The Laboratory

Eine einsame Kindheit

Liah lief nun eine Treppe hoch und stand vor einer Tür. Sie klopfte und ein ,,Herein?", war zu hören. Sie drückte die Klinke herunter und trat ein. ,,Hi Dad, du wolltest mit mir reden?" ,,Ja, setzt dich. Also, hier sind ein paar Jungs und ich weiß nicht was du sonst so tust wenn ich arbeite. Ich finde es OK wenn du mit ihnen befreundet bist, natürlich auch wenn du mit einem zusammen wärst..." ,,Oh Gott, Dad, du willst doch jetzt nicht etwa über... Nein, lass es bitte und wenn es dich beruhigt, ich hab nach wie vor keine normalen Freunde hier und schon gar keinen festen Freund! Du hast mich doch jetzt nicht ernsthaft nur deswegen hergerufen oder?!" ,,Naja eigentlich schon... Ich wollte nur dass du weißt, dass das vollkommen OK wäre, auch wenn du kaum Zeit hast." Liah atmete tief ein und antwortete ruhig aber trotzdem sauer:,,Und deswegen habe ich jetzt meine wertvolle Zeit verschwendet? Für Dinge die nicht da sind?! Für Dinge auf die du keinen Einfluss hast?! Für Dinge die dich sowieso nicht interessieren, weil du sie nicht mitbekommst?!" Ihr Vater sah sie verdutzt an. Wütend stand sie auf und stürmte aus der Tür die sie zuknallte. Der Boss sank in seinen Stuhl und strich sich vorwurfsvoll durch die Haare. Es stimmte, er hatte praktisch nie an ihrem Leben teilgenommen und war auch nie für sie da. Auch sprach sie nie über Freunde. Erst jetzt bemerkte ihr Vater die Ausmaße der Probleme die er ihr gemacht hatte ohne es zu merken. Aufgebracht stampfte Liah durch die Menschenmenge. An einer Ecke hielt sie an und ließ sich auf den Boden sinken. Betrübt starrte sie auf den Boden. Tränen stiegen in ihre Augen. ,,Hoffentlich sieht mich so keiner, jetzt sehe ich echt schwach aus...", dachte sie sich. In diesem Moment schaute sich Mike um und Liah fiehl ihm ins Auge. Er sah dass es ihr nicht gut ging, also ging er zu ihr. Vorsichtig fragte er:,,Ähm... Liah, ist alles OK? Willst du reden?" Sie schüttelte nur den Kopf. Mike atmete tief durch, setzte sich neben sie und umarmte sie.