▷▷Saranghae

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Die gesamte Fahrt über sagte keiner auch nur ein Wort. Nur Jimin und der andere Junge sagen leise bei einen der Lieder im Radio mit. Sie hatte beide wirklich erstaunlich schöne Stimmen, die einfach perfekt zueinander harmonierten. Ich sah einfach aus dem Fenster und beobachtete die Leute. Die Innenstadt war in angenehme Lichter gehüllt. Der Schnee fiel seit kurzen ganz sanft vom Himmel und glitzerte vor sich hin. Man sah Kinder sich mit Schneebällen abwerfen, Pärchen die eng nebeneinander gingen, Geschäftsmänner mit schwarzen Aktentaschen und Anzug und alte Damen die sich angeregt miteinander unterhielten.

Erst jetzt viel mir auf, dass es schon echt lange her war, dass ich in der City von Seoul war. Schon seit ich mit meinen Bruder von zu Hause geflohen war um genau zu sein. Bei den Gedanken, wie ich früher mit meinen Freunden immer bis spät abends in Karaoke Geschäften oder irgendwelchen Restaurants gesessen hatte, stimmte es mich etwas traurig. Ich hatte nicht einmal in all den Jahren darüber nachgedacht, was ich eigentlich alles verloren hatte, dass es mir nun mit einem Schlag bewusst wurde. Doch als dies war zu dem Verlust von Chunghee - meiner Familie - und nun auch Yoongi rein gar nichts.

Nach einer Weile hielt Jin den Wagen vor einem relativ großen Gebäude. Zusammen stiegen wir aus und gingen hinein. Mit schnellen Bewegungen gab Jin den Code für die Tür ein, die sich daraufhin mit einem leisen Klicken öffnete. Sofort verschwanden die anderen drei Jungs irgendwo hin und ließen mich und Jin zurück.

„Komm mit, ich bring dich zu ihm" meinte er und nahm meine Hand, damit ich mich auch ja nicht verlief. Ich war ihm dafür um ehrlich zu sein ziemlich dankbar, da dieses Gebäude so viele Winkel und Türen besaß, dass ich mich hundertprozentig verlaufen hätte. Nachdem wir mindestens sechs oder acht Mal abgebogen sind, blieb Jin vor einer weiteren weißen Tür stehen. Sie sah aus wie eine sehr moderne Wohnungstür, da sie eine Klingel mit einem Tastenfeld und Sprechanlage besaß. Omo, wie viel Geld besitzen die denn bitte???

Jin drückte einfach auf einen Knopf und ein leises Klingeln war zu hören. Für eine ganze Weile bewegte sich nichts, als plötzlich ein Klicken zu hören war und Jin gegen drückte, damit sie nicht gleich wieder ins Schluss fiel.

„Viel Erfolg" meinte er noch, legte kurz eine Hand auf meine Schulter und ließ mich dann alleine. Zögernd öffnete ich die Tür und fand genau davor einen riesigen Haufen aus Papierknäulen. Jin hatte wirklich nicht übertrieben. Von Yoongi war im ganzen Raum nichts zu sehen und ich zweifelte für einen kurzen Augenblick, ob ich wirklich hier sein sollte. Nein, keine Rückzieher mehr!

Ich nahm mir einen Bleistift vom Schreibtisch - bedacht darauf, nicht in irgendeiner Art auf den Haufen vor mir zu treten. Als mir dies gelang kniete ich mich vor dem Haufen hin und begann damit sachte hinein zu piksen. Ich traf auch auf keinen Wieder stand, bis sich plötzlich etwas unter dem Haufen bewegte und ich ein grummeln wahrnahm. Ich musste grinsen und pikste erneut in den Haufen und fand schließlich etwas.

Langsam streckte ich meine Hand aus um, die Papierknöllchen an dieser Stelle zu entfernen, als sich plötzlich eine warme Hand um mein Handgelenk legte, sich etwas aus diesen erhob und mich an sich zog. Ich musste einige Male blinzeln, um das Gesicht, was sich nun vor meinem befand richtig erkennen zu können. Ein Paar braune Augen musterte mich und ich sah ihnen an den dunkeln Schatten an, dass sie sehr müde waren. Die Haut war noch blasser als schon so, die Lippen wirkten rau und waren etwas aufgebissen. Sanft lege ich meine andere Hand auf seine Wange. Meine Augen begannen zu brennen und die ersten Tränen bannten sich ihren Weg. Es tat mir im Herzen weh, ihn in diesen Zustand zu sehen. Wie konnte ich nur jemals denken, dass ich mich von ihm hätte trennen sollen...

„Mianhae..." brach ich die Still mit meiner brüchigen Stimme und ließ meinen Kopf leise schluchzend sinken. Es war meine Schuld, dass er so gelitten hat, dabei wollte ich doch eigentlich, dass er glücklich wird.

„Es ist alles meine Schult...ich kann verstehen, wenn du mich hasst..." ich hob wieder meinen Kopf.

„A-Aber ich wollte nur, das du-" weiter kam ich nicht, da er mich mit einen Ruck an sich zog und seine Lippen auf meine legte.

Mit einem Schlag wurde mir heiß und kalt auf einmal. Mein Herz schlug schmerzhaft gegen meine Brust, so als wolle es ihm auf dem Schoß hüpfen und es sich dort bequem machen. Ich spürte einen leichten elektrischen Schlag auf meinen Lippen und als er langsam begann sie zu bewegen, gab ich mich ihm vollkommen hin. Ich hatte mich so sehr danach gesehnt die letzten Tage. Seine Wärme, seine großen Hände die mir halt gaben und noch vieles mehr. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und er zog mich an meiner Taille dichter an ihn heran, sodass nur noch ein Blatt zwischen uns passen würde. Seine Lippen dir rau und doch gleichzeitig weich waren machten mich süchtig und in diesen Augenblich gab es für mich nur noch uns. Von mir aus hätte Kim Jong Un ganz Südkorea in diesen Moment in die Luft jagen können, es wäre mir egal gewesen, solange ich bei ihm bin und wir so verweilten.

Auf langsam androhenden Luftmangel, lösten wir den Kuss und sahen uns schwer atmend an, als sich auch schon ein Lächeln auf seinen Lippen bildete und mich sofort ansteckte. Er strahlte über beide Ohren, sowie ich und wir mussten lachen. Er ließ seine eine Hand zu meinen Nacken gleiten und legte meine Stirn an seine.

„Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie lange ich das schon tun wollte" flüsterte er.

„Saranghae Jaemi..." erneut kamen mir die Tränen. Ich legte wieder meine Arme um seinen Hals und kuschelte mich glücklich an ihn.

„Nado Saranghae!" seine Arme legten sich auch wieder um meine Taille und er drückte mich fest an ihn. Ich hatte keine Ahnung wie lange die anderen Jungs schon an der Tür standen, doch als sie anfingen mit ihrem Jubeln, Klatschen und Glückwünschen auf sich aufmerksam zu machen, begannen wir alle zu Lachen. Die Welt schien plötzlich nicht mehr trist und grau. Es war als hätte jemand ein Nachtlicht angeschaltet, was mich durch die so endloserscheinende Nacht brachte und mich nun den endlich wieder den Morgen erleben ließ.
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-Yuhu Happy!.... oder? ;))

Danke fürs lesen und bis zum nächsten Mal~

Eure xShadowWalkerx :3

Sorry, should I know you?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt