menschen, wo etwas kaputt geht. Man einander verletzt. Die 100 Prozent Vertrauen nur noch maximal 99,99 Prozent sein können. Jede Verbindung durchlebt das, nur wann kommt dieser Punkt und welche Auswirkungen hat er?
Meine Gedanken kehren zurück zu dir. Zu deinen wunderschönen eisblauen Augen und deinem ehrlichen Grinsen. Zu deinem Lachen und deinem echt fragwürdigen, aber sehr amüsanten Humor. Zu deinen tiefgründigen und intelligenten Gedankengängen. Aber auch zu deinen verletztenden Worten. Deinem Hang zu Aggressionen. Deinen Downphasen. Und dazu, dass du mich mal wieder ignorierst. Ich seufzen laut auf und lasse mich wieder in die Kissen fallen. Wie soll das denn nur weitergehen. Ich meine, du bist nicht Schuld an meiner allgemeinen Schlaflosigkeit, aber dennoch würde ich mir wünschen, dass du auch genauso fühlen würdest. Aber das sind nur melanchloische Nachtgedanken. Wenn wir ehrlich zu uns sind, wissen wir, dass unsere Gedanken anders sind, wenn wir "nachtdenken". Und wenn ich ehrlich zu mir bin, weiß ich, dass es das beste wäre, los zu lassen. Ob du das auch so siehst? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich dich unfassbar vermisse.